Über zweitausend Bonsais. Nicht einfach nur ein paar filigrane Bäumchen, sondern eine ganze Armee grüner Miniaturen, die Geschichten von Jahrzehnten erzählen. Etwas versteckt in Düsseldorf, genauer gesagt seit 13 Jahren, existiert ein Ort, der auf den ersten Blick zunächst unscheinbar wirkt. Doch Inhaber Bastian Busch lenkt seit diesem Jahr die Geschicke dieses besonderen Museums – eine Familiengeschichte, die tief in der Liebe zur Natur verwurzelt ist.
Schon sein Vater, Werner M. Busch, studierte Biologie, der Großvater besaß Landwirtschaftsflächen. Was Werner Busch 1984 mit einer Bonsai-Werkstatt begonnen hat, hat sich zu einem wahren Schatzkästchen entwickelt. Hier wird alles mit der Hand gemacht, jede Biegung, jeder Schnitt zeugt von Geduld und Hingabe. Viele der insgesamt über 2000 Bonsais wurden selbst gezogen oder stammen aus Sammlungen.
Ein Museum rund um den Bonsai: Das erwartet euch bei einem Besuch
Und das Interesse ist riesig: Rund 100 Besucher pro Woche – über alle Generationen hinweg – tauchen ein in diese stille, grüne Welt. Sie bestaunen Bäume in ihren kunstvollen Schalen, die nach 10 bis 30 Jahren zu kleinen Wundern herangewachsen sind und eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen können. Unter ihnen ein ganz besonderes Exemplar, dessen Wert auf stolze 18.000 Euro geschätzt wird.
Auf über 1500 Quadratmetern Freilichtfläche präsentiert das Bonsai Museum in Düsseldorf die verschiedensten Bonsai-Exemplare. Foto: Tonight / K. Stachulla
Zur besseren Orientierung gibt es auch einen Lehrpfad, der alles Wissenswerte rund um den Bonsai erklärt. Er geht auf die Geschichte, die Philosophie und die Wuchsformen der Bäume, die Gestaltungstechniken, die Pflege und die geeigneten asiatischen und europäischen Baumarten ein.
Bonsai bedeutet übersetzt soviel wie „Glück“ und „Harmonie“
Doch das eigentliche Geheimnis liegt vielleicht in den rund 60 Bonsais, die im Museum selbst ausgestellt sind. Sie sind mehr als nur Pflanzen; sie sind lebendige Kunstwerke, die die Zeit in sich tragen. Busch, der übrigens auch Lehrer an der International Bonsai School in Düsseldorf ist, bringt es auf den Punkt: „Man muss uns einfach mal besucht haben, um die Wirkung der Bonsais zu verstehen. Nicht ohne Grund bedeutet der Begriff ‚Bonsai‘ je nach Kultur soviel wie Glück und Harmonie.“
Übrigens: Man kann sich auch ein Bonsai-Bäumchen für Zuhause kaufen. Preislich geht es bei rund 50 Euro los und geht rauf bis mehrere Tausend Euro.
Das Bonsai Museum findet ihr in Hamm an der Hammer Dorfstraße 167. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Es hat Dienstag, Mittwoch und Freitag von 14.30 bis 18.30 Uhr geöffnet, Donnerstag von 10 bis 20 Uhr, Samstag von 9 bis 17 Uhr und Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Weitere Infos gibt’s auch auf der Webseite www.bonsai-museum.de.