Nach dem Fund einer toten jungen Frau im Laußnitzer Wald ist ein 16-Jähriger als Tatverdächtiger festgenommen worden. Die Mordkommission ermittelt. Nun veröffentlichen die Eltern der Toten ein Video – und appellieren an Zeugen.
Im Fall um die ermordete 21-Jährige bei Laußnitz gehen die Eltern des Opfers an die Öffentlichkeit. In einem emotionalen Instagram-Video appellieren sie an Zeugen, um die Aufklärung des Falls voranzutreiben.
„Was wir jetzt machen, fällt uns sehr, sehr schwer“, sagt die Mutter der Getöteten zu Beginn des Videos. Man habe sich dennoch für eine persönliche Ansprache entschieden, um die Öffentlichkeit noch einmal anders zu erreichen. Denn: „Um den Fall aufzuklären, brauchen wir eure Zeugenaussage“.
Noch immer gebe es Menschen, die wichtige Informationen haben könnten, sich aber bisher nicht trauten, sich zu melden. Man solle keine Angst haben, eine Zeugenaussage zu machen. Die Eltern bitten darum, ihr Video zu teilen. Auch ein Spendenlink für die „letzte Reise“ sowie Gerichtskosten wurde eingerichtet, unter dem Stand Freitagmorgen knapp 40.000 Euro eingegangen waren.
Vor rund zwei Wochen war in einem Waldstück nordöstlich von Dresden die 21-jährige Tochter der beiden – sie hieß Emma – gewaltsam getötet worden. Polizisten fanden die junge Frau nach einem Hinweis am frühen Sonntagmorgen tot in der Laußnitzer Heide, nachdem sie in der Nähe zwei illegale Techno-Partys nach Anwohnerbeschwerden aufgelöst hatten.
„Das war seit Kurzem ihr neuer Freund“, sagt der Vater über den Tatverdächtigen
Für die 21-Jährige, die in Dresden lebte, kam jede Hilfe zu spät. Nach Erkenntnis der Rechtsmediziner verblutete sie aufgrund von Stichverletzungen. Unweit vom Fundort, der auch der Tatort war, nahmen die Beamten einen 16-Jährigen fest. Informationen der „Bild“-Zeitung zufolge habe er verwirrt gewirkt und blutverschmierte Hände gehabt.
Ein Richter ordnete die einstweilige Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an. Gegen ihn wird wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. Zum Tatgeschehen, Motiv und Hintergründen sowie der Identität des Jugendlichen und der Getöteten, die sich kannten, gaben die Behörden Anfang der Woche keine nähere Auskunft.
Der Vater der Getöteten habe gewusst, dass seine Tochter schon mehrfach auf Partys in diesem Wald war. Er kenne auch den 16-Jährigen, der Emma getötet haben soll. „Das war seit Kurzem ihr neuer Freund.“
Die junge Frau soll im Familiengrab in Magdeburg beigesetzt werden, „sie selbst hat das so bestimmt“, betonte ihr Vater. Als zwei Familienangehörige kurz hintereinander gestorben seien, hätten sie viel über den Tod gesprochen. „Diese schwere Zeit war erst kürzlich überstanden.“
lay mit dpa