Berlin – Die Messer-Attacke auf einen Schüler (12) in Berlin – auch am Freitagmorgen gibt es keine Spur zu dem Mitschüler, der auf ihn eingestochen haben soll. Inzwischen ist aber klar: Der 13-Jährige soll die Gewalttat zuvor angekündigt haben.
Sebastian Büchner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, bestätigte auf BILD-Anfrage die Schilderungen einer Mitschülerin.
Demnach habe der 13-Jährige am Donnerstag gesagt, er wolle heute jemanden abstechen. Sie habe das nicht ernst genommen, weil der Junge früher schon einmal so etwas gesagt habe. Das Opfer habe er sich willkürlich ausgesucht. Laut BILD-Informationen soll der Täter mehrfach zugestochen haben.
Streit in der Sportumkleide
Die Bluttat hatte sich gegen 11.30 Uhr an der Grundschule am Weinmeisterhorn im Westen Berlins ereignet. Wie eine weitere Mitschülerin (12) im Beisein ihrer Mutter BILD berichtete, sei es im Umkleideraum der Sporthalle zu einem Streit zwischen den beiden Jungen gekommen.
Wie eine Mitschülerin sagte, sollen Opfer und Täter in der Sportumkleide in einen Streit geraten sein
Foto: Timo Beurich
Das Opfer soll dann aus der Umkleide herausgelaufen sein – blutüberströmt, eine Hand an den Hals gedrückt. Der mutmaßliche Täter floh und ist seitdem verschwunden.
Der verletzte Junge wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht und operiert. Sein Zustand ist seit Donnerstagnachmittag stabil.
Suche mit Hunden und Hubschrauber ohne Erfolg
Die Eltern des 13-jährigen Täters kooperieren mit der Polizei, sagte Sprecher Martin Halweg am Donnerstagnachmittag. Sie haben Kleidung zur Verfügung gestellt. Eine Suche mit Hunden und einem Helikopter am Nachmittag blieb ohne Erfolg.
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Der 13-Jährige sei noch nicht lange an der Schule gewesen, habe offenkundig ein Aggressionsproblem, sagte ein Polizeisprecher: „Es gibt keinerlei Erkenntnisse darüber, warum er das gemacht hat.“
Ein fremdenfeindliches oder religiöses Tatmotiv hat die Polizei inzwischen jedoch ausgeschlossen. Beide Kinder seien deutsche Staatsangehörige und wohnten in der Umgebung.
Keine strafrechtlichen Ermittlungen gegen Jungen
Da es sich bei dem verdächtigen Sechstklässler um ein Kind handelt, werden keine weiteren strafrechtlichen Ermittlungen geführt, sagte Halweg: „Natürlich werden wir auch mit den Maßnahmen der Spurensicherung hier das Ereignis aufhellen, dokumentieren.“
Wenn der Verdächtige gefunden sei, werde er mutmaßlich zunächst ärztlich behandelt. Im weiteren Verlauf werde er wohl einer geeigneten Pflegestelle zugewiesen.