Normalerweise ist Herthas Mittelfeldstar Fabian Reese als HSV-Schreck bekannt. An diesem Spieltag rundete der 27-jährige Berliner ausnahmsweise mal ein aus Hamburger Sicht gelungenes Wochenende ab. Dank seines 1:0-Siegtreffers im Spitzenspiel des Hauptstadtclubs beim 1. FC Köln stehen die Hanseaten sechs Spieltage vor Schluss wieder an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Der Traum vom Aufstieg rückt nach dem überzeugenden 3:0 gegen den 1. FC Nürnberg in greifbare Nähe – auch dank der abermals zahlreichen Unterstützung der eigenen Anhänger im Max-Morlock-Stadion.
HSV-Fans: Überragende Unterstützung Auswärts und Zuhause
Denn nicht nur im Volksparkstadion ist der Support von den Rängen rekordverdächtig. Durchschnittlich 56.179 Zuschauer pilgerten in dieser Saison zu den HSV-Heimspielen, die bisherige Bestmarke aus der Vorsaison (55.960) dürfte damit Ende Mai fallen.
Auch in der Fremde sorgen die Fans regelmäßig für eine beeindruckende Kulisse. Etwa 7500 Hamburger nahmen am Samstagmorgen die rund 600 Kilometer nach Nürnberg auf sich – sangen, schrien und trieben ihre Mannschaft zum Auswärtserfolg. Ligaweit darf sich nur Schalke 04 mit durchschnittlich 7229 Auswärts-Fans über eine größere Unterstützung in der Fremde freuen als der Nord-Club (6192).
HSV nimmt Spitzenplatzierung in DFB-Strafentabelle ein
Eine Unterstützung, die im engen Aufstiegsrennen zu einem wichtigen Faktor werden kann – für die der HSV allerdings auch tief ins Portemonnaie greifen muss. Neben einer aufwändigen Choreografie brannten die Anhänger der Norddeutschen im Nürnberger Stadion auch zahlreiche pyrotechnische Gegenstände ab und zündeten Böller. Und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
Insgesamt verdonnerte das DFB-Sportgericht den HSV in dieser Spielzeit bereits zu Geldstrafen in Höhe von 189.000 Euro. Deutschlandweit mussten nur Union Berlin (326.000 Euro), Bayern München (251.000 Euro) und der Karlsruher SC (199.320 Euro) höhere Strafen zahlen.
Das ist der Strafenkatalog des DFB
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Vier der fünf DFB-Urteile bei Auswärtsspielen des HSV
Fünf Urteile sprach das Gericht in dieser Spielzeit bereits gegen die Hamburger aus. Am teuersten kam dem HSV bislang die Pokal-Erstrundenpartie in Meppen (7:1) zu stehen. Für das Abbrennen von mindestens 30 Rauchtöpfen und vier Feuerwerksbatterien der HSV-Fans, durch welche sich obendrein der Anstoß verzögert hatte, sprach das DFB-Sportgericht ein Strafmaß von 69.600 Euro aus.
Die Hamburger Anhänger sorgten in der ersten Pokalrunde in Meppen für eine beeindruckende Kulisse, die den HSV allerdings auch eine Menge Geld kosteten.
Foto: imago / Werner Scholz
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Auch die Auswärtsfahrten nach Kaiserslautern (41.700 Euro) und zum SC Freiburg im DFB-Pokal (46.500 Euro) schlugen aufgrund ähnlicher Vergehen teuer zu Buche. Vergleichsweise günstig fielen dagegen die Pyro-Strafen nach dem Heimspiel gegen Schalke 04 (13.200 Euro) und dem Gastauftritt beim 1. FC Köln (18.000 Euro) aus.
Der Auftritt der HSV-Fans in Nürnberg wird ebenfalls ein Nachspiel haben und den Nord-Club in der DFB-Strafentabelle zeitnah in die Top drei befördern. Eine Spitzenplatzierung, auf welche die HSV-Verantwortlichen sicherlich gerne verzichten würden.