Mit einem starken Auftritt gegen Kaiserslautern schafft der 1. FC Köln die Rückkehr in die Bundesliga – und auch Friedhelm Funkel kann sich feiern lassen.
Der 1. FC Köln hat dem großen Druck standgehalten und mit einem 4:0 (2:0)-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht. Erik Martel (14.), Luca Waldschmidt (29.), Florian Kainz (76.) und Mark Uth (87.) trafen für das souverän auftretende Team von Interimstrainer Friedhelm Funkel – der damit zum siebten Mal den Aufstieg in die Bundesliga aufstieg.
Weil schon ein Remis gereicht hätte, kam in Köln-Müngersdorf keine Spannung auf, dafür aber eine umso gelöstere Partystimmung. „Deutscher Meister ist nur der FC Köln“, schallte es schon nach 40 Minuten von den Rängen. Anlass war, dass die vereinseigene U19 auf der Tribüne mit der A-Jugend-Meisterschale feierte. Sie hatte am Morgen mit einem 5:4-Finalsieg bei Bayer Leverkusen vorgelegt. Die Profis zogen nach, überholten noch den Hamburger SV (2:3 gegen Fürth) und krönten sich zum Zweitliga-Meister.
Martel und Waldschmidt mit schönen Toren
Den Weg Richtung Aufstiegsparty geebnet hatte am Sonntag eine der großen Stützen der Kölner Mannschaft. Martel, zuverlässiger Abräumer vor der Abwehrkette, köpfte mustergültig in die rechte Ecke, verwertete eine perfekte Flanke von Leart Pacarada.
Auch Kölns zweiter Treffer war sehenswert. Denis Huseinbasic gewann im Mittelfeld den entscheidenden Zweikampf, spielte rechts raus zu Damion Downs, der zurück in die Mitte legte. Waldschmidts Abschluss war nur noch Formsache.
Downs für Lemperle in der Startelf
Der FC zeigte sich im zweiten Spiel unter Funkel erneut spielfreudiger und selbstsicherer als in den vorangegangenen Wochen, die Ex-Trainer Gerhard Struber den Job gekostet hatten. Routinier Funkel (71) setzte auf die gleiche Elf wie schon beim 2:1 beim 1. FC Nürnberg – mit einer unfreiwilligen Ausnahme.
Downs ersetzte Tim Lemperle im Sturmzentrum. Lemperle war am Sonntag auf einem Partyboot alkoholisiert in einen Streit geraten, hatte sich schwere Gesichtsverletzungen zugezogen. Funkel nahm ihm trotzdem in den Kader auf.
Waldschmidt verschießt Elfmeter
Nach der Pause kontrollierte der FC das Geschehen, Kaiserslautern sah seine ohnehin nur noch geringen Aufstiegshoffnungen schwinden. Wenn die Gäste mal zum Abschluss kamen, war FC-Torwart Marvin Schwäbe stets auf dem Posten.
Waldschmidt hätte früh letzte Zweifel beseitigen können, holte einen Foulelfmeter heraus, scheiterte aber vom Punkt an Torwart Julian Krahl (57.).
Lemperle mit Maske eingewechselt
Die Kölner steckten auch diesen kleinen Rückschlag gut weg. Sie boten Kaiserslautern keine Lücken und gingen vorne nicht mehr ins Risiko. In der 71. Minute kam Lemperle mit Gesichtsmaske für den humpelnden Downs ins Spiel und erntete nur vereinzelte Pfiffe von den Rängen.
Spätestens als Kainz nach einem abgeblockten Schuss von Waldschmidt schnell schaltete und den Ball zum 3:0 ins Netz grätschte, waren letzte Zweifel beseitigt. „1. Bundesliga, wir sind wieder da“, schallte es von den Rängen. Dass dann noch der eingewechselte gebürtige Kölner Uth im letzten Spiel seiner Karriere ein Tor erzielte, passte zum märchenhaften Kölner Abend.