Düsseldorf – Die Pizza Nr. 40 war der Verkaufsschlager bei „Stipes Frittierte Pizza“ in der Düsseldorfer Altstadt. Der Kroate Stipe R. (37) war nicht nur für seine frittierte Calzone mit verschiedenen Füllungen bekannt. Nachtschwärmer suchten die kleine Pizzeria in der Mertens-Gasse vor allem wegen einer speziellen Zutat auf: Kokain!
Die Pizza Nr. 40 gab’s für 40 Euro, die Spezialzutat: ein halbes Gramm des weißen Aufputschmittels. Eine Durchsuchung im März 2024 setzte dem Treiben ein Ende, seitdem war das kleine Ladenlokal dicht.
Die ehemalige Koks-Pizzeria von Stipe R. in der Düsseldorfer Altstadt
Foto: David Young
Kommen jetzt die Koks-Pommes?
Stipe R. sitzt in Haft, bekam vom Düsseldorfer Landgericht vier Jahre aufgebrummt. Sein Laden stand leer – bis jetzt! Seit dem 17. Mai 2025 haucht ein neuer Betreiber dem 29 Quadratmeter kleinen Imbiss wieder Leben ein. „Fusion Tasty“, wie sich das neue Lokal nennt, wirbt mit „Beef & Fries“. Kommen jetzt etwa die Koks-Pommes?
„Nein, wir wollen damit nichts zu tun haben“, erklärt Eddine Benkada (34). Der Gastronom mit marokkanischen Wurzeln hat jahrelange Erfahrung in der Systemgastronomie, leitete schon „Peter-Pan“- und „ExtraBlatt“-Filialien. Jetzt will er mit seiner eigenen Marke durchstarten, verrät er.
Wo einst das Koks-Geschäft florierte, werden jetzt nur noch Pommes verkauft
Foto: Johanna Ristau
Sein Konzept: Pommes mit Toppings wie Beef, Trüffel-Mayonnaise, Rucola, Parmesan und Co. Alternativ bietet er Wraps mit den gleichen Toppings an.
BILD auf Ortsbesuch einen Tag nach der Eröffnung.
Chicken, Fritten und Wraps mit diversen Füllungen und Toppings
Foto: Johanna Ristau
Kunden fragen immer noch nach Nr. 40
„Die Leute hier in der Altstadt haben das gut angenommen, ich kann mich nicht beschweren“, sagt er. Aber: Bereits an seinem ersten Öffnungstag gab es zwielichtige Anfragen. „Am Abend kamen junge Männer rein, fragten uns nach der Nr. 40“, so Benkada. Daraufhin habe er sie freundlich herausgeschmissen.
Eddine Benkada möchte sein Gesicht nicht mit seiner Marke verknüpfen. BILD zeigt ihn deshalb nur verschwommen
Foto: Johanna Ristau
Noch im Prozess gab Vorbetreiber Stipe R. zu, dass sich in den Wänden der Pizzeria noch Koks-Reserven befänden. Eddine Benkada wurde Zeuge einer Durchsuchung: „Ja, das stimmt. Hier kam letztens das LKA und hat den Keller durchsucht. Die haben da auch etwas gefunden.“
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Der 34-Jährige hatte selbst erst Zweifel, ob er das berüchtigte Ladenlokal anmieten soll. „Das hat jetzt natürlich diesen Ruf, aber andererseits, die Kunden hier freitagabends in der Altstadt sind doch eh nicht mehr bei Sinnen. Die wollen einfach Pommes und gut ist.“