Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sieht die Aufrüstung innerhalb Europas als die wichtigste Priorität derzeit. Dafür möchte sie auch den von ihrem Land vertretenen finanziell zurückhaltenden Standpunkt beim Haushalt der EU aufgeben. Das übergeordnete Ziel der Aufrüstung stehe „über allen anderen Prioritäten, so Frederiksen. „Denn wenn Europa nicht in der Lage ist, sich selbst zu schützen und zu verteidigen, dann ist irgendwann Game Over.“ Für sie bedeute das, bei den Verhandlungen über den Haushalt einen „flexibleren“ Ansatz zu unterstützen.

+++ 11:33 Großbritannien sagt der Ukraine 100.000 Drohnen zu +++
Großbritannien will der von Russland angegriffenen Ukraine bis April 2026 rund 100.000 Drohnen zur Verfügung stellen. Das sei eine Verzehnfachung der bisherigen Zusagen, heißt es aus dem zuständigen Verteidigungsministerium. Das Drohnenpaket ist Teil eines 4,5 Milliarden Rüstungspaketes für Kiew.

+++ 11:05 Munz: Zur Krim kommen vom Kreml „ganz wenige Kommentare“ +++
Erst „Operation Spinnennetz“, jetzt die Explosion an der Krim-Brücke: Dass Russlands Militär zuletzt Demütigungen hinnehmen muss, wird vonseiten des Kreml kaum kommentiert. Auf die Kriegsentwicklung und die russische Wirtschaft blickt ntv-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 10:38 US-Senator Graham: „Putin spielt Spielchen“ +++
Der republikanische Senator Lindsey Graham bezweifelt die Ernsthaftigkeit des Interesses an ernsthaften Friedensverhandlungen auf russischer Seite in Istanbul. „Trump sagte: Verhandeln Sie in Istanbul! Der ukrainische Präsident Selenskyj fuhr hin, Putin nicht. Für mich und so ziemlich jeden anderen ist klar, dass Putin Spielchen spielt, wenn es um Frieden geht“, sagte Graham der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er habe „erdrückende Beweise“ gesehen, dass Russland sich für eine Offensive im Sommer oder frühen Herbst rüste. „Sie führen Friedensspiele in Istanbul auf, aber ihr Truppenaufmarsch ist kein Spiel. Die Russen bereiten sich darauf vor, mit Waffengewalt mehr Land zu erobern.“

+++ 10:09 Russland: Nato-Manöver in der Ostsee ist Vorbereitung für möglichen Konflikt +++
Russland wertet das Nato-Manöver Baltops in der Ostsee als Teil der Vorbereitungen der Allianz auf einen möglichen militärischen Zusammenstoß mit Russland. Mit dieser Einschätzung zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den russischen Vize-Außenminister Alexander Gruschko. „Wenn wir uns den Schwerpunkt dieser Übungen anschauen, das Konzept, die Struktur des Truppeneinsatzes, die Streitkräfte selbst, ihre Qualität, die Aufgaben, die für diese Übungen formuliert werden, dann handelt es sich hier um einen Kampf gegen einen vergleichbaren Gegner“, sagt Gruschko. „Wir bewerten die militärischen Aktivitäten der Nato als Teil der Vorbereitungen für militärische Zusammenstöße mit Russland.“ Die jährliche Nato-Übung Baltops in der Ostsee und den umliegenden Regionen findet in diesem Monat statt.

+++ 09:44 Xi lobt Russland-Verbündeten Belarus als „wahren Freund“ +++
Chinas Präsident Xi Jinping hat bei einem Besuch des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko in Peking die Zusammenarbeit der Volksrepublik mit dem engen Russland-Verbündeten bekräftigt. China und Belarus seien „wahre Freunde und gute Partner“, sagt Xi laut der Nachrichtenagentur Xinhua. „Die traditionelle Freundschaft zwischen beiden Ländern besteht seit langem, das politische Vertrauen ist unzerbrechlich“, betont Xi. Beide Länder sollten sich auch gegen „Hegemonie und Schikanen stellen und internationale Fairness und Gerechtigkeit verteidigen.“ Lukaschenko betont laut der belarussischen Nachrichtenagentur Belta, Hauptmerkmal der Gegenwart sei der „beispiellose Druck des Westens“ auf Staaten wie China und Belarus. Lukaschenko setzt auf China als Kreditgeber und Investor, vor allem bei der Modernisierung der belarussischen Industrie. Der Westen hat Sanktionen gegen Belarus wegen der Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt.

+++ 09:18 „Operation Spinnennetz“ beschädigte mindestens zwei wertvolle Überwachungsflugzeuge +++
Der ukrainische Angriff auf russische Flugplätze hat die Luftwaffe Putins an vielen Stellen dezimiert. Dabei wurden auch mindestens zwei Überwachungsflugzeuge vom Typ A-50 durch die ukrainischen Drohnen beschädigt, berichtet der „Telegraph“ unter Berufung auf ihnen vorliegende Bilder. Die Drohnen hätten demnach die Radare der Flugzeuge anvisiert, die für die Armee eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung übernehmen. Russland besitzt nur wenige dieser Flugzeuge.

+++ 08:46 Graham: Putin ins Gewissen reden haben wir versucht – es funktioniert nicht +++
Der republikanische US-Senator Lindsey Graham hat einen härteren Kurs gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin angemahnt. „Wir wollen Präsident Trump einen Hebel verschaffen. Seine Charmeoffensive gegenüber Putin und sein harter Umgang mit der Ukraine gehen für mich in Ordnung, solange das Ergebnis stimmt“, so Graham in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Er hat Steve Witkoff nach Moskau geschickt, einen seiner engsten Freunde, und ich sagte: Schau gern, ob du Putin ins Gewissen reden kannst! Das haben wir jetzt versucht – und es funktioniert nicht. China ist der Schlüssel. Wenn China aufhören würde, billiges russisches Öl zu kaufen und den militärisch-industriellen Komplex in Russland zu unterstützen, würde Putins Kriegsmaschine zum Stillstand kommen“

+++ 08:13 Russland verliert fast 100 Artillerie-Geschütze an einem Tag +++
Die Ukraine meldet die Zerstörung von 88 russischen Artilleriegeschützen im Verlauf des vergangenen Tages. Das geht aus der Tagesübersicht des ukrainischen Generalstabs hervor. Darüber hinaus seien auch drei Kampfpanzer sowie sieben Schützenpanzer zerstört worden. 1020 Soldaten der Armee Putins seien zudem „eliminiert“ worden. Die Ukraine differenziert bei der Zahl der Soldaten nicht zwischen gefallenen und verwundeten Kämpfern.

+++ 07:44 US-Verteidigungsminister verzichtet erstmals auf Ramstein-Treffen +++
Das abnehmende Interesse der USA am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigt sich immer wieder: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth verzichtet nun sogar auf die Teilnahme am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein. Diese trifft sich dort seit rund drei Jahren. Bisher war ein US-Verteidigungsminister immer bei den Treffen der von den USA ins Leben gerufenen Gruppe vertreten.

+++ 07:11 Nato: Bundeswehr wird wohl deutlich wachsen müssen +++
Die neuen Planungsziele der Nato werden auch für Deutschland massive weitere Anstrengungen bedeuten. Für Deutschland gehen Militärs davon aus, dass die derzeit rund 182.000 Soldatinnen und Soldaten starke Bundeswehr um eine hohe fünfstellige Zahl größer werden muss, wenn die Bundesrepublik die ihr zugewiesenen Planungsziele erreichen will. Zudem werden demnach zum Beispiel erhebliche Investitionen in neue Luftverteidigungssysteme nötig sein.

+++ 06:41 Nato will Verteidigungsfähigkeiten deutlich ausbauen +++
Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Russland will die Nato ihre militärischen Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung extrem ausbauen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen erfuhr, ist vorgesehen, die bisher gültigen Zielvorgaben um etwa 30 Prozent zu erhöhen. So sollen künftig etwa deutlich mehr weitreichende Marschflugkörper und Drohnen sowie Kapazitäten in Bereichen wie Luftverteidigung und Artillerie vorgehalten werden. Um ein Erreichen der Vorgaben sicherzustellen, bekommen Deutschland und die anderen Mitgliedstaaten nun neue nationale Planungsziele zugewiesen. Sie sollen an diesem Donnerstag bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel formell angenommen werden.

+++ 06:11 Putin schickt wichtigen Vertreter nach Nordkorea +++
Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Russlands, Sergej Schoigu, ist am Mittwoch zu einem Besuch in Nordkorea eingetroffen. Dort werde er Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu Gesprächen treffen, berichteten russische Nachrichtenagenturen. Wie die Nachrichtenagentur Tass berichtete, reiste Schoigu auf Anweisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Pjöngjang. RIA Nowosti berichtete, zu den erwarteten Gesprächsthemen gehörten aktuelle Angelegenheiten „einschließlich der Situation rund um die Ukraine“. Schoigus Besuch ist sein zweiter in Pjöngjang in weniger als drei Monaten. Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine „umfassende strategische Partnerschaft“ geschlossen, das auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung enthält. Schoigu besuchte Pjöngjang zuletzt im März, als er das Abkommen als „voll und ganz den Interessen beider Länder entsprechend“ begrüßte.

+++ 05:35 Russische Angriffe: Atombehörde warnt vor Unfall in AKW +++
Die internationale Atombehörde IAEA warnt angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine vor der Gefahr eines atomaren Unfalls in einem Kernkraftwerk. „Es ist klar, dass die Gefahren für die nukleare Sicherheit weiterhin sehr real und allgegenwärtig sind“, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Seine Teams hätten berichtet, „dass dies der intensivste Tag mit Luftangriffsalarmen war, den sie seit Ende letzten Jahres erlebt haben“. Grossi sagt laut IAEA-Mitteilung weiter, die Präsenz der IAEA vor Ort sei auch mehr als drei Jahre nach Beginn des Kriegs nach wie vor unerlässlich, um die Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls zu vermeiden. Die Lage sei auch für die nukleare Sicherheit weiter gefährlich.

+++ 04:42 Ukraine-Kontaktgruppe berät über weitere Unterstützung der Ukraine +++
Vor dem Hintergrund anhaltender harter Kämpfe in der Ukraine kommt am Mittwoch im Nato-Hauptquartier in Brüssel die Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) im sogenannten Ramstein-Format zusammen. Zu dem Treffen haben der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein britischer Kollege John Healey eingeladen. Thema der Gespräche wird die weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg sein. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wird nach Angaben von Nato-Diplomaten nicht am UDCG-Treffen teilnehmen, sondern erst zum Treffen der Nato-Verteidigungsminister am Donnerstag anreisen.

+++ 03:30 Jermak macht Russland nach Treffen mit Kellog Vorwürfe +++
Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, hat Russland in einem Telegrammbrief nach einem Treffen mit dem US-Ukraine-Gesandten Keith Kellogg beschuldigt, auf Zeit zu spielen, die Gespräche zu manipulieren, die US-Sanktionen zu vermeiden und keine Waffenruhe zu wollen. „Wir brauchen einen Waffenstillstand – wir haben den entsprechenden Vorschlag der USA seit März voll unterstützt. Wir sind auch zu einem Treffen der Staats- und Regierungschefs bereit, das Russland weiterhin verhindert“, sagte er. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha äußerte sich noch direkter und erklärte, Russland habe eine Aufforderung zur Stellungnahme zu den Vorschlägen der Ukraine bei der zweiten Runde der direkten Friedensgespräche am Montag in Istanbul ignoriert. „Wir fordern Russlands Antwort. Jeder Tag, an dem sie schweigen, beweist, dass sie den Krieg fortsetzen wollen“, schrieb Sybiha in den sozialen Medien.

+++ 02:03 Großbritannien: Wollen bis April 2026 100.000 Drohnen an Ukraine liefern +++
Großbritannien will nach eigenen Angaben bis zum Ende des laufenden Haushaltsjahres im April 2026 100.000 Drohnen an die Ukraine liefern und damit die Zahl der gelieferten Drohnen verzehnfachen. „Großbritannien verstärkt seine Unterstützung für die Ukraine, indem es in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen liefert und einen wichtigen Meilenstein bei der Lieferung wichtiger Artilleriemunition erreicht hat“, so Verteidigungsminister John Healey in einer Erklärung, die kurz vor dem Treffen der 50 Nationen umfassenden Ukraine-Kontaktgruppe für Verteidigung in Brüssel veröffentlicht wurde. Auf dem Treffen, das gemeinsam mit Deutschland veranstaltet wird, wird Healey die geplante Unterstützung noch einmal betonen. Das 350 Millionen Pfund (415 Millionen Euro) teure Drohnenpaket ist Teil einer umfassenderen, 4,5 Milliarden Pfund schweren militärischen Unterstützungsinitiative für die Ukraine, teilte die Regierung mit.

+++ 00:19 Deshalb stellt Selenskyj seine Militärführung um +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Veränderungen an der Spitze der Militärführung vorgenommen. So sei der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj von Organisationsaufgaben wie der Mobilmachung, dem Training und der Vorbereitung von Rekruten befreit worden, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Drapatyj wird sich als Kommandeur der Vereinigten Streitkräfte ausschließlich auf Gefechtsfragen konzentrieren, damit er sich zu 100 Prozent der Front widmen kann.“ Der Kompetenzbeschneidung war ein fataler russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk vorausgegangen. Drapatyj selbst hatte als Konsequenz aus dem Fiasko, bei dem seinen Angaben nach zwölf Soldaten ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden, vor zwei Tagen per Telegram seinen Rücktritt angeboten. Doch der 42-Jährige gilt als einer der fähigsten ukrainischen Generäle. Zuletzt stabilisierte er die Lage vor der umkämpften Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. Beobachter gehen davon aus, dass Selenskyj nicht auf seine Führungsqualitäten an der Front verzichten wollte.

+++ 22:11 EU-Kommission stellt Plan für Ukraine-Flüchtlinge vor +++
Die EU-Kommission will am Mittwoch ihren Plan zum künftigen Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen vorstellen. Der zuständige Kommissar Magnus Brunner sowie der ukrainische Vize-Ministerpräsident Oleksiy Chernyshov werden ihre Vorschläge gemeinsam in Brüssel erläutern, wie eine Sprecherin der Kommission mitteilte. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Aktuell ist der Status ukrainischer Flüchtlinge über die EU-Richtlinie für vorübergehenden Schutz bestimmt, also nicht über das reguläre Asylsystem. Dies gilt noch bis März nächsten Jahres. Nach Zahlen des Bundesinnenministeriums aus dem Februar finden in Deutschland mehr als 1,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer Schutz. Vor Polen und Tschechien ist die Bundesrepublik damit das EU-Land mit den meisten aufgenommenen Flüchtlingen.

+++ 21:07 Selenskyj kündigt Änderungen in militärischer Führung an +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Änderungen in der militärischen Führung der Ukraine angekündigt: Mykhailo Drapatiy wird Kommandeur der Gemeinsamen Streitkräfte sein. Außerdem übernimmt Apostol Oleg Orestovich das Kommando über die Luftangriffstruppen und Robert Iosifovich Brovdi (Magyar) wird Kommandeur der unbemannten Systeme.

+++ 19:53 Nato bestätigt Einladung der Ukraine zum Gipfel in Den Haag +++
Die Nato hat nach eigenen Angaben die Ukraine zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der Allianz Ende Juni eingeladen. Er könne bestätigen, „dass die Ukraine mit uns in Den Haag sein wird“, sagte ein Nato-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die Tagesordnung des Nato-Gipfels werde „zu gegebener Zeit“ veröffentlicht, fügte er hinzu. Über die Teilnahme der Ukraine an dem Gipfel in Den Haag wurde zuletzt viel diskutiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte an den beiden vergangenen Gipfeln in Vilnius und Washington teilgenommen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte sich zuletzt allerdings nicht klar über eine mögliche Einladung Selenskyjs geäußert.

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