Düsseldorf – Die Kultmarke gehört zu Düsseldorf wie der Karneval oder der Rhein. Doch jetzt schließt Löwensenf sein Werk in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Nach 100 Jahren!
Was im Februar bereits angekündigt wurde, ist jetzt offiziell: Die „Develey Senf & Feinkost GmbH“, die seit 2001 Eigentümer der Traditionsmarke ist, macht ihren Produktionsstandort in Düsseldorf dauerhaft dicht – und zwar schon Ende des Jahres. Die Produktion läuft bis dahin langsam aus.
Produktion wird auf andere Standorte verlegt
Eigentümer und Betriebsrat haben sich nun auf einen Sozialplan geeinigt. Nach über 100 Jahren wird damit bei der Traditionsmarke Löwensenf ein neues Kapitel aufgeschlagen und die Produktion auf andere Standorte in Deutschland verlagert. Rezeptur und Qualität des Produktes blieben aber unverändert, wird betont.
Das Ende einer Ära in Düsseldorf: Löwensenf stellt seine Produktion zum Ende des Jahres ein
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Nach über 100 Jahren läuft die Löwensenf-Produktion am Standort Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) aus
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Der Grund der Entscheidung? Das Unternehmen verweist auf die fehlende Entwicklungsperspektive am nordrhein-westfälischen Standort. Die räumlichen und baulichen Begebenheiten sowie die immer höheren Anforderungen an eine moderne und nachhaltigere Produktion von Lebensmitteln hätten zu dem Schritt geführt, sagte Develey-Chef Stefan Durach.
50 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen
Betroffen seien rund 50 Beschäftigte in der Produktion und in der Verwaltung. Zuletzt wurden in Düsseldorf fast 6000 Tonnen Senf pro Jahr hergestellt.
Nur noch wenige Monate kommt Löwensenf aus Düsseldorf. Die Produktion wird auf andere Standorte in Deutschland verlagert
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Der geplante Abschied auf Raten bedeutet das Aus einer langen Tradition: Seit Jahrzehnten wurde die bekannte Marke ganz in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens produziert.
Nur der Senfladen in Düsseldorf bleibt erhalten
Löwensenf war laut Unternehmen zudem der erste Senf in Deutschland, der nach dem Dijon-Verfahren hergestellt wurde.
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Ein kleiner Trost für Düsseldorf: Zumindest der Senfladen in der Altstadt soll bestehen bleiben. Er ist dann die einzige Erinnerung an das lange Löwensenf-Kapitel in Düsseldorf, das 1920 mit der „Neuen Düsseldorfer Senfindustrie Otto Frenzel“ begonnen hat.