Der demokratische US-Senator Richard Blumenthal vergleicht die ukrainische „Operation Spinnennetz“ mit der US-Operation zur Tötung von Osama bin Laden, Anführer des Terrornetzwerkes Al Kaida, im Jahr 2011. Aufgrund ihrer „Geschicklichkeit und Kühnheit“ zählt er die ukrainischen Drohnenangriffe auf Militärflugplätze im russischen Hinterland zu den großen militärischen Erfolgen der letzten Jahre und nennt sie in einer Reihe mit dem US-Angriff auf bin Laden in Pakistan und mit den israelischen Angriffen auf Pager der libanesischen Hisbollah-Miliz im vergangenen Jahr. Dem US-Medium „Politico“ sagt er, die Drohnenattacken würden „dem falschen Narrativ, dass die Ukraine den Krieg verliert“, entgegenwirken und könnten die Stimmung in Washington zugunsten einer Aufstockung der Hilfe für die Ukraine verändern.
+++ 19:37 Selenskyj: Moskau muss zu Diplomatie „gezwungen“ werden +++
Vor dem Hintergrund anhaltender schwerer russischer Angriffe in der Ukraine ruft Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten dazu auf, den Druck auf Russland zu erhöhen. „Moskau muss zur Diplomatie gezwungen werden“, sagt beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel, dem er per Video zugeschaltet war.
+++ 19:03 Ukrainer fürchten „große russische Racheaktion“ +++
Die aufsehenerregende „Operation Spinnennetz“ führt in der Ukraine zu gemischten Gefühlen. Zivilisten freuen sich einerseits über die gelungene Militäraktion, fürchten andererseits aber auch die Antwort Moskaus, wie ntv-Korrespondent Jürgen Weichert in Kiew erklärt.
+++ 18:58 Trump nach Telefonat mit Putin: Kein sofortiger Frieden +++
US-Präsident Donald Trump hat erneut mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Nach dem Gespräch sieht Trump keine Chance auf eine sofortige Lösung im Ukraine-Krieg. „Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird“, schreibt Trump nach dem Telefonat auf der Plattform Truth Social. Putin habe zudem eine Antwort auf die ukrainischen Drohnenangriffe auf Militärstützpunkte tief im russischen Staatsgebiet am vergangenen Wochenende angekündigt. „Präsident Putin hat sehr deutlich gesagt, dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze reagieren müsse“, schreibt Trump. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 18:33 „140 Millionen Russen gehen auf 30 Millionen Ukrainer los“ +++
Die Ukraine steht im anhaltenden Angriffskrieg Russlands mit dem Rücken zur Wand. Materiell und personell fehlt es an allen Ecken. Trotz beachtlicher Anstrengungen, die Lücken mit eigener Produktion zu schließen und überraschender asymmetrischer Angriffe, müsse der Westen entschiedener handeln, warnt Sicherheitsforscher Joachim Weber.
+++ 18:15 Berlin und Warschau besprechen „Ausbau der europäischen Luftverteidigung“ +++
Deutschland und Polen sprechen sich gemeinsam dafür aus, den Druck auf Russland für eine Waffenruhe in der Ukraine zu erhöhen. Bei seinem Besuch in Berlin sagt der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski, beide Länder hätten eine wichtige Rolle an der Nato-Ostflanke, die Zusammenarbeit sei auch ein „Test“ für die Beziehungen. Beide Seiten seien einer Meinung, dass Russland seinen Standpunkt nicht verändert habe und eine „Verzögerungstaktik“ anwende, was die Bemühungen um eine Waffenruhe anbelangt. Die Unterstützung für die Ukraine sei daher weiter wichtig, auch im Dialog mit den USA. Laut Bundesaußenminister Johann Wadephul sprachen sie unter anderem über den „Ausbau der europäischen Luftverteidigung“. Als weitere Themen nennt er die europäische Rüstungskooperation, die vorangebracht werden solle, sowie der Ausbau der auch für die Verteidigung nötigen Infrastruktur. Zudem sind die Minister für weitere Sanktionen gegen Russland.
+++ 17:53 Polen und Deutschland wollen Kooperation vertiefen +++
Außenminister Johann Wadephul und sein polnischer Kollege Radoslaw Sikorski wollen die Zusammenarbeit beider Länder ungeachtet des Siegs von EU-Skeptiker Karol Nawrocki bei der Präsidentschaftswahl im Nachbarland vorantreiben. „Ich gehe davon aus, dass wir weiterhin sehr eng und freundschaftlich zusammenarbeiten“, sagt Wadephul bei einem Treffen mit Sikorski in Berlin. „Unsere Verbindungen sind so stark, dass demokratische Wahlen hier wie dort das in keiner Weise infrage stellen.“ Dies gelte auch für die gemeinsame Kooperation mit Frankreich im Format des Weimarer Dreiecks etwa für die Unterstützung der Ukraine, sagt Wadephul. Der von der rechtskonservativen PiS unterstützte Nawrocki hatte auch mit antideutschen und antieuropäischen Tönen Wahlkampf gemacht.
+++ 17:34 Zu geplantem Gefangenenaustausch kursieren mehrere Zahlen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass die Ukraine und Russland nach der Einigung auf einen weiteren Gefangenenaustausch bereit seien, am Wochenende gefangene Militärangehörige zu übergeben. Die russische Seite habe Informationen übermittelt, wonach sie am Wochenende 500 Angehörige der ukrainischen Armee übergeben könne. Die Ukraine sei bereit, „die entsprechende Zahl“ an Gefangenen auszutauschen. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass zeigt sich Moskau bereit, in der Zeit zwischen Samstag und Montag, mit dem Gefangenenaustausch zu beginnen. Die endgültige Zahl der Personen stehe noch nicht fest, teilt der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski demnach mit. „Wir gehen davon aus, dass es wahrscheinlich 1200 Personen auf jeder Seite sein werden, und dies erneut der größte Austausch von Kriegsgefangenen sein wird.“ Priorität hätten „Verwundete, Schwerstkranke und Kriegsgefangene unter 25 Jahren“.
+++ 17:01 Putin beschuldigt Kiew, Friedensgespräche zu sabotieren +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wirft der Ukraine die Sabotage von Friedensgesprächen vor. Die jüngsten Angriffe in der Region Kursk und Brjansk sollten Verhandlungen verhindern, sagt er laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass. Die Attacken seien Verbrechen gegen Zivilisten und Terror. Die Ukraine wolle keinen Frieden, man könne nicht mit jemandem verhandeln, der auf Terror setze. Angesichts der Angriffe sei ein Waffenstillstand und eine Gipfeltreffen mit der Ukraine unwahrscheinlich. In den grenznahen russischen Gebieten Kursk und Brjansk waren am vergangenen Wochenende zwei Züge verunglückt, weil Brücken gesprengt worden waren. Im Fall eines verunglückten Personenzuges bei Brjansk wurden nach russischen Angaben sieben Menschen getötet und Dutzende verletzt.
+++ 16:46 Selenskyj hält weitere Istanbul-Gespräche in bisheriger Besetzung für sinnlos +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist der Ansicht, dass eine Fortsetzung der Gespräche seines Landes mit Russland in Istanbul mit den aktuellen Delegationen „keinen Sinn“ ergeben würde. Er glaube, dass Russland bereit sei, weitere Gefangene auszutauschen, sagt Selenskyj. Aber die aktuelle russische Delegation habe nicht die Befugnisse, eine Waffenruhe zu verhandeln und beschließen. Er sei „jederzeit“ zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, US-Präsident Donald Trump und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bereit, um Friedensgespräche mit Moskau voranzubringen, setzt er hinzu. Zudem kritisiert Selenskyj das von Moskau vorgeschlagene „Memorandum“ als „Ultimatum“. „Ein Memorandum der Verständigung sollte zumindest von zwei Parteien unterzeichnet werden, nicht nur von einer Partei, die etwas fordert.“
+++ 16:32 Ukraine-Partner unterstützen verstärkt bei Hightech-Kampf und Luftabwehr +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius wirbt um Hilfe, damit die Ukraine weitere Luftabwehrsysteme kaufen kann. Man wolle an eine erfolgreiche Initiative aus dem vergangenen Jahr anknüpfen, als rund eine Milliarde Euro von Partnern eingeworben worden sei, sagt Pistorius beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel, die von Deutschland und Großbritannien einberufen wurde. Die multinationale Initiative solle neu aufgelegt werden. Er kündigt auch an, dass die Gruppe der Unterstützer für den Ausbau der Fähigkeiten zum elektromagnetischen Kampf wachsen werde. Belgien, Estland, Italien, Schweden und die Türkei wollten sich der Initiative anschließen. Dabei geht es um die Sicherstellung der ukrainischen Kommunikation, die Aufklärung und Störung der russischen Kommunikation sowie die Drohnenabwehr.
+++ 16:08 Kreml: Noch kein neuer Gesprächstermin mit Kiew +++
Die russische Führung hat nach eigenen Angaben noch kein konkretes Datum für eine Fortsetzung der direkten Verhandlungen mit der Ukraine im Auge. Ein Termin für die nächste Gesprächsrunde werde vereinbart, sobald beide Seiten bereit seien, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Zunächst müssten beide Seiten die ausgetauschten Vorschläge für eine Beendigung der Kämpfe prüfen. Dies werde „offensichtlich einige Zeit dauern“. In Istanbul hatten am Montag zum zweiten Mal seit Mitte Mai Unterhändler der Ukraine und Russlands beraten. Sie vereinbarten zwar einen neuerlichen Gefangenenaustausch, konnten sich aber nicht auf eine Waffenruhe einigen.
+++ 15:43 Pistorius hält erneute US-Hilfen für die Ukraine für möglich +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius schließt erneute US-Hilfen für die Ukraine nicht aus. Es gebe bislang „keine Anzeichen“, dass der Stopp finanzieller Unterstützung Washingtons für Kiew „endgültig“ sei, sagt er am Rande eines Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe. „Es kann passieren, ja, aber die Europäer sind bereit und Deutschland ist bereit, hier in die Verantwortung zu gehen“, fügt Pistorius hinzu. Es werde sich zeigen, „was wir kompensieren können“. Deutschland setze gleichzeitig darauf, dass beim Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz in Washington „Bewegung erreicht werden kann“, erläutert der Minister. Seit Donald Trump im Januar ins Weiße Haus einzog, haben die USA keine weiteren Finanz- oder Militärhilfen für die Ukraine auf den Weg gebracht und zwischenzeitlich sogar von der Vorgängerregierung beschlossene Unterstützung ausgesetzt.
+++ 15:18 Selenskyj ruft Putin erneut zu Treffen und Feuerpause auf +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt eine Waffenruhe bis zu einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin vor. Die Ukraine sei jederzeit zu einem solchen Treffen bereit, erklärt Selenskyj. Zudem könne am Wochenende ein Gefangenenaustausch mit Russland stattfinden. Der Kreml lehnt ein Treffen von Putin mit Selenskyj bisher ab.
+++ 14:49 Russland: Krim-Brücke nach ukrainischem Angriff unbeschädigt +++
Russland bestätigt einen ukrainischen Angriff auf die Krim-Brücke, bestreitet allerdings Schäden an dem riesigen Bauwerk. Es habe eine Explosion gegeben, die Brücke sei jedoch nicht beschädigt worden und ihre Funktion intakt, teilt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow mit. Es seien Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden. Peskow wirft der Führung in Kiew vor, ihre Versuche fortzusetzen, zivile Infrastruktur anzugreifen. Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte am Dienstag erklärt, die Straßen- und Eisenbahnbrücke an einem Pfeiler unter Wasser mit Sprengstoff beschädigt zu haben. Die 19 Kilometer lange Brücke über die Meerenge von Kertsch ist die einzige direkte Verkehrsverbindung zwischen Russland und der Krim. Sie ist ein Vorzeigeprojekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin und wichtig für den Nachschub der russischen Invasionstruppen. Die Ukraine hat die Brücke nach eigenen Angaben bereits zweimal in den Jahren 2022 und 2023 mit Angriffen getroffen.
+++ 14:21 EU-Kommission will Schutzstatus für Ukrainer verlängern +++
Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, den unbürokratischen Schutz für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine um ein weiteres Jahr zu verlängern. Das sagt EU-Innenkommissar Magnus Brunner. Ukrainerinnen und Ukrainer könnten damit bis März 2027 ohne Asylverfahren einen Aufenthaltstitel erhalten. Dadurch haben sie einen vergleichsweise guten Zugang etwa zum Arbeitsmarkt und zu Sozialleistungen. Mit ihrem Aufenthaltstitel können Ukrainerinnen und Ukrainer einer Arbeit nachgehen, ihre Kinder zur Schule schicken und sind krankenversichert. Die Mitgliedstaaten könnten dem Vorschlag der EU-Komission bereits bei einem Treffen in der kommenden Woche zustimmen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind nach Angaben der Kommission über 4,3 Millionen Menschen aus der Ukraine in die EU geflohen. Deutschland hat mit über 1,2 Millionen die meisten Geflüchteten aufgenommen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:58 Rutte: „Niemand sollte jemals auf die Idee kommen, uns anzugreifen“ +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte mahnt eine entschlossene und zügige Umsetzung von geplanten neuen Zielen für die militärischen Kapazitäten der Bündnismitglieder an. „Wir benötigen mehr Ressourcen, Truppen und Fähigkeiten, um auf jede Bedrohung vorbereitet zu sein und unsere kollektiven Verteidigungspläne vollständig umzusetzen“, sagt er vor einem Verteidigungsministertreffen. Oberste Priorität hätten die Luft- und Raketenabwehr, weitreichende Waffensysteme, Logistik und große Verbände von Landstreitkräften. Als Grund für die Notwendigkeit der Aufrüstung nannte Rutte Russlands Krieg gegen die Ukraine, aber auch Bedrohungen durch den Terrorismus. „Die Welt wird gefährlicher“, sagt er. Deshalb müsse man die Nato zu einem noch stärkeren und schlagkräftigeren Bündnis machen. „Starke Verteidigung sendet eine klare Botschaft: Niemand sollte jemals auf die Idee kommen, uns anzugreifen“, fügt er hinzu.
+++ 13:47 Frankreich und Belgien bremsen offenbar bei Stopp von Russen-LNG +++
Frankreich und Belgien sind nicht bereit, den jüngsten Vorschlag der Europäischen Kommission zum Ausstieg aus russischem Flüssiggas zu akzeptieren. Das berichtet „Politico“. Die beiden Länder, die größten EU-Importeure von russischem LNG, argumentieren, dass sie stärkere rechtliche und wirtschaftliche Garantien benötigen, bevor sie sich auf den Plan festlegen.
+++ 13:20 Russland behauptet, Iris-T-System zerstört zu haben +++
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ein von Deutschland an die Ukraine geliefertes Flugabwehrsystem des Typs Iris-T zerstört. Die Anlage sei im Gebiet Dnipropetrowsk von einer Iskander-Rakete getroffen worden, schreibt das Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal. Dazu stellt es einen etwa halbe Minute langen Videoclip online, der den Einschlag zeigen soll. „Infolge des Schlags wurden zerstört: die Radarstation, der Raketenwerfer, der Leitstand und zwei Begleitfahrzeuge“, heißt es. Unabhängig lässt sich die Echtheit der Aufnahmen nicht überprüfen.
+++ 12:48 Kellogg: Ukrainischer Angriff könnte Krieg eskalieren lassen +++
Der ukrainische Angriff auf die russischen Flugplätze könnte dem Ukraine-Sonderbeauftragten Keith Kellogg zufolge den Krieg eskalieren lassen und unberechenbare Folgen habe. „Ich sage Ihnen, dass das Risiko stark ansteigt“, erklärt Kellogg bei Fox News. „Wenn man einen Teil des nationalen Überlebenssystems des Gegners angreift, nämlich seine nukleare Triade, dann steigt das Risiko, weil man nicht weiß, was die andere Seite tun wird.“ Besonders besorgt habe ihn auch ein Angriff auf einen russischen Marine-Stützpunkt, wo Teile der Atom-U-Bootflotte stationiert sind. Dieser Angriff ist allerdings nicht unabhängig verifiziert worden.
+++ 12:30 Ukraine schießt Dutzende russische Drohnen ab +++
Die Ukraine hat in der vergangenen Nacht Dutzende russische Drohnen abgeschossen. Moskau habe mit 95 Drohnen angegriffen, wovon 65 zerstört worden seien, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Ein Teil davon konnte abgeschossen werden, viele wurden aber auch mithilfe von Störsendern zu Boden gebracht.
+++ 11:57 Frederiksen: Wenn Europas Aufrüstung scheitert, ist „Game Over“ +++
Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sieht die Aufrüstung innerhalb Europas als die wichtigste Priorität derzeit. Dafür möchte sie auch den von ihrem Land vertretenen finanziell zurückhaltenden Standpunkt beim Haushalt der EU aufgeben. Das übergeordnete Ziel der Aufrüstung stehe „über allen anderen Prioritäten, so Frederiksen. „Denn wenn Europa nicht in der Lage ist, sich selbst zu schützen und zu verteidigen, dann ist irgendwann Game Over.“ Für sie bedeute das, bei den Verhandlungen über den Haushalt einen „flexibleren“ Ansatz zu unterstützen.
+++ 11:33 Großbritannien sagt der Ukraine 100.000 Drohnen zu +++
Großbritannien will der von Russland angegriffenen Ukraine bis April 2026 rund 100.000 Drohnen zur Verfügung stellen. Das sei eine Verzehnfachung der bisherigen Zusagen, heißt es aus dem zuständigen Verteidigungsministerium. Das Drohnenpaket ist Teil eines 4,5 Milliarden Rüstungspaketes für Kiew.
+++ 11:05 Munz: „Brücke zur Krim bleibt sensibler Punkt für Russland“ +++
Erst „Operation Spinnennetz“, jetzt die Explosion an der Krim-Brücke: Dass Russlands Militär zuletzt Demütigungen hinnehmen muss, wird vonseiten des Kreml kaum kommentiert. Auf die Kriegsentwicklung und die russische Wirtschaft blickt ntv-Korrespondent Rainer Munz.
+++ 10:38 US-Senator Graham: „Putin spielt Spielchen“ +++
Der republikanische Senator Lindsey Graham bezweifelt die Ernsthaftigkeit des Interesses an ernsthaften Friedensverhandlungen auf russischer Seite in Istanbul. „Trump sagte: Verhandeln Sie in Istanbul! Der ukrainische Präsident Selenskyj fuhr hin, Putin nicht. Für mich und so ziemlich jeden anderen ist klar, dass Putin Spielchen spielt, wenn es um Frieden geht“, sagte Graham der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er habe „erdrückende Beweise“ gesehen, dass Russland sich für eine Offensive im Sommer oder frühen Herbst rüste. „Sie führen Friedensspiele in Istanbul auf, aber ihr Truppenaufmarsch ist kein Spiel. Die Russen bereiten sich darauf vor, mit Waffengewalt mehr Land zu erobern.“
+++ 10:09 Russland: Nato-Manöver in der Ostsee ist Vorbereitung für möglichen Konflikt +++
Russland wertet das Nato-Manöver Baltops in der Ostsee als Teil der Vorbereitungen der Allianz auf einen möglichen militärischen Zusammenstoß mit Russland. Mit dieser Einschätzung zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den russischen Vize-Außenminister Alexander Gruschko. „Wenn wir uns den Schwerpunkt dieser Übungen anschauen, das Konzept, die Struktur des Truppeneinsatzes, die Streitkräfte selbst, ihre Qualität, die Aufgaben, die für diese Übungen formuliert werden, dann handelt es sich hier um einen Kampf gegen einen vergleichbaren Gegner“, sagt Gruschko. „Wir bewerten die militärischen Aktivitäten der Nato als Teil der Vorbereitungen für militärische Zusammenstöße mit Russland.“ Die jährliche Nato-Übung Baltops in der Ostsee und den umliegenden Regionen findet in diesem Monat statt.
+++ 09:44 Xi lobt Russland-Verbündeten Belarus als „wahren Freund“ +++
Chinas Präsident Xi Jinping hat bei einem Besuch des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko in Peking die Zusammenarbeit der Volksrepublik mit dem engen Russland-Verbündeten bekräftigt. China und Belarus seien „wahre Freunde und gute Partner“, sagt Xi laut der Nachrichtenagentur Xinhua. „Die traditionelle Freundschaft zwischen beiden Ländern besteht seit langem, das politische Vertrauen ist unzerbrechlich“, betont Xi. Beide Länder sollten sich auch gegen „Hegemonie und Schikanen stellen und internationale Fairness und Gerechtigkeit verteidigen.“ Lukaschenko betont laut der belarussischen Nachrichtenagentur Belta, Hauptmerkmal der Gegenwart sei der „beispiellose Druck des Westens“ auf Staaten wie China und Belarus. Lukaschenko setzt auf China als Kreditgeber und Investor, vor allem bei der Modernisierung der belarussischen Industrie. Der Westen hat Sanktionen gegen Belarus wegen der Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt.
+++ 09:18 „Operation Spinnennetz“ beschädigte mindestens zwei wertvolle Überwachungsflugzeuge +++
Der ukrainische Angriff auf russische Flugplätze hat die Luftwaffe Putins an vielen Stellen dezimiert. Dabei wurden auch mindestens zwei Überwachungsflugzeuge vom Typ A-50 durch die ukrainischen Drohnen beschädigt, berichtet der „Telegraph“ unter Berufung auf ihnen vorliegende Bilder. Die Drohnen hätten demnach die Radare der Flugzeuge anvisiert, die für die Armee eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung übernehmen. Russland besitzt nur wenige dieser Flugzeuge. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 08:46 Graham: Putin ins Gewissen reden haben wir versucht – es funktioniert nicht +++
Der republikanische US-Senator Lindsey Graham hat einen härteren Kurs gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin angemahnt. „Wir wollen Präsident Trump einen Hebel verschaffen. Seine Charmeoffensive gegenüber Putin und sein harter Umgang mit der Ukraine gehen für mich in Ordnung, solange das Ergebnis stimmt“, so Graham in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Er hat Steve Witkoff nach Moskau geschickt, einen seiner engsten Freunde, und ich sagte: Schau gern, ob du Putin ins Gewissen reden kannst! Das haben wir jetzt versucht – und es funktioniert nicht. China ist der Schlüssel. Wenn China aufhören würde, billiges russisches Öl zu kaufen und den militärisch-industriellen Komplex in Russland zu unterstützen, würde Putins Kriegsmaschine zum Stillstand kommen“
+++ 08:13 Russland verliert fast 100 Artillerie-Geschütze an einem Tag +++
Die Ukraine meldet die Zerstörung von 88 russischen Artilleriegeschützen im Verlauf des vergangenen Tages. Das geht aus der Tagesübersicht des ukrainischen Generalstabs hervor. Darüber hinaus seien auch drei Kampfpanzer sowie sieben Schützenpanzer zerstört worden. 1020 Soldaten der Armee Putins seien zudem „eliminiert“ worden. Die Ukraine differenziert bei der Zahl der Soldaten nicht zwischen gefallenen und verwundeten Kämpfern.
+++ 07:44 US-Verteidigungsminister verzichtet erstmals auf Ramstein-Treffen +++
Das abnehmende Interesse der USA am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigt sich immer wieder: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth verzichtet nun sogar auf die Teilnahme am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein. Diese trifft sich dort seit rund drei Jahren. Bisher war ein US-Verteidigungsminister immer bei den Treffen der von den USA ins Leben gerufenen Gruppe vertreten.
+++ 07:11 Nato: Bundeswehr wird wohl deutlich wachsen müssen +++
Die neuen Planungsziele der Nato werden auch für Deutschland massive weitere Anstrengungen bedeuten. Für Deutschland gehen Militärs davon aus, dass die derzeit rund 182.000 Soldatinnen und Soldaten starke Bundeswehr um eine hohe fünfstellige Zahl größer werden muss, wenn die Bundesrepublik die ihr zugewiesenen Planungsziele erreichen will. Zudem werden demnach zum Beispiel erhebliche Investitionen in neue Luftverteidigungssysteme nötig sein.
+++ 06:41 Nato will Verteidigungsfähigkeiten deutlich ausbauen +++
Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Russland will die Nato ihre militärischen Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung extrem ausbauen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen erfuhr, ist vorgesehen, die bisher gültigen Zielvorgaben um etwa 30 Prozent zu erhöhen. So sollen künftig etwa deutlich mehr weitreichende Marschflugkörper und Drohnen sowie Kapazitäten in Bereichen wie Luftverteidigung und Artillerie vorgehalten werden. Um ein Erreichen der Vorgaben sicherzustellen, bekommen Deutschland und die anderen Mitgliedstaaten nun neue nationale Planungsziele zugewiesen. Sie sollen an diesem Donnerstag bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel formell angenommen werden.
+++ 06:11 Putin schickt wichtigen Vertreter nach Nordkorea +++
Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Russlands, Sergej Schoigu, ist am Mittwoch zu einem Besuch in Nordkorea eingetroffen. Dort werde er Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu Gesprächen treffen, berichteten russische Nachrichtenagenturen. Wie die Nachrichtenagentur Tass berichtete, reiste Schoigu auf Anweisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Pjöngjang. RIA Nowosti berichtete, zu den erwarteten Gesprächsthemen gehörten aktuelle Angelegenheiten „einschließlich der Situation rund um die Ukraine“. Schoigus Besuch ist sein zweiter in Pjöngjang in weniger als drei Monaten. Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine „umfassende strategische Partnerschaft“ geschlossen, das auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung enthält. Schoigu besuchte Pjöngjang zuletzt im März, als er das Abkommen als „voll und ganz den Interessen beider Länder entsprechend“ begrüßte.
+++ 05:35 Russische Angriffe: Atombehörde warnt vor Unfall in AKW +++
Die internationale Atombehörde IAEA warnt angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine vor der Gefahr eines atomaren Unfalls in einem Kernkraftwerk. „Es ist klar, dass die Gefahren für die nukleare Sicherheit weiterhin sehr real und allgegenwärtig sind“, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Seine Teams hätten berichtet, „dass dies der intensivste Tag mit Luftangriffsalarmen war, den sie seit Ende letzten Jahres erlebt haben“. Grossi sagt laut IAEA-Mitteilung weiter, die Präsenz der IAEA vor Ort sei auch mehr als drei Jahre nach Beginn des Kriegs nach wie vor unerlässlich, um die Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls zu vermeiden. Die Lage sei auch für die nukleare Sicherheit weiter gefährlich.
+++ 04:42 Ukraine-Kontaktgruppe berät über weitere Unterstützung der Ukraine +++
Vor dem Hintergrund anhaltender harter Kämpfe in der Ukraine kommt am Mittwoch im Nato-Hauptquartier in Brüssel die Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) im sogenannten Ramstein-Format zusammen. Zu dem Treffen haben der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein britischer Kollege John Healey eingeladen. Thema der Gespräche wird die weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg sein. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wird nach Angaben von Nato-Diplomaten nicht am UDCG-Treffen teilnehmen, sondern erst zum Treffen der Nato-Verteidigungsminister am Donnerstag anreisen.
+++ 03:30 Jermak macht Russland nach Treffen mit Kellog Vorwürfe +++
Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, hat Russland in einem Telegrammbrief nach einem Treffen mit dem US-Ukraine-Gesandten Keith Kellogg beschuldigt, auf Zeit zu spielen, die Gespräche zu manipulieren, die US-Sanktionen zu vermeiden und keine Waffenruhe zu wollen. „Wir brauchen einen Waffenstillstand – wir haben den entsprechenden Vorschlag der USA seit März voll unterstützt. Wir sind auch zu einem Treffen der Staats- und Regierungschefs bereit, das Russland weiterhin verhindert“, sagte er. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha äußerte sich noch direkter und erklärte, Russland habe eine Aufforderung zur Stellungnahme zu den Vorschlägen der Ukraine bei der zweiten Runde der direkten Friedensgespräche am Montag in Istanbul ignoriert. „Wir fordern Russlands Antwort. Jeder Tag, an dem sie schweigen, beweist, dass sie den Krieg fortsetzen wollen“, schrieb Sybiha in den sozialen Medien.
+++ 02:03 Großbritannien: Wollen bis April 2026 100.000 Drohnen an Ukraine liefern +++
Großbritannien will nach eigenen Angaben bis zum Ende des laufenden Haushaltsjahres im April 2026 100.000 Drohnen an die Ukraine liefern und damit die Zahl der gelieferten Drohnen verzehnfachen. „Großbritannien verstärkt seine Unterstützung für die Ukraine, indem es in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen liefert und einen wichtigen Meilenstein bei der Lieferung wichtiger Artilleriemunition erreicht hat“, so Verteidigungsminister John Healey in einer Erklärung, die kurz vor dem Treffen der 50 Nationen umfassenden Ukraine-Kontaktgruppe für Verteidigung in Brüssel veröffentlicht wurde. Auf dem Treffen, das gemeinsam mit Deutschland veranstaltet wird, wird Healey die geplante Unterstützung noch einmal betonen. Das 350 Millionen Pfund (415 Millionen Euro) teure Drohnenpaket ist Teil einer umfassenderen, 4,5 Milliarden Pfund schweren militärischen Unterstützungsinitiative für die Ukraine, teilte die Regierung mit.
+++ 00:19 Deshalb stellt Selenskyj seine Militärführung um +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Veränderungen an der Spitze der Militärführung vorgenommen. So sei der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj von Organisationsaufgaben wie der Mobilmachung, dem Training und der Vorbereitung von Rekruten befreit worden, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Drapatyj wird sich als Kommandeur der Vereinigten Streitkräfte ausschließlich auf Gefechtsfragen konzentrieren, damit er sich zu 100 Prozent der Front widmen kann.“ Der Kompetenzbeschneidung war ein fataler russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk vorausgegangen. Drapatyj selbst hatte als Konsequenz aus dem Fiasko, bei dem seinen Angaben nach zwölf Soldaten ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden, vor zwei Tagen per Telegram seinen Rücktritt angeboten. Doch der 42-Jährige gilt als einer der fähigsten ukrainischen Generäle. Zuletzt stabilisierte er die Lage vor der umkämpften Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. Beobachter gehen davon aus, dass Selenskyj nicht auf seine Führungsqualitäten an der Front verzichten wollte.
+++ 22:11 EU-Kommission stellt Plan für Ukraine-Flüchtlinge vor +++
Die EU-Kommission will am Mittwoch ihren Plan zum künftigen Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen vorstellen. Der zuständige Kommissar Magnus Brunner sowie der ukrainische Vize-Ministerpräsident Oleksiy Chernyshov werden ihre Vorschläge gemeinsam in Brüssel erläutern, wie eine Sprecherin der Kommission mitteilte. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Aktuell ist der Status ukrainischer Flüchtlinge über die EU-Richtlinie für vorübergehenden Schutz bestimmt, also nicht über das reguläre Asylsystem. Dies gilt noch bis März nächsten Jahres. Nach Zahlen des Bundesinnenministeriums aus dem Februar finden in Deutschland mehr als 1,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer Schutz. Vor Polen und Tschechien ist die Bundesrepublik damit das EU-Land mit den meisten aufgenommenen Flüchtlingen.
+++ 21:07 Selenskyj kündigt Änderungen in militärischer Führung an +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Änderungen in der militärischen Führung der Ukraine angekündigt: Mykhailo Drapatiy wird Kommandeur der Gemeinsamen Streitkräfte sein. Außerdem übernimmt Apostol Oleg Orestovich das Kommando über die Luftangriffstruppen und Robert Iosifovich Brovdi (Magyar) wird Kommandeur der unbemannten Systeme.
+++ 19:53 Nato bestätigt Einladung der Ukraine zum Gipfel in Den Haag +++
Die Nato hat nach eigenen Angaben die Ukraine zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der Allianz Ende Juni eingeladen. Er könne bestätigen, „dass die Ukraine mit uns in Den Haag sein wird“, sagte ein Nato-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die Tagesordnung des Nato-Gipfels werde „zu gegebener Zeit“ veröffentlicht, fügte er hinzu. Über die Teilnahme der Ukraine an dem Gipfel in Den Haag wurde zuletzt viel diskutiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte an den beiden vergangenen Gipfeln in Vilnius und Washington teilgenommen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte sich zuletzt allerdings nicht klar über eine mögliche Einladung Selenskyjs geäußert.
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