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Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 3 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.
Marterers harter Kampf nicht belohnt
Maximilian Marterer – Adam Walton 6:7 (3:7), 6:4, 3:6, 6:2, 2:6
Die Anlage, auf der die French Open ausgetragen werden, gehören zu den Lieblingsplätzen von Maximilian Marterer. Im Jahr 2018 spielte er sich einst wie Phönix aus der Asche ins internationale Rampenlicht und stürmte vor bis ins Achtelfinale, wo sich der heute 29-Jährige erst Rekordchampion Rafael Nadal geschlagen geben musste. Damals lief rund um das Turnier so gut wie alles perfekt für den gebürtigen Nürnberger. Diesen Erfolg konnte er zwar nie wieder wiederholen, immerhin schaffte es Marterer aber insgesamt fünf Mal, sich über die Qualifikation ins Hauptfeld zu spielen. Auch in diesem Jahr gelang ihm dieser Kraftakt – und schwierigen Voraussetzungen. Ihn bremsten im Vorfeld Verletzungen aus, so dass er überhaupt nur drei Matches im Jahr 2025 bestreiten konnte. Viel zu wenig: Und so gingen Marterer nach knapp vier Stunden Spielzeit gegen den Australier am Ende auch die Kräfte aus. Bei dieser Partie auf Augenhöhe fehlte dem Deutschen in der letzten Phase die nötige Matchhärte, um das Niveau konstant aufrecht halten zu können.
Mies/Safiulin raus in Runde 1
Mies/Safiulin – Salisbury/Skupski 2:6, 4:6
Eine enttäuschende Partie, die Andreas Mies mit seinem Doppel-Partner Roman Safiulin hinter sich gebracht hat. Gegen das an Position acht gesetzte britische Weltklasse-Doppel Joe Salisbury und Neal Skupski war das deutsch/russische Duo nahezu chancenlos.
Besonders bitter für den deutschen Profi: Nachdem sich das Erfolgs-Paar Mies und Kevin Krawietz Ende 2022 getrennt hatte – beide haben gemeinsam zwei Mal die Doppel-Konkurrenz in Paris gewonnen – ist Mies bei der Suche nach einem festen (Doppel-) Partner noch nicht erfolgreich gewesen. Deshalb tritt Mies immer wieder mit wechselnden personellen Formationen an. Gerade im Doppel ein Nachteil, weil es darauf ankommt, dass die Partner eingespielt und genau aufeinander abgestimmt sind. Und so ist für den Kölner bereits in der 1. Runde in Paris Schluss.
Azarenka lässt Wickmayer keine Chance
Yanina Wickmayer – Victoria Azarenka 0:6, 0:6
So stellt man sich einen Abschied von der großen Bühne sicher nicht vor, aber: Auch im Frauen-Tennis gibt es keine Geschenke. Die 35 Jahre alte Belgierin Yanina Wickmayer, die angekündigt hatte, in diesem Sommer ihre Karriere zu beenden, kassierte gegen die Belarusin Victoria Azarenka in nur 48 Minuten die Höchstrafe im Tennis. Dennoch: Wickmayer dürfte trotz dieser Abfuhr stolz auf ihre Karriere zurückblicken. Im April 2010 stand sie sogar auf 12. Platz der Weltrangliste. Zuletzt wurde sie allerdings auf Rang 1.113 der Weltrangliste geführt, konnte nur aufgrund ihres Protected Ranking ein letztes Mal an den French Open teilnehmen. Nach der Geburt ihrer Tochter hatte die Antwerpenerin 2022 ihr Comeback gefeiert.
Nächste Pleite für Daniil Medvedev
Daniil Medvedev – Cameron Norrie 5:7, 3:6, 6:4, 6:1, 5:7
Was ist bloß mit Daniil Medvedev los? Die ehemalige Nummer 1 der Welt hat sich nach einem Zwei-Satz-Rückstand gegen den Briten Cameron zurückgekämpft, am Ende – nach vier Stunden – jedoch Nerven gezeigt und den erhofften Sieg wieder aus der Hand gegeben. Medvedev war zwar noch nie ein Liebhaber der roten Asche. Aber, diese bittere Pleite reiht sich in eine ganze Reihe von Misserfolgserlebnissen ein. Medvedev sucht seit einiger Zeit sein erfolgreiches Spiel – und scheint es einfach nicht mehr zu finden. Seit zwei Jahren konnte der 29-Jährige nun schon kein Turnier mehr gewinnen, er ist auf Platz elf der Weltrangliste abgerutscht. Vor den French Open widersprach der Russe sogar Gerüchten, er könnte seinen Rücktritt erklären. „Ich fühle, dass ich wirklich nicht weit von einem großartigen Level entfernt bin. Und das bedeutet große Endspiele und auch Grand-Slam-Erfolge. Aber dieses nicht weit ist manchmal der schwierigste Schritt“, sagte Medvedev. Seine Suche muss also weitergehen.
Trauriger Rekord von Grigor Dimitrov
Grigor Dimitrov – Ethan Quinn 6:2, 6:3, 2:3, Aufgabe
Grigor Dimitrov hat unfreiwillig Geschichte geschrieben – mit einem Aufgabe-Grand-Slam: Der Bulgare musste gegen Ethan Quinn (USA) im vierten Satz aufgeben. Damit ist er der erste Spieler in der Geschichte des Profitennis, der bei vier Major-Turnieren in Serie aufgegeben hat. Der 34-Jährige lag gegen Quinn mit 2:1 Sätzen vorne, ehe nichts mehr ging. Zuvor hatte er bereits im Achtelfinale von Wimbledon gegen Daniil Medwedew, im Viertelfinale der US Open gegen Frances Tiafoe und in der ersten Runde der Australian Open gegen Francesco Passaro aufgeben müssen.
Djokovic mit brillanter Bilanz
Novak Djokovic – Mackenzie Mcdonald 6:3, 6:3, 6:3
Der 97. Sieg von Novak Djokovic bei den French Open war recht einfach herausgespielt. Der US-Amerikaner Mackenzie Mcdonald war kein echter Prüfstein für den 38-Jährigen. Djokovics Bilanz in Paris ist indes atemberaubend. Aber es gibt natürlich noch einen Spieler, der in Paris besser ist. Der 14-fache Champion Rafael Nadal hat insgesamt 112 Siege geschafft. Dennoch: „Ich weiß nicht wie viele Grand Slams ich noch spiele, deshalb versuche ich das Beste rauszuholen“, sagte Djokovic. „Es ist meine Motivation, Rekorde aufzustellen.“ 24 Grand-Slam-Titel konnte Djokovic schon sammeln, mit 25 Trophäen wäre er alleiniger Rekordhalter. „Er hat die beste Auslosung von allen erwischt“, sagte Ex-Weltklasse-Spieler John McEnroe vor dem Turnier. Dem Serben ist alles zuzutrauen – auch ein neuer Rekord.
Gauff will ohne Schläger spielen
Coco Gauff – Olivia Gadecki 6:2, 6:2
Tennis ohne Schläger ist nicht möglich. Das musste auch Coco Gauff feststellen. Die US-Amerikanerin guckte verdutzt, als sie vor ihrem Spiel gegen Olivia Gadecki aus Australien ihre Tasche öffnete und feststellte, dass diese leer war. Schmunzelnd schaute die 21-Jährige zu ihrem Team auf der Tribüne, das umgehend einen Balljungen losschickte, um die vergessenen Schläger zu holen. „Es war lustig und hat dafür gesorgt, dass ich überhaupt nicht nervös war“, sagte Gauff nach der Partie. Mit dem Schläger in der Hand gewann sie gegen Gadecki klar mit 6:2, 6:2 und zog mühelos in die zweite Runde ein.