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Schrecklich schön: In Hamburg gibt es zahlreiche düstere Orte, die einem den Atem rauben. t-online zeigt Ihnen die interessantesten Lost Places der Stadt.

Ehemalige Krankenhäuser, verlassene Villen oder baufällige Denkmäler: Es gibt einige in Vergessenheit geratene Orte, denen der Verfall droht. Sie alle haben aber etwas Magisches. Nicht ohne Grund zieht es immer wieder „Urban Explorers“ auf der Suche nach coolen Fotomotiven, einsamen Orten oder besonderen Überbleibseln an sogenannte Lost Places.

Auch in Hamburg gibt es viele von ihnen. Einigen sieht man den Glanz vergangener Tage noch an, in anderen soll es spuken. t-online stellt Ihnen die aufregendsten Orte vor.

Unweit der Elbphilharmonie und im Hafengebiet befindet sich seit einigen Jahrzehnten eine verlassene Schule. In Neuhof. Der gesamte Stadtteil wurde in den 1970ern für den Bau der Köhlbrandbrücke abgerissen. Nur wenige Gebäude blieben stehen. Darunter die Schule. Zwischenzeitlich wurden hier Geflüchtete untergebracht, doch seit 2007 steht das alte Backsteingebäude leer.

Ein trauriges Schicksal, denn nun steht fest: Die Brücke, die für das Ende Neuhofs verantwortlich war, wird nicht mehr lange stehen.

Die Knechtschen Hallen sind ehemalige Fabrikhallen des Leder-Herstellers Knecht. Die Werkshallen in Elmshorn stehen seit 2006 leer. Zwar stehen sie unter Denkmalschutz, doch nach und nach verfallen sie. Fenster sind eingeschlagen, Graffiti befindet sich an den Wänden und das inmitten der 50.000-Einwohner-Stadt.

Mittlerweile gibt es Pläne über eine Wiedernutzung der alten Hallen. Es soll ein Hochschulstandort entstehen. Ein schlüssiges Konzept steht jedoch noch nicht.

In den Jahren 1942/43 wurde das Waldkrankenhaus in Wintermoor von Zwangsarbeitern gebaut. In der Klinik wurden unter anderem Tuberkulosepatienten behandelt, später lag der Schwerpunkt auf Knochen und Gelenken – bis der Krankenhausstandort aufgegeben und daraus ein Rehabilitationszentrum wurde. Doch die Betreiber gerieten in finanzielle Schwierigkeiten. Seit 2005 steht das Krankenhaus deshalb leer.

Die Fassaden sind mit Graffiti beschmiert, vor dem Krankenhaus steht ein alter Stuhl. Die Gebäude sind zum Teil verfallen. Schon allein der Weg in das Waldkrankenhaus lässt einen schaudern.

Mitten auf St. Pauli befindet sich ebenfalls ein Lost Place: die Schilleroper. Sie ist ein denkmalgeschütztes Zirkus-Theater. Seine Form erhielt das Gebäude, das 1891 eröffnet wurde, in Anlehnung an ein Zirkuszelt. Mittlerweile ist nur noch der Rundbau der Oper zurückgeblieben. Nebengebäude mussten abgerissen werden, sie waren baufällig.

Das Stahlgerüst der Schilleroper soll nun gesichert werden. Das erklärte die Eigentümerin nach mehreren Auseinandersetzungen vor Gericht.

1570 wurde das älteste Haus in Blankenese gebaut: Das Haus an der Elbterrasse 4-6. Ein paar Hundert Jahre später hat hier ein Fischer gewohnt. Kapitän Peter Breckwoldt. Auf hoher See ging sein Schiff unter. Seine Frau glaubte jedoch nicht, dass ihr Mann ums Leben kam. Sie dachte, er könnte womöglich gerettet worden sein. Immer wieder soll sie Schritte auf den Fluren gehört haben.

Das älteste Haus in Blankenese ist kein typischer Lost Place, denn das Haus war noch bis vor Kurzem vermietet. Momentan steht es für eine umfangreiche Sanierung leer – und auch heute soll es Berichte über knarrende Holzdielen geben, obwohl sich niemand in dem Fischerhaus befindet. Ob das der Geist von Peter Breckwoldt sein könnte?