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Nach den Drohnenangriffen auf russische Stützpunkte reagiert Russland scharf. Medwedew kündigt drastische Maßnahmen an.

Moskau – Nach den schweren ukrainischen Drohnenangriffen auf russische Stützpunkte im Ukraine-Krieg hat Moskau mit scharfen Worten reagiert. Der Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, meldete sich am Montag (2. Juni) über seinen Telegram-Kanal zu Wort. Dabei schlug der treue Gefolgsmann von Wladimir Putin wieder einmal martialische Töne an.

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„Vergeltung ist unvermeidlich“, schrieb Medwedew. Jeder, der sich jetzt Sorgen mache, solle wissen: „Alles, was explodieren sollte, wird explodieren. Und diejenigen, die ausgelöscht werden sollen, werden verschwinden.“

Die Botschaft ist klar: Der Kreml will die Angriffe auf seine strategische Luftflotte nicht unbeantwortet lassen und nutzt die Gelegenheit, um der Ukraine erneut mit maximaler Eskalation zu drohen.

Operation „Spinnennetz“: Drohnenangriff der Ukraine im russischen Hinterland schockiert Moskau

Zum Hintergrund: Der Ukraine ist es mit dem Drohnenangriff am Wochenende gelungen, mehrere russische Langstreckenbomber zu zerstören. Dass der Angriff tief im russischen Hinterland stattfand und empfindliche Ziele traf, hat in Moskau sichtbare Spuren hinterlassen.

Medwedew bezeichnet Regierung der Ukraine erneut fälschlicherweise als „Neonazi-Regime“

Medwedew ging auch auf die Ukraine-Verhandlungen in Istanbul ein. Die Gespräche dienten nicht dazu, einen Kompromissfrieden auf Grundlage „unrealistischer, von irgendjemandem erfundener, Bedingungen“ zu erzielen, so Medwedew. Ihm zufolge geht es vielmehr um Russlands „schnellen Sieg“ und die „vollständige Zerstörung der Neonazi-Macht“ in der Ukraine.

Zur Einordnung: Die russische Staatspropaganda bezeichnet die ukrainische Regierung regelmäßig als „Neonazi-Regime“, ein zentraler Bestandteil der Desinformationsstrategie des Kreml. Die Gleichsetzung dient Moskau vor allem zur ideologischen Rechtfertigung von Russlands Ukraine-Krieg.

Droht der Ukraine mit Vernichtung: Dmitri Medwedew. Droht der Ukraine mit Vernichtung: Dmitri Medwedew. © Ekaterina Shtukina/dpaMedwedew verweist auf Russlands Position bei den Ukraine-Verhandlungen in Istanbul

Medwedew verwies ebenfalls auch auf Russlands Position bei den Gesprächen in Istanbul. Sie werden sich klar an dem „Memorandum“ orientieren, das man ukrainischen Diplomaten übergeben hatte. Laut dem Dokument fordert Russland den vollständigen Rückzug ukrainischer Truppen aus den von Moskau beanspruchten Gebieten. Erst dann kann es laut dem Dokument zu einer 30-tägigen Waffenruhe kommen, wie unter anderem die Tagesschau schrieb.