Die SPD will die Skalitzer Straße in Berlin-Kreuzberg umbenennen. Sie soll nach dem Willen der Sozialdemokraten ab dem fünften Todestag nach der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer benannt sein. Dazu fordert die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus den Senat in einem Beschluss auf.
Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg will dort zudem am Mittwoch einen entsprechenden Antrag einbringen. Der Antrag fordert auch, den Bezirk zu beauftragen, am ehemaligen Wohnort von Margot Friedländer in der Skalitzer Straße 32 „eine Gedenktafel anzubringen sowie sich um die Instandhaltung zu kümmern“. Friedländer lebte von 1941 bis zum 20. Januar 1943 mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in der Straße.
Margot Friedländer in Berlin-Weißensee beigesetzt
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Straßenname von 1868
Friedländer war am 9. Mai im Alter von 103 Jahren verstorben. Laut Berliner Straßengesetz und seinen Ausführungsbestimmungen dürfen Straßen normalerweise erst fünf Jahre nach dem Tod einer Person nach ihr benannt werden.
Ihren heutigen Namen erhielt die Skalitzer Straße 1868. Er geht auf die Schlacht bei Skalitz im damaligen Böhmen zurück. Heute heißt die Stadt Česká Skalice und gehört zu Tschechien.
Vorschlag für Margot-Friedländer-Platz in Berlin
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Bald auch Friedländer-Platz am Ku’damm?
Bereits vergangene Woche hatte die Bezirksverordnetenversammlung in Charlottenburg-Wilmersdorf einstimmig beschlossen, einen bisher namenlosen Platz in der Nähe des Kurfürstendamms nach Friedländer zu benennen. Die Initiative dafür ging von CDU und Grünen im Bezirk aus.
Ihr Antrag fordert das Bezirksamt dazu auf, sich beim Senat für eine Umbenennung einzusetzen – er solle um „Zustimmung und Koordinierung“ gebeten werden. Die Bennenung des Platzes soll bereits zum ersten Todestag Friedländers am 9. Mai 2026 stattfinden und damit deutlich vor der von der SPD geforderten Umbenennung der Skalitzer Straße.
Sendung: rbb24 Inforadio, 20.05.2025, 18 Uhr