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Der spektakuläre Großangriff der Ukrainer auf Wladimir Putins russische Bomber-Staffeln soll auch die US-Regierung von Donald Trump überrascht haben.

Washington – Es werden nach und nach mehr Videos zum Ukraine-Großangriff auf die Militärflugplätze des Moskau-Regimes von Wladimir Putin in Sozialen Netzwerken geteilt. Sie zeigen des ganze Ausmaß dieses schweren Drohnen-Schlages tief in Russland.

Bomber-Debakel für Wladimir Putin: Ukraine weihte Donald Trump offenbar nicht ein

Wie dieses Bomber-Debakel für Putin zwischen Murmansk und Sibirien überhaupt zustande kommen konnte, ist im Ukraine-Krieg in diesen Tagen das omnipräsente Thema. 110 Langstrecken-Flugzeuge hat die russische Bomber-Flotte laut des Militär-Experten Gustav Gressel, 41 davon sollen den Angaben aus Kiew zufolge ganz zerstört oder mindestens schwer beschädigt worden sein.

Dass die aufsehenerregende Attacke mittels kleinen und in russischen Regionen selbst gestarteten Kamikaze-Drohnen überhaupt gelang, hat wohl auch die US-Regierung von Donald Trump in Washington überrascht. Berichten zufolge sollen die Amerikaner über den bevorstehenden ukrainischen Großangriff nicht informiert gewesen sein.

US-Präsident Donald Trump soll nichts vom ukrainischen Großangriff auf die russische Langstreckenbomber Wladimir Putins gewusst haben.US-Präsident Donald Trump soll nichts vom ukrainischen Großangriff auf die russische Langstreckenbomber Wladimir Putins gewusst haben. © Montage IPPEN.MEDIA / Screenshot X@NOELreports / IMAGO / ZUMA Press WireUkraine-Großangriff auf Russland: USA sollen nicht eingeweiht gewesen sein

„Dies war eine rein ukrainische Operation, und die USA haben nichts damit zu tun“, teilte ein US-Beamter laut Kyiv Post mit. Trump habe stattdessen am Sonntagmorgen (1. Juni), also jenem Zeitpunkt, zu dem sich – mit Zeitverschiebung – der Großangriff in Russland zutrug, auf einem seiner Grundstücke in Virginia Golf gespielt. Das amerikanische Staatsoberhaupt habe dem Bericht nach nichts von der Aktion „Spinnennetz“ gewusst. Zuletzt hatte Trump Putin und Selenskyj immer wieder zu neuen Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe gedrängt. An diesem Montag (2. Juni) trafen sich eine ukrainische und eine russische Delegation im türkischen Istanbul.

Der österreichische Politikwissenschaftler Gerhard Mangott schrieb zu den Verhandlungen und den spektakulären Drohnen-Angriffen tags zuvor: „Die militärischen Angriffe der Ukraine gestern waren wohl der Versuch, Russland zur Absage der heutigen Gesprächsrunde in Istanbul zu provozieren. Hätte Russland seine Teilnahme abgesagt, sollte wohl Trump stärker an die ukrainische Seite gezogen werden. Von den Gesprächen heute erwarte ich mir keinen Schritt in Richtung Kompromissfrieden.“

Großangriff auf Wladimir Putin: Ukraine-Drohnen nutzten wohl russisches Mobilfunknetz

Beide Kriegsparteien würden auf Forderungen beharren, die einen Kompromiss unmöglich machen, meinte Mangott, der sich in seiner Forschung auf russische und auf amerikanische Außenpolitik spezialisiert hat. „Die Forderungen beider Seiten laufen auf die vollständige Kapitulation der jeweils anderen Seite hinaus. Es scheint, als setzten beide Kriegsparteien noch immer auf den militärischen Sieg“, erklärte er in einer Einschätzung beim Kurznachrichtendienst X. Die Russen hatten mit den Langstreckenbombern vom Typ Tupolew Tu-95 weit hinter der Front ukrainische Städte brutal mit Marschflugkörpern Ch-55 und Ch-101 angegriffen.

Etliche der Maschinen gerieten durch die Drohnen-Einschläge wohl vor allem auf dem großen Militärflugplatz Olenja unweit von Murmansk im äußersten Nordwesten der Russischen Föderation in Brand. Von hier sind es an die Ukraine-Front vor Charkiw mehr als 2000 Kilometer. Ein Video soll belegen, wie kleine Kamikaze-Drohnen von einem an einer Tankstelle bei der Stadt Olenegorsk abgestellten Lastwagen starten. Wie Militär-Experte Gressel im „heute journal“ des ZDF erklärte, nutzten die KI-betriebenen Drohnen wohl das zivile russische Mobilfunknetz für die Steuerung und flogen schließlich autonom in ihre Ziele.

Russische Bomber in Brand: Video aus Region Irkutsk in Sibirien kursiert bei X

Neben Olenja wurden offenbar auch die Militärflugplätze Ivanovo und Dyagilevo unweit von Moskau sowie Belaya in der russischen Region Irkutsk (Sibirien) attackiert. Ein Video soll beweisen (siehe X-Posting oben), wie mehrere Langstreckenbomber in Belaya brennen. Das Moskau-Regime hatte die Attacken nicht dementiert und stattdessen noch am Sonntag behauptet, es habe mehrere Verdächtige festgenommen, während Selenskyj in Kiew angab, alle an der Operation „Spinnennetz“ beteiligte Personen seien in Sicherheit. (pm)