Eintracht Braunschweig ist dem Verbleib in der 2. Bundesliga nähergekommen – und hatte Saarbrücken im Relegations-Hinspiel stets im Griff.
Der Zweitliga-Drittletzte Braunschweig gewann am Freitagabend beim Drittliga-Dritten 1. FC Saarbrücken 2:0 (0:0) und ist damit im Rückspiel klar im Vorteil. In einer anfangs ausgeglichenen Partie schossen der starke Lino Tempelmann (49.) und Marvin Rittmüller (61.) den am Ende verdienten Sieg heraus.
„Der Job ist noch nicht getan, der Fokus liegt auf Dienstag“, sagte Bicakcic im Sky-Interview. An besagtem Dienstag hat die Eintracht die große Chance, im Rückspiel (20.30 Uhr) vor heimischem Publikum zum dritten Mal in Folge die 2. Bundesliga knapp zu halten. Zuletzt war sie zweimal in Folge 15. geworden.
Dagegen könnte sich Saarbrückens 19 Jahre andauernde Wartezeit auf die nächste Zweitligasaison noch verlängern, auch wenn FCS-Trainer Alois Schwarz optimistisch blieb: „Ein 2:0 kann man schon aufholen, wir müssen nur ein bisschen anders auftreten als heute.“
Eine Halbzeit zum Vergessen
Braunschweig hatte das Duell zweier Bundesliga-Gründungsmitglieder sehr sicherheitsorientiert begonnen. Nach zuletzt zwei enttäuschenden Niederlagen und der Entlassung von Cheftrainer Daniel Scherning wollte Interimstrainer Marc Pfitzer wohl vor allem einen Fehlstart vermeiden.
Saarbrücken hatte zwar die Euphorie vom letzten Spieltag im Rücken, als noch der Sprung in die Relegation gelang, ging aber auch nicht ins Risiko. So sahen die Zuschauer eine ziemlich langweilige erste Hälfte. Mangels besserer Höhepunkte seien ein Fehlschuss von Saarbrückens Torjäger Kai Brünker (16.) und eine flache Hereingabe von Braunschweigs Robin Krauße erwähnt – Kapitän Ermin Bicakcic verpasste nur knapp (42.).
Eintracht Braunschweigs Paul Jaeckel gegen Kai Brünker vom 1.FC Saarbrücken
„Wir haben versucht, unser Spiel einfach zu halten und über zweite Bälle ins Spiel zu kommen“, sagte Braunschweigs Tempelmann. „Das ist uns in der zweiten Halbzeit noch besser gelungen.“
Tempelmann nutzt Abpraller
Nach der Pause ging es schnell: Bei einem Konter zirkelte Braunschweigs Christian Conteh den Ball mit dem Außenrist auf Philippe. Der Torjäger scheiterte freistehend an Torwart Phillip Mentzel, aber der Nachschuss saß. Tempelmann traf aus 18 Metern über die zurückgeeilten Verteidiger hinweg zur Eintracht-Führung.
Die Partie hatte jetzt Schwung, Saarbrücken musste kommen, verfehlte in Person von Kasim Rabihic knapp das Tor (57.). Braunschweig bekam mehr Räume und nutzte sie für den zweiten Treffer.
Braunschweig kommt in Fahrt
Wieder war Conteh, dem Interimstrainer Pfitzer eine Chance in der Startelf gab, der Ausgangspunkt mit einem Flankenlauf über die linke Seite. Seine flache Hereingabe erreichte mit etwas Glück am zweiten Pfosten Rittmüller – und der knallte den Ball präzise ins linke Eck. Ein unwahrscheinlicher Torschütze, in zuvor 84 Zweitligaspielen hatte der Rechtsverteidiger noch nie getroffen.
Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken kontrollierte Braunschweig fortan das Geschehen, ein Klassenunterschied war deutlich erkennbar. Der Zweitligist blieb auch gefährlich, zum Beispiel bei zwei Kopfbällen von Bicakcic (71.) und mehreren Schüssen von Tempelmann. Saarbrücken leistete sich bei seinen Angriffsversuchen zu viele Fehler und muss nun auf ein kleines Wunder im Rückspiel am Dienstag hoffen.