Das Hotel „Maison Heler“ in Metz von Philippe Starck gleicht einer Sinnestäuschung – und ist doch echt!

Hält Dornröschen hier ihren hundertjährigen Schlummer? Die süßen Türme, spitzen Giebel und Erker erinnern an Villen und Paläste von Königinnen und Edelmännern, wie sie in unzähligen Fabeln vorkommen. Doch anstatt inmitten eines verwunschenen Waldes, umringt von Dornenhecken, wachst das kleine Anwesen aus einem monolithischen, neunstöckigen Betongebäude empor. All das gehört zum Ende März eröffneten Hotel „Maison Heler“ im Amphitheater-Viertel von Metz nahe der französisch-deutschen Grenze, das zur Curio Collection by Hilton gehört.

Der französiche Designer und Architekt Philippe Starck steht vor den von seiner Tochter Ara Starck entworfenen Glasmalereien im Dachrestaurant „La Maison de Manfred“ des von ihm gestalteten Hotels „Maison Heler“.

Julius HirtzbergerEin Schloss, das auf Beton sitzt

Kein Geringerer als Philippe Starck erdachte das Konzept, das zwischen urbaner Wirklichkeit und überbordender Imagination oszilliert. Zum einen erzählt „Maison Heler“, angelehnt an die Herrenhäuser des 19, Jahrhunderts, von Lothringens Architekturgeschichte (Metz verfügt über einen gediegenen Bestand historischer Gebäude von der Romanik bis hin zu Jugendstil und Art déco), zum anderen geht es um die fiktive Figur Manfred Heler, einen akribischen, kontemplativen Erfinder, der seine Zeit dem Träumen, Schaffen und Kreieren widmet – „in diesem Sinne sind wir uns ähnlich“, sagt Starck. Jener Manfred Heler also erbt eine Villa, die sich eines Frühlingstages bebend erhebt und emporsteigt.