Berlin – Dass auf dieser Raser-Fahrt niemand verletzt wurde, grenzt an ein Wunder! Die Polizei verfolgte am Montagabend einen flüchtigen Mercedes SUV durch mehrere Bezirke und sogar quer durch ein Tennis-Turnier!
Zivilpolizisten war der 32 Jahre alte SUV-Fahrer gegen 19.50 Uhr in der Nonnendammallee in Spandau aufgefallen, weil er am Steuer mit seinem Telefon hantierte, teilte die Polizei bei Facebook mit. Die Beamten versuchten daraufhin den SUV zu stoppen – vergebens.
Als die Polizisten sich mit ihrem Auto und der Leuchtschrift „Stopp Polizei“ vor den SUV setzten, scherte dieser aus und raste an den Beamten vorbei. Die Einsatzkräfte fuhren mit Blaulicht und Martinshorn hinterher – und filmten die wilde Verfolgungsfahrt.
Die gefährliche Flucht des SUV-Rasers
Der Mercedes-Fahrer fuhr gleich über mehrere rote Ampeln, zog an langsameren oder wartenden Autos vorbei, indem er auf die Gegenfahrbahn fuhr. Der vorläufige Höhepunkt seiner Raser-Fahrt: In der Bernauer Straße in Reinickendorf erreichte der Wagen bei erlaubten 50 km/h eine Geschwindigkeit von 160 km/h.
Immer wieder mussten sich andere Verkehrsteilnehmer vor dem SUV des 32-Jährigen in Sicherheit bringen
Foto: Polizei Berlin
In Kurven konnte der sich der Fahrer sein Auto laut Polizei kaum in der Spur halten, geriet immer wieder in den Gegenverkehr. Dass es bei diesen gefährlichen Aktionen nicht kracht, verdankte der SUV-Fahrer den anderen Verkehrsteilnehmern, die reihenweise ausweichen oder abrupt abbremsen mussten.
Mit 65 km/h quer durch Tennis-Turnier
Weiter ging es im Zickzack mit bis zu 107 km/h durch eine Wohnsiedlung. Als der 32-Jährige dort eine Sackgasse erreichte, schien die Flucht beendet. Doch der SUV-Fahrer wurde kreativ! Wie das Social-Media-Team auf BILD-Anfrage mitteilte, fuhr der Mann dann mit seinem Wagen kurzerhand auf das Gelände des SV Reinickendorf 1896 im Finnentroper Weg, wo gerade ein Tennis-Turnier stattfand.
In einem Wohngebiet fuhr der Raser 107 km/h bei erlaubten 30!
Foto: Polizei Berlin
Mit 65 km/h ging die Fahrt weiter, zwischen den Tennisplätzen hindurch. Eine Person konnte sich in letzter Sekunde durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen.
Verfolgungsjagd endet in Handschellen
Die Verfolgungsjagd endete schließlich, als der Wagen an einem Zaun zwischen den Tennisplätzen zum Stehen kam. Damit der 32-Jährige nicht auch noch zu Fuß abhauen konnte, parkten die Polizisten ihr Auto so nah neben der Fahrerseite, dass der Raser seine Tür nicht mehr aufmachen konnte.
Über die Beifahrertür zogen sie den Mann aus dem Auto und verpassten ihm Handschellen. Die waren auch nötig, denn er versuchte die beiden Beamten zu schlagen.
Wunderliche Erklärung für die Flucht
Dass der Mann überhaupt vor der Polizeikontrolle geflohen ist, war wohl Gewohnheit. Einen Führerschein besaß der Mann nicht. Gegenüber den Beamten gab er außerdem an, dass er „immer vor der Polizei flüchten würde, wenn er angehalten werden solle“, heißt es in dem Facebook-Post der Polizei weiter.
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Auf den Mann kommen jetzt eine ganze Reihe an Anzeigen zu, u. a. wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahren ohne Führerschein, Widerstand gegen Polizeibeamte usw. Verletzt wurde bei der Raser-Fahrt niemand.