Die proukrainische Partisanengruppe Atesh berichtet in sozialen Netzwerken von einem Angriff auf eine Bahnlinie in der Mitte Russlands in der Region Kemerowo. Eine Transformatoren-Box in der Nähe der Nachschublinie zur Munitionsfabrik Kemerowo sei zerstört worden. „Logistik unterbrochen, Munitionslieferungen verzögert“, schreibt Atesh zu einem dazugehörigen Video.
+++ 09:10 Ukrainische Offiziere klagen in Bericht über schlechte Ausbildung von Infanteristen +++
In einem Bericht des „Kyiv Independent“ ist von teilweise unzureichender Ausbildung ukrainischer Infanteristen die Rede. Manche würden nach nur wenigen Wochen an vorderste Frontabschnitte geschickt, heißt es. Mehr als ein Dutzend Befehlshaber vor Ort sollen gegenüber dem Medium geklagt haben, dass sie zunehmend Soldaten erhielten, die so kämpften, als hätten sie nie eine Ausbildung bekommen. Es mangele beispielsweise an grundlegenden Überlebensfähigkeiten wie der Verwendung von Sichtschutzdecken für die Nacht, um nicht von feindlichen Drohnen entdeckt zu werden. Neue Rekruten würden in den ersten Wochen „oft getötet oder verwundet“, so die Offiziere.
+++ 08:26 Drohnenschwarm zerlegt russischen Schützenpanzer komplett +++
Täglich eliminieren russische und ukrainische Truppen mit Drohnen Panzer und gepanzerte Fahrzeuge an der Front. Ein besonders eindrückliches Beispiel zeigt die 38. ukrainische Brigade. Auf einem Video ist zu sehen, wie reihenweise Drohnen in einen russischen BMP-2-Schützenpanzer einschlagen und ihn zerstören. Auch eine an dem Fahrzeug angebrachte Schutzgitter-Konstruktion kann daran nichts ändern:
+++ 07:49 Ukrainischer Angriff beschädigt russische Eisenbahnverbindungen +++
In der Nacht zum Montag fängt die Luftabwehr nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums 19 ukrainische Drohnen ab. 13 Drohnen seien über dem Asowschen Meer im Südwesten Russlands abgeschossen worden. Die übrigen Drohnen seien über den Regionen Krasnodar und Brjansk sowie über der Halbinsel Krim zerstört worden. Regionale Behörden in der Region Krasnodar melden allerdings, Schienenverbindungen der Eisenbahn seien durch eine Drohne beschädigt worden.
+++ 07:10 Kehren ausländische Firmen nach Russland zurück? +++
Drei Jahre nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine sind in einer Moskauer Fabrik des Elektronikkonzerns LG die Maschinen zur Produktion von Waschmaschinen und Kühlschränken wieder angelaufen. Vorerst testweise. Es gehe darum, nach mehrjährigem Stillstand Rost vorzubeugen, da es nun Anzeichen auf ein mögliches Kriegsende gebe, sagt ein Sprecher des südkoreanischen Konzerns russischen Medien dazu. Auch beim Autobauer Hyundai gibt es Bewegung. Beim größten russischen Online-Personalbeschaffer HeadHunter schalteten Tochterfirmen des Konzerns zuletzt mehrere Stellenanzeigen. Gesucht werden etwa Logistiker und IT-Spezialisten. Das deute auf die Wiederaufnahme der Tätigkeit Hyundais in Russland hin, schreiben Medien in Seoul. „In den letzten Wochen sind eine Reihe von Vorstandschefs nach Russland gereist“, sagt zudem ein Kenner der deutschen Wirtschaft. Offiziell möchte sich kaum jemand aus Wirtschaftskreisen äußern.
+++ 06:29 Sorge vor russischen ballistischen Raketen: Estland plant gigantische Investition +++
Das kleine Estland will hohe Investitionen in ein neues Flugabwehrsystem tätigen, um der Gefahr von russischen ballistischen Raketen etwas entgegenzusetzen. Es gibt nur wenige Systeme, die diese Art von Raketen abfangen können. Kürzlich hatte eine ballistische Rakete in der Ukraine in Krywyj Rih 20 Menschen getötet, darunter neun Kinder. Mati Tikerpuu, Leiter vom Estnischen Zentrum für Verteidigungsinvestitionen, sagt laut dem Medium ERR: „Wir werden Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite beschaffen, die auch gegen ballistische Raketen eingesetzt werden können.“ Die Investition würde laut ERR wahrscheinlich über eine Milliarde Euro betragen. Laut Tikerpuu kommen drei Flugabwehrsysteme infrage: Patriot aus den USA, auf das viele westliche Staaten bereits setzen, das israelische System David’s Sling und das italienisch-französische SAMP/T. Auch Dänemark hatte im März bekannt gegeben, die eigene Langstrecken-Flugabwehr mit Patriot oder SAMP/T aufrüsten zu wollen.
+++ 05:53 Ist ein Bodenschatz-Deal zwischen der Ukraine und den USA noch zu retten? +++
Laut der ukrainischen Wirtschaftsministerin Julija Swyrydenko wird die Ukraine eine Delegation nach Washington entsenden, um Gespräche über den Entwurf eines neuen Abkommens aufzunehmen, das den USA Zugang zu den ukrainischen Bodenschätzen gewähren würde. Dies sagt sie gegenüber AP. Ein solches Abkommen war zuletzt erheblich ins Stocken geraten, weil die USA einen Entwurf nach Kiew übermittelten, in dem Bodenschätze im Gegenzug für bereits geleistete Hilfen der Biden-Regierung genannt wurden. Dies lehnt die Ukraine ab.
+++ 04:06 Verhandlungen über Rohstoffabkommen: Ukraine schickt Delegation in die USA +++
Die Ukraine will in dieser Woche eine Delegation nach Washington entsenden, um über ein Rohstoffabkommen mit den USA zu verhandeln. Das sagt Wirtschaftsministerin Yuliia Svyrydenko gegenüber Associated Press. Ein erster Anlauf, ein solches Abkommen abzuschließen, scheiterte nach der Demütigung des ukrainischen Präsidenten im Weißen Haus. Laut Svyrydenko gehe es nun zunächst darum, rote Linien und Grundprinzipien für die Verhandlungen festzulegen. Ein Papier des US-Finanzministeriums liege vor – dieser Entwurf sei aber noch keine endgültige Fassung, betont die Wirtschaftsministerin.
+++ 01:24 „Deepstate“: Russen erzielen Erfolge an der Lyman-Front +++
Russische Truppen rücken weiterhin in der Region Lyman in der Oblast Donezk vor. Wie der ukrainische Militärblog „Deepstate“ beobachtet, eskaliert die Situation auf dem Abschnitt Nowe – Kateryniwka – Newske. Die russischen Truppen führten aktive Offensivoperationen durch und seien in diesem Frontabschnitt im Vorteil. Experten des US-amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) gehen davon aus, dass die russischen Streitkräfte ihren erweiterten Brückenkopf nordöstlich von Liman nutzen könnten, um in den kommenden Monaten die Einnahme der Städte Borowa oder Lyman zu unterstützen.
+++ 23:34 Ukraine: Zahl der Todesopfer in Krywyj Rih ist auf 20 gestiegen +++
Nach dem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Industriestadt Krywyj Rih ist die Zahl der Todesopfer auf 20 Menschen gestiegen. Das teilt Verwaltungsleiter, Oleksandr Vilkul in den sozialen Medien mit. Ihm zufolge sei „ein 57-jähriger Mann im Krankenhaus an seinen zahlreichen Verletzungen gestorben“. 75 Menschen sind bei dem Angriff verletzt worden. Der Leiter der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, hatte zuvor erklärt, das jüngste Opfer sei drei Monate alt gewesen. Das Baby erlitt Schnittwunden, wurde medizinisch versorgt und musste nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden.
+++ 22:23 Ukraine: Russen greifen Siedlung in Cherson an +++
Die Russen sollen die Siedlung Biloserka im Süden der ukrainischen Region Cherson mit Artilleriefeuer angegriffen haben. Das berichtet die Regionalverwaltung von Cherson. Bei dem russischen Angriff sind drei Personen, zwei Frauen im Alter von 58 und 60 Jahren, und ein 75-jähriger Mann verletzt worden.
+++ 22:07 Selenskyj beklagt mangelnden Druck der USA auf Russland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Ringen um eine Waffenruhe in seinem Land einen mangelnden Druck der USA auf Russland beklagt. „Die Ukraine hat dem amerikanischen Vorschlag für eine vollständige Feuerpause ohne Vorbedingungen zugestimmt“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. „(Kreml-Chef Wladimir) Putin weigert sich. Wir warten, dass die USA darauf antworten – bislang gibt es keine Antwort.“
+++ 21:39 Ukraine: Betrieb von AKW in Saporischschja für Russen zu unsicher +++
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt. Einige Monate später wurde es aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Es wäre für Russland zu unsicher, das besetzte Kernkraftwerk Saporischschja wieder in Betrieb zu nehmen, sagt Petro Kotin, Vorstandsvorsitzender von Energoatom, einem Bericht von „The Guardian“ zufolge. Gleichzeitig würde es die Ukraine in Friedenszeiten bis zu zwei Jahre kosten, wenn sie die Kontrolle wiedererlangen würde, so der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, das den riesigen Standort mit sechs Reaktoren betreibt. Denn es gebe „große Probleme“ zu überwinden – darunter unzureichendes Kühlwasser, Personal und die Stromversorgung – bevor die Stromerzeugung wieder sicher aufgenommen werden könne. Die Zukunft des Kernkraftwerks Saporischschja, des größten Kernreaktors Europas, ist ein wichtiger Aspekt bei allen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. Es befindet sich nach wie vor an vorderster Front des Konflikts, in der Nähe des Dnipro. Ukrainische Rückeroberungsversuche scheiterten.
+++ 21:06 Video: Ukrainischer Kriegsveteran kämpft sich zurück ins Leben +++
Viele Soldaten kehren schwer verletzt von der ukrainischen Front zurück. So auch Serhii Zhukovskyi: Bei einer Explosion verlor er Hände und Unterarme. Doch er ist fest entschlossen, sich ein neues Leben aufzubauen. Die Stadt Lwiw hilft ihm und anderen Kriegsveteranen dabei.
+++ 20:17 Bericht: Britische Marine entdeckt mutmaßliche russische Spionage-Sensoren am Meeresgrund +++
Rund um Großbritannien sind einem Medienbericht zufolge mehrere mutmaßliche russische Spionage-Sensoren im Meer entdeckt worden. Die britische Marine habe einige Geräte am Meeresgrund gefunden, andere seien an Land gespült worden, berichtet die britische Zeitung „The Sunday Times“. Armeeführung und Geheimdienste vermuten demnach, dass die Sensoren dazu dienen sollten, Informationen über die vier britischen U-Boote zu sammeln, die mit Atomraketen bestückt sind. Im Atlantik tobe „ein Krieg“, sagt ein britischer Militärvertreter der „Sunday Times“. „Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich jetzt wieder aufheizt.“ Laut Recherchen der Zeitung wurden außerdem mehrere unbemannte Unterwasserfahrzeuge in der Nähe von Datenkabeln im Meer entdeckt. Die Regierung verfüge zudem über „glaubhafte Informationen“, wonach Jachten russischer Oligarchen für Aufklärungseinsätze im Meer benutzt worden sein könnten, heißt es.
+++ 19:36 Macron: „Russland zeigt keinerlei Rücksicht auf Zivilisten“ +++
Nach den erneuten tödlichen Angriffen Russlands auf die Ukraine fordert Frankreichs Präsident Emmanuel Macron „starke Maßnahmen“, sollte Moskau weiterhin eine Friedenslösung blockieren. Bei einem russischen Angriff auf seine Geburtsstadt Krywyj Rih waren 75 Menschen verletzt worden. 18 Menschen – darunter neun Kinder – starben. Macron schreibt auf X: „Diese Angriffe Russlands müssen ein Ende haben. Es braucht so schnell wie möglich eine Waffenruhe. Und starke Maßnahmen, falls Russland weiterhin versucht, Zeit zu gewinnen und den Frieden zu verweigern.“ Macron schreibt weiter, dass Frankreich mit all seinen Partnern für einen sicheren Frieden arbeite. „Russland setzt seinen Krieg mit neuer Intensität fort und zeigt dabei keinerlei Rücksicht auf Zivilisten“, heißt es in dem Post.
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