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Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 6 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.
Sinner fegt über Lehecka hinweg
Jannik Sinner – Jiri Lehecka 6:0, 6:1, 6:2
Während in Deutschland am Samstagmittag erneut bestes Sommerwetter herrschte, fegte in Paris ein Orkan durch die altehrwürdigen Anlagen von Roland Garros. Der Name der Naturgewalt: Jannik Sinner. Der italienische Topfavorit verpasste es aufgrund eines hin und wieder auftretenden Schlendrians zwar, komplett ohne Punktverlust aus der Partie gegen Jiri Lehecka zu gehen.
Da Sinner neben unglaublicher Power erneut aber auch Unmengen an Ballgefühl bewies, dürften die ohnehin niedrigen Wettquoten auf einen Triumph des Weltranglisten-Ersten weiter sinken. Alle kommenden Gegner des 23-Jährigen sollten sich schon einmal unwettertaugliche Klamotten zurechtlegen.
Zverev macht’s auf die souveräne Art
Alexander Zverev – Flavio Cobolli 6:2, 7:6, 6:1
Gelbes Trikot, gelbe Schuhe: Alexander Zverev hat sich in diesem Jahr bei den French Open für ein Outfit entschieden, das bei Sport-Events in Frankreich für große Erfolge steht. Und ja, dieser große Erfolg ist weiterhin möglich.
Der 28-Jährige zeigte gegen Flavio Cobolli aus dem aktuellen Wunderland des Tennis-Sports eine abgeklärte bis starke Vorstellung und bewies zudem auch noch Nervenstärke. Den Tie-Break im zweiten Satz gewann er mit einer Bierruhe, danach war die Gegenwehr seines italienischen Kontrahenten weitgehend gebrochen. Weiter geht’s im Achtelfinale gegen den Niederländer Tallon Griekspoor. Und irgendwo drückt mit Sicherheit auch Jan Ullrich die Daumen.
Pütz/Krawietz verpassen Achtelfinale
Pütz/Krawietz – Dodig/Luz 6:3, 6:7, 3:6
Knapp ein halbes Jahr nach dem Titelgewinn bei den ATP Finals sind Tim Pütz und Kevin Krawietz etwas überraschend bereits in der dritten Runde der French Open gescheitert. Das deutsche Davis-Cup-Doppel wirkte insgesamt zwar deutlich agiler und fitter als ihre kroatisch-brasilianischen Kontrahenten Ivan Dodig und Orlando Luz. Auch im Tennis werden Titel und Siege aber eben nicht im Kraftraum geholt. Der Frankfurter Pütz war am Vortag bereits in der Mixed-Konkurrenz ausgeschieden, seine Paris-Reise ist damit schon jetzt vorbei.
Boisson hält die französische Fahne hoch
Elsa Jacquemont – Lois Boisson 3:6, 6:0, 5:7
Ein wenig erinnern die diesjährigen French Open an den Beginn eines jeden Asterix-Comics. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt, nur ein unbeugsames Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Sie wissen schon. Wer die tennisspielenden Römer sind, erklärt sich angesichts der italienischen Geheim- bis Topfavoriten bei den Herren von selbst. Doch wer genau verkörpert in diesem Bild das durch Asterix und Obelix bekannt gewordene Rebellen-Dorf?
Die Antwort lautet: Lois Boisson. Die 22-Jährige, die nur dank einer Wildcard dabei sein darf, ist die letzte Hoffnung der französischen Fans auf einen Heimsieg in der Einzel-Konkurrenz. Einen Tag nach der verletzungsbedingten Aufgabe von Arthur Fils, der sich einen Ermüdungsbruch im Rücken zugezogen hat und zu seiner Drittrunden-Partie nicht antreten konnte, setzte sich Boisson gegen ihre Landsfrau Elsa Jacquemont durch und steht nun erstmals im Achtelfinale eines Grand-Slams. Die Grande Nation schaut genau hin.
Vondrousova schrammt an Überraschung vorbei
Marketa Vondrousova – Jessica Pegula 6:3, 4:6, 2:6
Hand, Schulter, Fuß: Was klingt wie eine üble Kinderkrankheit, ist nur ein kleiner Auszug der langen Liste verletzter Körperteile von Marketa Vondrousova. Die Tschechin, die schon ihre gesamte Karriere gegen ihren Körper und den Konjunktiv kämpft, konnte in der dritten Runde der French Open endlich mal wieder ihr großes Potenzial andeuten. Das Happy End gegen die favorisierte US-Amerikanerin Jessica Pegula blieb der Wimbledon-Siegerin von 2023 jedoch verwehrt. Was wäre wohl ohne ihre Verletzungshistorie möglich gewesen?
Vondrousova, deren Körper bei ihren Matches inzwischen fast so viele Tape-Verbände wie Tattoos zieren, stellte Pegula zeitweise vor große Probleme und schnupperte nach dem Gewinn des ersten Satzes an der Überraschung. Mit zunehmender Dauer war der ramponierten 25-Jährigen jedoch die mehr als dreimonatige Pause vor den French Open anzumerken. Mehr war wohl einfach nicht drin.
Andrejewa hält sich schadlos
Mirra Andrejewa – Julija Putinzewa 6:1, 6:3
Die immer noch erst 18 Jahre alte Mitfavoritin Mirra Andrejewa macht es bei den French Open weiter wie ein Teenager beim Gespräch am Mittagstisch: Nach maximal zwei Sätzen ist Schluss. Die Weltranglisten-Sechste ließ sich am Samstag auch von der Kasachin Julija Putinzewa nicht lange aufhalten und sprintete ins Achtelfinale. Dort trifft sie auf ihre frühere Landsfrau Darja Kassatkina, die inzwischen für Australien startet. Ein pikantes Duell.