Gelsenkirchen. 2024 wurde Gelsenkirchen zu Ehren von Taylor Swift in „Swiftkirchen“ umbenannt. Neue Upcycling-Fanartikel ruck, zuck ausverkauft.

Dass es einen großen Ansturm geben würde, stand eigentlich von Vornherein fest. Dass die neuen, upgecycelten Taylor-Swift-Fanprodukte aber nach nur 24 Stunden komplett ausverkauft sein würden, ist dann schon eine Überraschung. Die Stadt Gelsenkirchen teilte am Dienstagnachmittag mit, dass alle knapp 340 handgemachten Produkte, die es an der Tourist-Info im Hans-Sachs-Haus zu erwerben gab, bereits vergriffen sind. Es sollen aber zeitnah weitere Taschen, Shirts und Armbänder in den dortigen Verkauf kommen.

Die Songs von Taylor Swift mögen Jamie (24) und Souhaila (25) sehr. Bei den weltweit für Aufsehen sorgenden Konzerten des US-Superstars im vergangenen Jahr in Gelsenkirchen tanzten sie zwar nicht live vor Ort in der Arena mit. Dafür waren die jungen Frauen nun aber an der Herstellung exklusiver Fanartikel beteiligt. Denn sie zählten zu den insgesamt 24 Beschäftigten der Werkstätten Gelsenkirchen, die in den vergangenen Monaten aus Fahnen, Bannern und anderen Werbematerialien ebenso nützliche wie modische Accessoires gefertigt haben.

Knapp 340 Artikel stehen ab sofort zum Verkauf

Seit Montag, 31. März, läuft der Verkauf von rund 340 Artikeln – und zwar exklusiv in der Touristinfo im Hans-Sachs-Haus. Von manchen der in zwei Glasvitrinen präsentierten Dinge gibt es Dutzende Exemplare. „Doch es sind auch einige Unikate dabei“, betont Markus Schwardtmann, Leiter der städtischen Öffentlichkeitsarbeit. Er stellte gemeinsam mit Vertretern der vier Kooperationspartner das Projekt vor. Neben den Gelsenkirchener Werkstätten waren dies: das Sozialwerk St. Georg mit Sitz an der Emscherstraße, die Begegnungsstätte Haverkamp sowie die Caritas Herne.

Auch dieses Trio der GelsenkirchenerWerkstätten war an der Produktion beteiligt: Gruppenleiterin Simone Paßvoß sowie die Beschäftigten Jamie und Souhaila (v. l.).

Auch dieses Trio der GelsenkirchenerWerkstätten war an der Produktion beteiligt: Gruppenleiterin Simone Paßvoß sowie die Beschäftigten Jamie und Souhaila (v. l.).
© FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zur Produktpalette zählen natürlich auch Angebote, auf die Fans von Taylor Swift bekanntlich besonders stehen. Armbänder zum Beispiel. „Die haben wir aus Leder, Folien, Perlen und Glitzerbuchstaben gefertigt“, erzählt Simone Paßvoß, Leiterin jener Gruppe der Gelsenkirchener Werkstätten, zu der auch Jamie und Souhaila gehören. Doch auch besondere Grußkarten zählen zu ihrem Angebot. Bei diesen wurde ein markantes Swift-Silhouette ausgestanzt und der Hintergrund mit der recycelten Folie unterlegt.

Team des Sozialwerks St. Georg stellte Kulturbeutel und Handybags her

Auf die Herstellung von Kulturbeuteln und Handytaschen hatte sich das zwölfköpfige Mitarbeitenden-Team des Sozialwerks St. Georg fokussiert, berichtet Stefanie Langer aus der dortigen Geschäftsleitung. Die Kulturbeutel gibt es für 6,50 Euro zu kaufen, das Handybag für 15,50 Euro. Die Preispalette reicht insgesamt von 4,50 Euro bis zu 30 Euro. „Und der gesamte Erlös dieser Aktion ist für den guten Zweck bestimmt und kommt unseren vier Kooperationspartnern zugute“, sagt Schwardtmann.

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Als Wiedererkennungssymbol ist auf zahlreichen Produkten jenes Straßenschild abgebildet, das im vergangenen Sommer fast schon Ikonenstatus erlangt hat. Es zeigt neben dem in Pink gedruckten Konterfei der Sängerin den Schriftzug „Swiftkirchen“. Gelsenkirchen hatte sich ja rund um die Konzerttermine bekanntlich „umbenannt“ und hatte mit dieser PR-Aktion, die sich ein weiblicher Swift-Fan ausgedacht hatte, weltweit Positiv-Schlagzeilen geschrieben.

Bei der Caritas Herne nähten fünf langzeitarbeitslose Frauen die Taschen

Bei der Cartias Herne hatten fünf langzeitarbeitslose Frauen im Alter von Mitte 20 bis Mitte 50 die Herstellung von „Swiftie“-tauglichen Einkaufstaschen übernommen, betont Fachbereichsleiterin Sandra Endemann. Und Christopher Scholz von den Gelsenkirchener Werkstätten berichtete, dass dieses Projekt auch Bildungs-Charakter für die Beschäftigten hatte: „Wir haben darüber das Thema Nachhaltigkeit auf den Tisch bringen können.“

Zu den handgemachten Fanartikeln gehören auch zahlreiche verschiedene Taschen-Typen, auf die allesamt das berühmte „Swiftkirchen“-Ortsschild gedruckt ist.

Zu den handgemachten Fanartikeln gehören auch zahlreiche verschiedene Taschen-Typen, auf die allesamt das berühmte „Swiftkirchen“-Ortsschild gedruckt ist.
© FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Weil die US-Sängerin bekanntlich eine gigantische Fangemeinde hat, rechnen alle Beteiligten damit, dass die Nachfrage nach diesen Artikeln entsprechend groß sein wird. Noch während die Pressekonferenz lief, bildete sich am Verkaufsschalter der Touristinfo eine erste kleine Warteschlange. Nicht wenige Beteiligte gehen davon aus, dass das gesamte Angebot binnen weniger Tage vergriffen sein könnte.

Eine vergleichbare Aktion hatte es laut Schwardtmann bereits im Anschluss an die Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr gegeben. Auch damals waren Werbeartikel zu Taschen, Federmäppchen oder Beuteln verarbeitet worden – aus jenem Stoff, der beim Sport-Event die Stadt zuvor noch geschmückt hatte. 4200 Euro waren am Ende zu Gunsten der Projektpartner zusammengekommen. Und eine solch erfreuliche Summe soll nun auch beim Taylor-Swift-Projekt erreicht werden.