Sowohl Donald Trump als auch Papst Leo XIV. telefonieren mit Wladimir Putin, der Pontifex richtet dabei klare Worte an den russischen Machthaber. Auch das anstehende Treffen von Merz mit Trump gibt den Ukrainern eine leise Hoffnung, wie ntv-Reporter Jürgen Weichert aus Kiew berichtet.
+++ 10:01 Ukrainisches Militär beschießt russische Raketensysteme in Brjansk +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben Raketensysteme in der russischen Oblast Brjansk beschossen. Sie seien für Angriffe auf die Ukraine vorbereitet worden, teilt der ukrainische Generalstab auf Telegram mit. „Ein russischer Raketenwerfer ist explodiert, und zwei weitere wurden höchstwahrscheinlich beschädigt.“ Wahrscheinlich sei die ukrainische Hauptstadt Kiew Ziel des geplanten Raketenangriffs gewesen, den die Einheit in Brjansk vorbereitet habe. Brjansk grenzt an die Ukraine und ist immer wieder Ziel ukrainischer Angriffe.
+++ 09:27 SPD nimmt Merz in die Pflicht: Trump soll zur Ukraine stehen +++
SPD-Fraktionsvize Siemtje Möller fordert vor dem Antrittsbesuch von Kanzler Friedrich Merz in Washington ein klares Bekenntnis zur militärischen, wirtschaftlichen und humanitären Unterstützung der Ukraine. „Er sollte gegenüber Präsident Donald Trump deutlich machen, wie wichtig die fortgesetzte Unterstützung durch die westlichen Partner für die Ukraine ist, um einen stabilen und gerechten Frieden zu erreichen. Dazu sollte er klarstellen, dass Deutschland bereit ist, gemeinsam mit der EU weitere Sanktionen gegen Russland vorzubereiten, sollte der Kreml seine Aggression fortsetzen“, sagt Möller in Berlin. Deutschland und die USA müssten in ihrer Unterstützung für die Ukraine eng abgestimmt bleiben.
+++ 08:59 Hegseth: Fünf-Prozent-Ziel bei der Nato wird kommen +++
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth geht von einer Einigung der Nato-Mitgliedsländer auf eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Dies werde so kommen, sagt Hegseth vor einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. „Wir setzen hier die Arbeit fort, die Präsident Trump begonnen hat. Es geht um eine Verpflichtung zu fünf Prozent Verteidigungsausgaben in diesem Bündnis“, erklärt er. Dies müsse bis zum Nato-Gipfel in Den Haag Ende des Monats erreicht werden. Kampfbereitschaft sei eine Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Bündnis, fügt Hegseth hinzu. Der Nato-Gipfel findet vom 24. bis 26. Juni statt.
+++ 08:54 Pistorius: Brauchen bis zu 60.000 aktive Soldaten mehr +++
Die Bundeswehr muss um bis zu 60.000 Soldaten wachsen, um die neuen Ziele der Nato für eine bessere Verteidigungsfähigkeit zu erreichen. Das sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius in Brüssel vor einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister.
+++ 08:38 Kreml: Flugzeuge wurden beschädigt, aber nicht zerstört +++
Russland hat bestritten, dass bei dem ukrainischen Angriff auf Luftwaffenstützpunkte Flugzeuge zerstört worden seien. Es seien Flugzeuge beschädigt, aber nicht zerstört worden, sagt der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Sie würden repariert. Die USA gehen davon aus, dass bei dem ukrainischen Drohnenangriff bis zu 20 russische Kampfflugzeuge getroffen und etwa zehn davon zerstört wurden, wie zwei US-Regierungsvertreter sagten.Selenskyj hat von einer noch höheren Zahl gesprochen. Die Ukraine hatte am Wochenende Luftwaffenstützpunkte tief in Russland mit Drohnen attackiert, darunter auch auf Rollfeldern stehende Langstreckenbomber in Sibirien, mehr als 4000 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
+++ 08:07 Russland stuft British Council als unerwünschte Organisation ein +++
Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat die britische Kultureinrichtung British Council als unerwünschte Organisation eingestuft. Das British Council positioniere sich zwar als unabhängig, doch richte sich dessen Arbeit an den Prioritäten der britischen Regierung aus, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Die Organisation sei zudem dem Parlament rechenschaftspflichtig und werde vom Außenministerium finanziert. Das British Council, das sich selbst als „die internationale Organisation des Vereinigten Königreichs für Kulturbeziehungen und Bildungschancen“ bezeichnet, hatte bereits 2018 mitgeteilt, dass es angewiesen worden sei, seine Tätigkeit in Russland einzustellen.
+++ 07:39 Nordkorea sichert Russland „bedingungslose Unterstützung“ zu +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sichert Russland im Krieg gegen die Ukraine Staatsmedien zufolge „bedingungslose Unterstützung“ zu. Kim habe bei einem Treffen mit dem Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Russlands, Sergej Schoigu, in Pjöngjang zudem „die Erwartung und Überzeugung“ geäußert, das Russland aus dem Krieg als Sieger hervorgehen werde, berichtet die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Weiter sagte Kim demnach bei dem Treffen, Pjöngjang werde „die Haltung Russlands und seine Außenpolitik in allen wichtigen internationalen politischen Fragen, einschließlich der Ukraine-Frage, bedingungslos unterstützen“. Beide Seiten kamen demnach überein, die Beziehungen „weiterhin dynamisch auszubauen“.
+++ 07:09 Stromausfälle in Cherson nach Beschuss +++
Der Gouverneur des russisch besetzten Teils von Cherson, Wladimir Saldo, meldet massive Stromausfälle nach Beschuss. In der teilweise von Russland besetzten Region im Süden der Ukraine habe russischer Beschuss am späten Mittwochabend zu einem Stromausfall in einem Umspannwerk geführt. Tausende Haushalte seien ohne Strom. Wegen der Schäden an dem Umspannwerk Nowotrojizke waren demnach 120.000 Menschen „ohne Licht und Wasser“, schreibt Saldo bei Telegram.
+++ 06:42 Ukraine meldet mindestens fünf Tote bei russischen Angriffen +++
Bei russischen Drohnenangriffen im Norden der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Unter den Opfern der Angriffe in der nordukrainischen Stadt Priluki seien zwei Frauen und ein einjähriges Kind, die unter den Trümmern gefunden worden seien, erklärt der Verwaltungsmitarbeiter der Stadt Tschernihiw, Wjatcheslaw Tschaus, auf Telegram. Mindestens sechs weitere Menschen wurden demnach verletzt. Auch seien Schäden an Wohnhäusern gemeldet worden.
+++ 06:09 Frei: 200.000 Soldaten sind für Deutschland Minimum +++
Kanzleramtschef Thorsten Frei lässt Zweifel erkennen, ob die Bundeswehr ohne Wehrpflicht auskommt. „Ich hoffe, dass es gelingt, Deutschland mit einer Freiwilligenarmee verteidigungsfähig zu machen. Das ist aber sehr anspruchsvoll“, sagt der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auf die Nachfrage, wie viel Zeit dafür bleibe, sagt er: „Im Grunde keine. Aber ich habe den Eindruck, dass der Verteidigungsminister mit Hochdruck an diesen Fragen arbeitet.“ Frei betont: „200.000 Männer und Frauen unter Waffen sind in Deutschland das absolute Minimum.“ Einig sei sich die Koalition, „dass wir die Frage der Reservisten rasch angehen müssen“.
+++ 05:38 Nato beginnt Marine-Manöver in Rostock +++
In Rostock beginnt am Morgen mit dem Auslaufen der ersten Marine-Schiffe das Nato-Großmanöver Baltops auf der Ostsee. An der US-geführten jährlichen Übung nehmen bis 20. Juni rund 50 Schiffe und Boote, mehr als 25 Luftfahrzeuge und etwa 9000 Soldatinnen und Soldaten aus 17 Ländern teil. Moskau kritisiert die Übung und spricht von einer Provokation. Auch die russische Flotte übte in den vergangenen Tagen in der Ostsee.
+++ 04:52 Schiffe, Drohnen, Waffensysteme: Niederlande stärken ukrainische Marine +++
Die Niederlande wollen weitere Rüstungsgüter an die Ukraine liefern. Verteidigungsminister Ruben Brekelmans kündigt ein neues Unterstützungspaket für die maritime Sicherheit in Höhe von 400 Millionen Euro an. Dazu gehörten Patrouillenboote, Transportboote, Abfangjäger, Spezialeinsatzfahrzeuge – „also ein breites Spektrum von mehr als 100 Schiffen“, sagt der Niederländer in Brüssel beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, bei der weitere Unterstützung für die Ukraine koordiniert wird. Brekelmans zufolge umfasst das Paket auch mehr als 50 Seedrohnen sowie Waffensysteme, Sensoren, Ersatzteile und Ausbildung. Das umfassende Paket sei wichtig, weil die russischen Bedrohungen sowohl im Schwarzen Meer als auch rund Cherson zunähmen.
+++ 03:54 Vertrauen der Deutschen in Ukraine als Partner steigt +++
In Deutschland ist das Vertrauen in die Ukraine einer Umfrage zufolge gestiegen. Im ARD-„Deutschlandtrend“ halten sie 48 Prozent für einen vertrauenswürdigen Partner Deutschlands. Das ist ein Plus von vier Prozentpunkten im Vergleich zu einer Befragung im März. 40 Prozent halten die Ukraine hingegen nicht für vertrauenswürdig.
+++ 02:42 Vor Treffen mit Trump: Selenskyj telefoniert mit Merz +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit Bundeskanzler Friedrich Merz telefoniert. Es sei um eine raschere Umsetzung der Vereinbarungen gegangen, die bei seinem Besuch in Berlin vergangene Woche getroffen worden seien, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Details nennt er nicht. In Berlin hatte der CDU-Politiker Merz deutsche Finanzhilfen zugesagt, damit die Ukraine schneller selbst Waffen mit hoher Reichweite bauen kann. Von der Bundesregierung gibt es bislang keine Mitteilung zu dem Telefonat. Merz ist gerade zu einem Antrittsbesuch bei US-Präsident Donald Trump aufgebrochen.
+++ 01:43 Drohnen treffen Stromnetz im besetzten Teil der Ukraine +++
Die russische Besatzung im Süden der Ukraine meldet erneut ukrainische Drohnenangriffe mit Stromausfällen für Zehntausende Menschen in den Gebieten Saporischschja und Cherson. Im Gebiet Cherson sei das zentrale Umspannwerk absichtlich getroffen worden, teilt der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Saldo mit. Er sprach von 67.000 Haushalten ohne Strom, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet. Im besetzten Teil des Gebietes Saporischschja waren nach russischen Angaben Städte wie Melitopol oder Primorsk ohne Strom, aber auch Enerhodar, das direkt am russisch kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja liegt. Die notwendige Stromversorgung des abgeschalteten AKW sei aber nicht betroffen, teilt eine Sprecherin des Werks laut Tass mit.
+++ 00:50 Russland: Schoigu bespricht Ukraine-Konflikt mit Nordkoreas Machthaber Kim +++
Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Russlands, Sergej Schoigu, hat bei einem Besuch in Pjöngjang mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un über den Ukraine-Konflikt gesprochen. Beide hätten „Ansichten über die Situation rund um die Ukraine-Krise und die koreanische Halbinsel“ ausgetauscht, erklärt die russische Botschaft. Die Gespräche hätten in einer „Atmosphäre freundschaftlichen gegenseitigen Verständnisses“ stattgefunden. Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine „umfassende strategische Partnerschaft“ geschlossen, das auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung enthält. Pjöngjang bestätigte jüngst die Entsendung von Soldaten und die Lieferung von Waffen nach Russland zur Unterstützung von Moskaus Offensive gegen die Ukraine.
+++ 23:46 US-Beamte bezweifeln Kiews Zahl zerstörter russischer Flugzeuge +++
Nach Einschätzung der USA sind bei dem ukrainischen Drohnenangriff am Wochenende deutlich weniger russische Flugzeuge zerstört worden, als von Kiew genannt. Das sagen zwei offizielle Vertreter der USA, die namentlich nicht genannt werden sollen, der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach gehen die USA davon aus, dass bis zu 20 russische Kampfflugzeuge getroffen und etwa zehn davon zerstört wurden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte gegenüber Journalisten in Kiew gesagt, 41 russische Luftfahrzeuge seien getroffen worden und die Hälfte davon sei zu stark beschädigt, als dass sie noch repariert werden könnten.
+++ 22:46 Putin und Papst Leo telefonieren erstmals +++
Papst Leo XIV. hat Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat dazu aufgerufen, einen Schritt Richtung Frieden mit der Ukraine zu unternehmen. Zudem habe er betont, wie wichtig der Dialog bei der Suche nach Lösungen für den Konflikt sei, teilt der Vatikan mit. Der Kreml teilt mit, Putin habe sich bei dem Papst dafür bedankt, dass dieser dabei helfen wolle, den Konflikt beizulegen. Putin habe Leo aber auch gesagt, dass Kiew eine Eskalation des Konflikts beabsichtige.
+++ 22:02 Nato-Chef sieht „keinen Grund“ für Zweifel an US-Bekenntnis zur Ukraine +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat das Bekenntnis der USA zu der Allianz und der Ukraine bekräftigt. „Die USA bekennen sich voll und ganz zur Nato und zu unseren gemeinsamen Unternehmungen“, sagt Rutte in Brüssel am Rande eines Treffens der Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) im Nato-Hauptquartier. „Was die Ukraine betrifft, gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln.“ Bei dem Treffen im sogenannten Ramstein-Format unter Leitung Deutschlands und Großbritanniens wird es auch darum gehen, wie das zurückgehende Engagement der USA bei den Ukraine-Hilfen kompensiert werden kann.
+++ 21:43 Estland stimmt für Austritt aus Landminenabkommen +++
Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland stimmt das estnische Parlament für den Austritt aus dem Landminenabkommen. Dadurch „erweitern sich die Möglichkeiten zum Schutz der Sicherheit Estlands erheblich“, sagt der estnische Außenminister Margus Tsahkna. „Unter Berücksichtigung der Lehren aus der russischen Aggression ist klar, dass Estland nicht einseitig seine Rüstungsoptionen beschränken darf“, so der Minister. Zuvor hatten bereits die Parlamente von Lettland und Litauen für den Austritt aus dem Abkommen gestimmt. Dieses verbietet den Einsatz, die Lagerung, die Herstellung und die Weitergabe von Antipersonenminen. Menschenrechtsgruppen kritisieren die Abkehr von dem Abkommen.
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