Wladimir Putin hat im Verhandlungspoker seine Ziele weitgehend erreicht: Es ist ihm gelungen, den Waffenstillstand, den er nicht will, von der Tagesordnung zu nehmen. Es ist ihm auch gelungen, Verhandlungen zu umgehen, indem er einen Bürokraten und Schulbuchautor nach Istanbul zu den Gesprächen schickte.
Die Ukraine ist der Verlierer der vergangenen zwei Wochen. Sie hat sich dem Wunsch Donald Trumps gefügt, sich statt auf einen Waffenstillstand auf Verhandlungen einzulassen. Ihr Präsident reiste nach Istanbul, um auf höchster Ebene zu verhandeln. Am Ende war er umsonst gekommen. Und Russland führt den Krieg gegen die Ukraine mit umso größerer Härte fort.
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War das unvermeidbar, weil Putin derzeit nicht an wirklichen Verhandlungen interessiert ist? Welche Rolle spielte US-Präsident Donald Trump, der sich erst für einen sofortigen Frieden einsetzte, diese Forderung aber schnell wieder aufgab? Welches Ziel verfolgt Wladimir Putin im Ukrainekrieg, und kann der Konflikt derzeit überhaupt durch Verhandlungen beigelegt werden? Und wie ist die Lage nach Jahren des Angriffskriegs in Russland? Gibt es Zweifel und Kritik an Putins Kurs? Wie blickt die russische Bevölkerung auf die großen Verluste in der eigenen Armee? Und wie sieht die Arbeit als Korrespondent in Russland derzeit aus?
Über diese und weitere Fragen können Sie an diesem Freitag ab 9.30 Uhr mit Michael Thumann live im Kommentarbereich dieses Artikels diskutieren.
Zur Person
Michael Thumann lebt als ZEIT-Korrespondent in Moskau. Dort spricht er unter anderem mit Politikern, Diplomaten und Analysten über die Verhandlungen und die russischen Motive im Krieg in der Ukraine.
Über seine Erlebnisse und Einsichten in Russland schreibt Thumann in seinen Artikeln in der ZEIT und auf ZEIT ONLINE, erzählt darüber im „Ostcast“ und in seinen Büchern. Gerade erschienen ist bei C.H.Beck: „Eisiges Schweigen flussabwärts. Eine Reise von Moskau nach Berlin“, wo er die neue Teilung Europas und die Folgen der Konfrontation mit Russland für unseren Kontinent beschreibt.
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