In einem Interview spricht sich der ESC-Sieger JJ für einen Ausschluss von Israel bei der nächsten Ausgabe.
JJ, bürgerlich Johannes Pietsch, holte mit der Pop-Opern-Ballade „Wasted Love“ den dritten ESC-Sieg für Österreich. Jetzt sorgt der gebürtige Wiener für eine politische Diskussion.
ESC in Wien „ohne Israel“
In einem Interview mit der spanischen Zeitung „El País“ sagte er, dass der nächste ESC in Wien „ohne Israel“ stattfinden sollte: „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt.“ Für ihn ist die Teilnahme Israels angesichts der anhaltenden Militäroperationen im Gazastreifen ein Problem.
Er verglich die Situation mit dem Ausschluss von Russlands im Jahr 2022 nach dem Überfall auf die Ukraine. Laut JJ zeigt die Europäische Rundfunkunion (EBU) keine einheitliche Linie.
Gegen Israel wird ermittelt
Mehrere Länder fordern eine Untersuchung des Televotings. Sie werfen Israel zudem gezielte Mobilisierungskampagnen vor. Die Sängerin Yuval Raphael holte mit dem Song „New Day Will Rise“ den zweiten Platz hinter JJ. Die Israelin gewann dabei das Publikumsvoting.
JJ kritisierte die Zensur von LGBTQ+-Symbolen beim ESC. Er bekennt sich offen zur queeren Community und sprach von einem „Rückschritt Richtung Konservatismus“ in Europa.