Zum heutigen Bündnis für Ausbildung äußert sich Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg:
„Die Zahlen, die heute zum Stand der zusätzlich abgeschlossenen Ausbildungsverträge beim Bündnis für Ausbildung präsentiert wurden, zeigen klar: Es sind 700 zusätzliche Ausbildungsverträge geschaffen worden, Ziel bis Ende des Jahres sind 2000. Da braucht es noch sehr viel Anstrengung. Nach wie vor gilt: Eine gute Ausbildung für junge Menschen ist die Grundlage für einen guten qualifizierten Arbeitsplatz und eine Perspektive in dieser Stadt. Sowohl im letzten Jahr als auch in diesem Jahr werden voraussichtlich Tausende keinen Ausbildungsplatz finden.
Einigkeit besteht im Bündnis für Ausbildung darin, dass die Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen verbessert werden muss. Dass die Bündnissitzung diesen Schwerpunkt hatte, war daher ebenso richtig, wie die Entscheidung, die Sitzung an einer Berufsschule stattfinden zu lassen. Eine bessere Berufsorientierung wird nur gelingen, wenn auch diejenigen in die Diskussion einbezogen werden, um die es eigentlich geht, nämlich die jetzigen und zukünftigen Auszubildenden selbst.
Natürlich gilt auch der Koalitionsvertrag und auch hier gilt, Verlässlichkeit herzustellen. Deshalb ist es gut und wichtig, dass die zuständige Senatsverwaltung Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung ihren Auftrag rechtzeitig in Umsetzung gebracht hat, einen Gesetzentwurf zur Einführung einer Berliner Ausbildungsumlage zu erstellen. Der Gesetzentwurf lässt nicht nur genügend zeitlichen Spielraum für die Abstimmung im Senat, sondern auch mit den berufsbildungspolitischen Akteuren der Stadt. Für die Debatte brauchen wir eine reale Grundlage für Berlin und keine fiktive Rechenspiele auf Grundlage des Bremer Gesetzes.
Wir sollten nicht aus dem Blick verlieren, worum es eigentlich geht, nämlich um eine Perspektive für junge Menschen. Investitionen in die Ausbildung und eine solidarische Ausbildungsumlage sind zentrale Stellschrauben dafür, wie sich Berlin in Zukunft entwickelt. Zudem muss sich die Jugend auf Aussagen und Vereinbarungen der Politik verlassen können.“