Berlin. Der Vulkan Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist wieder ausgebrochen. Was das für den Flugverkehr bedeutet.

Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist erneut der Vulkan Ätna ausgebrochen. Auf Bildern ist eine mehrere Kilometer hohe Rauch- und Aschewolke zu sehen. Laut dem italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) wurde der Ausbruch durch einen pyroklastischen Strom verursacht, der vermutlich durch einen Materialeinsturz an der Nordflanke des Südostkraters entstand. Pyroklastische Ströme entstehen, wenn Gestein, Asche und heiße Gase mit hoher Geschwindigkeit die Hänge eines Vulkans herunterrasen. Sie sind extrem gefährlich.

Das Beste am Sonntag

Die besten Geschichten der Woche – exklusiv ausgewählt von Birgitta Stauber.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.

Nach ersten Erkenntnissen blieb das heiße Material innerhalb des abgelegenen Valle del Leone („Löwental“). Die Gegend liegt fernab bewohnter Orte. Nach Angaben der Experten bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, sagte der sizilianische Regionalpräsident Renato Schifani. Der Vulkanausbruch werde von den Behörden „mit extremer Vorsicht beobachtet“. Zivilschutzchef Salvo Cocina rief Urlauber dazu auf, die Gegend um den Ätna zunächst zu meiden.

Touristen fliehen in Panik von Gipfel

Online veröffentlichte Videos zeigten Touristen, die offenbar panisch einen Hang des Vulkans hinunter hasteten. Laut dem besitzer eines Reiseunternehmens sollen sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs etwa 40 Urlauber auf dem Vulkan befunden haben. Der Ätna ist ein beliebtes Touristenziel, das jährlich von 1,5 Millionen Menschen besucht wird, von denen viele fast bis zum Gipfel wandern.

Der Ausbruch, der in der Nacht begann, löste Explosionen aus, die bis nach Taormina und Catania zu hören waren, die etwa 50 beziehungsweise 40 Kilometer entfernt liegen, wie mehrere Zeugen aussagten, die Aufnahmen in den sozialen Medien veröffentlichten.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und
wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste
übermittelt werden. Mehr dazu in unserer

Datenschutzerklärung

Mehr anzeigen

Vorsorglich wurde die Flugwarnstufe auf Rot angehoben. Die Rauchwolke soll eine Höhe von bis zu 6,5 Kilometern erreicht haben. Die internationalen Flughäfen Catania und Palermo bleiben aber vorerst in Betrieb, weil sich die Aschewolke nicht in deren Richtung bewegt.

Auch interessant

Erdbeben in Neapel

Ätna bricht mehrmals im Jahr aus

Laut INGV hat sich die explosive Aktivität zu einer Lavafontäne verstärkt – eine eruptive Phase, bei der flüssige Lava aus dem Krater geschleudert wird. Auch der sogenannte Tremor, also die messbaren Erschütterungen im Untergrund, habe dem Institut zufolge zugenommen. Erste Bodenverformungen im Kraterbereich wurden ebenfalls registriert. Laut Modellen dürfte sich durch die anhaltenden Eruptionen entstehende Aschewolke in west-südwestlicher Richtung ausbreiten.

Der etwa 3350 Meter hohe Ätna bricht mehrmals im Jahr aus und wird von Fachleuten ständig überwacht. Diese sogenannten strombolianischen Eruptionen – also regelmäßig explosive Ausbrüche – bieten meist einen spektakulären Anblick und ziehen zahlreiche Schaulustige an. Seit Anfang Mai meldete das INGV in der Region mehrere Eruptionen.