Ralf Rothmann erzählt in „Museum der Einsamkeit“ von Menschen, die mit Würde versuchen, manchmal beklemmenden Situationen im Leben zu begegnen. Ein „Strahl der Wärme“ durchzieht die Erzählungen, meint Kritiker Christoph Schröder.
Ein Alterswerk um Altern und Würde
Die zentralen Themen sind Altern und Würde, auch wenn die erste Erzählung in den 60er Jahren in einem Lehrlingswohnheim spielt. Die Helden bei Rothmann leben in teilweise beklemmenden, klaustrophobischen Lebensverhältnissen. Ein Junge muss auf seinen verhassten kleinen Bruder aufpassen, eine Frau will nach dem Tod ihres Mannes in ein Altersheim, ein Hilfsarbeiter kann nicht mehr auf die Baustelle.
Strahl der Wärme
Es ist ein Alterswerk des 72jährigen Schriftstellers. Ralf Rothmann hat sich nie um intellektuelle Moden gekümmert, er ist ein literarischer Autodidakt, der gerade in die Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen wurde. Sprache ist für ihn kein Instrument, sondern hat etwas schwebendes, losgelöstes, Ralf Rothmanns Erzählungen leben auch im neuen Buch von Alltagsepiphanien, vom Strahl der Wärme, der auch beklemmende Situationen aufhellen kann.
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Ralph Rothmann – Museum der Einsamkeit
Suhrkamp Verlag (c) Heike Steinweg
Museum der Einsamkeit
- Genre:
- Erzählungen
- Verlag:
- Suhrkamp (268 Seiten, 25 Euro)
- Erscheinungsdatum:
- 19.5.2025
- ISBN:
- 978-3-518-43230-3