Eine starke Reise von Daniel Altmaier endet bei den French Open im Achtelfinale. Gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe lief der Deutsche einem verschlafenen Start hinterher und verlor trotz eines guten dritten Satzes mit 6:3, 6:4 und 7:6.
Er haderte, er kämpfte und er verlor gegen einen durchaus schlagbaren Frances Tiafoe. Nach zwei Stunden und achtzehn Minuten nutze der Favorit seinen ersten Matchball, bezeichnend, das es sich dabei um einen Fehler des Deutschen handelte. Damit verpasste Altmaier sein erstes Viertelfinale bei einem Grand Slam überraschend deutlich. Vor allem in den ersten beiden Sätzen konnte die deutsche Nummer zwei nicht an die Leistungen der bisherigen Partien anknüpfen.
Trotz einer klaren Leistungssteigerung im dritten Satz war die Hypothek des verschlafenen Beginns zu groß. Sein Gegner zollte ihm dennoch Respekt: „Es war ein ganz hartes Match, Daniel hat mich mit seinen hohen Spins echt ins Schwitzen gebracht“. Damit geht Vorjahresfinalist Alexander Zverev als einziger und letzter Deutscher in die zweite Woche. Der Weltranglistendritte spielt am Montagmittag gegen den Niederländer Tallon Griekspoor um den Einzug ins Viertelfinale.
Mit rund zwei Stunden und dreißig Minuten Verspätung liefen Tiafoe und Altmaier auf den Court Suzanne-Lenglen. Das lange Warten steckte der US-Amerikaner ganz offensichtlich besser weg als der Deutsche. Tiafoe nahm Altmaier bereits nach acht Minuten das erste Aufschlagsspiel ab. Drei Minuten später streckte „Big Foe“ das nächste Mal die Faust nach oben – 3:0. Der Kempener agierte auch in der Folge viel zu passiv und befeuerte den Blitzstart seines Gegners.
Aber auch die Nummer 16 der Welt leistete sich eine Reihe von Fehlern und brachte Altmaier zurück in die Partie. Der 26-Jährige verkürzte auf 2:4, wirkte aber trotz der Erfolge zunehmend hadernd. Die Leichtigkeit der letzten Auftritte fehlte im Spiel des Deutschen. Nach 34 Minuten nutze der Favorit seinen zweiten Satzball und schließt den ersten Satz per Ass ab.
Tiafoe überrumpelt Altmaier im ersten Satz
Im zweiten Satz begann die deutsche Nummer zwei etwas verbessert und brachte seinen Aufschlag ohne größere Probleme durch. Bis zum 3:3 konnten beide Spieler kein Break erzielen, dennoch wirkte Tiafoe sicherer und ließ sich immer wieder viel Zeit bei eigenen Aufschlägen. Der Frust auf der Gegenseite stieg. Trotz des engen Spiels schmetterte Altmaier seinen Schläger nach einer Stunde wutentbrannt auf den Boden – ein Sinnbild für den Auftritt des Deutschen.
Der Rechtshänder sah sich im Anschluss drei Breakbällen gegenüber, wovon Tiafoe den Zweiten nutzen konnte – erneut durch einen Fehler Altmaiers. Danach kippte auch der zweite Satz in Richtung des Favoriten. Ein starker Aufschlag brachte den Kempener in Bedrängnis und besiegelte nach 75 Minuten die 2:0-Satzführung.
Altmaier hadert und verliert zwei Sätze im Eiltempo
Wichtig, dass der zuletzt so stark aufspielende Altmaier einen guten Start in den dritten Satz erwischte. Nicht zuletzt um den Glauben an ein Comeback aufrechtzuerhalten. Das gelang durch das ungefährdete 1:0 des Kempeners, der zunehmend an Selbstvertrauen gewann, die leichten Fehler aber trotzdem nicht abstellen konnte. Es ging buchstäblich hin und her – Break Altmaier (3:1). Re-Break Tiafoe (3:2). Break Altmaier (4:2).
Langsam häuften sich auch aufseiten des US-Amerikaners die leichten Fehler. Der hatte beim Stand von 3:5 aber das Glück auf seiner Seite. Nach einem guten zweiten Altmaier-Aufschlag und der anschließenden Rallye tuschiert ein Passierball die Netzkante und bescherte Tiafoe das Re-Break – zum unglücklichsten Zeitpunkt aus Sicht des Deutschen. Der pushte sich trotzdem weiter und ging erneut mit 6:5 in Führung.
Tiafoe bleibt weiter ohne Satzverlust bei French Open
Im Tiebreak steigerten sich beide Spieler und wurden mit Standing Ovations der Zuschauer belohnt. Tiafoe, der im gesamten Tunier noch keinen Satz abgegeben hatte, blieb in den entscheidenden Ballwechseln immer einen Tick wacher als der Deutsche. Am Ende entschied ein Fehler von Daniel Altmaier die Partie und Frances Tiafoe konnte über den ersten Viertelfinaleinzug bei den French Open jubeln. Er trifft damit am Dienstag im Viertelfinale auf den Sieger der Partie zwischen Musetti und Rune.