Coco Gauff ist nach einer beeindruckenden Final-Leistung French-Open-Siegerin. Gegnerin Aryna Sabalenka scheiterte auch an sich selbst.
Im Duell Nummer zwei gegen Nummer eins der Weltrangliste setzte sich Gauff am Samstag (07.06.2025) in Paris mit 6:7 (5:7), 6:2, 6:4 gegen Sabalenka durch. Nach 2:38 Stunden verwandelte sie ihren zweiten Matchball und ließ sich überwältigt auf die Asche von Paris fallen. Später vergoss die US-Amerikanerin ein paar Tränen – genau wie ihre Gegnerin aus Belarus.
Beim Court-Interview konnte Sabalenka vor Enttäuschung zunächst kaum sprechen. „Das tut so weh, besonders nach diesen zwei harten Wochen mit tollem Tennis. Bei so furchtbaren Bedingungen so schlechtes Tennis zu zeigen, ist hart.“ Sie sprach damit den böigen Wind an und wandte entschuldigende Worte an ihr Team. „Es tut mir leid für dieses furchtbare Finale. Wie immer werde ich stärker zurückkommen.“ Sabalenka (27) hat drei Grand-Slam-Titel auf ihrem Konto, ein Sieg in Paris fehlt noch.
Der Umgang mit dem Wind
Gauff (21) gewann ihren zweiten Grand-Slam-Titel und erstmals in Roland Garros, nachdem sie 2022 noch als 18-Jährige im Endspiel gegen Iga Swiatek verloren hatte. „Es fühlt sich großartig an“, sagte Gauff im Interview mit den Veranstaltern. „Als ich auf den Platz kam und gemerkt habe, wie windig es ist, wusste ich, dass ich mich in das Match reinkämpfen muss.“
Windböen sind besonders schwierig für Spielerinnen, die hohes Risiko bei ihren Grundschlägen gehen – so wie Sabalenka. Gauff dagegen hatte mit ihren flinken Beinen und ihrem Konterspiel weniger Probleme. Vor allem aber akzeptierte sie die äußeren Umstände klaglos – was ihrer Gegnerin nicht gelang.
Gauff kämpft sich zurück
Sabalenka hatte den weitaus besseren Start erwischt mit einer 4:1, 40:0-Führung. Doch dann arbeitete sich Gauff besser ins Spiel, auch weil Sabalenka zunehmend mit dem Wind zu kämpfen hatte. Mehrfach brach sie beim Aufschlag ab und vergab sehr gute Chancen.
In einem ansonsten hochklassigen Spiel kam Gauff auf 4:4 zurück, anschließend ging es in den Tiebreak. Auch hier war es ein Duell auf Augenhöhe mit spektakulären Ballwechseln. Mit zwei mutig und kraftvoll herausgespielten Punkten holte sich Sabalenka nach 80 intensiven Minuten letztlich den ersten Satz.
Aryna Sabalenka im ersten Satz des Finales von Roland Garros
Sabalenka im zweiten Satz von der Rolle
Gauff steckte den Rückschlag souverän weg, spielte weiter unbeirrt, während Sabalenka oft lautstark haderte. Gauff startete mit einem Break und einem souveränen Aufschlagspiel, ging kurz darauf mit 4:1 in Führung.
Die Partie verlor leicht an Niveau, besonders Sabalenka wirkte verunsichert und leistete sich ungewöhnlich viele Fehler. Mit einem Aufschlagspiel zu Null holte sich Gauff Satz zwei.
Showdown im dritten Satz
Bei Sabalenka hatte sich Wut angestaut, im ersten Spiel des dritten Satzes entlud sie sich. Mit druckvollem Spiel brachte sie ihren Aufschlag souverän durch und schrie sich inbrünstig Mut zu.
Gauff blieb das Kontrastprogramm: Völlig ruhig spielte sie ihren Stil herunter, zeigte immer wieder starke Returns und eine beeindruckend fleißige Beinarbeit. Beim Stand von 3:1 hatte sie zwei Breakbälle, aber Sabalenka wehrte sie kampfstark ab und glich sogar zum 3:3 aus – sie schien wieder voll im Spiel.
Doch dann streute sie wieder vermehrt Fehler ein und schimpfte in Richtung ihrer Box, während Gauff kaum Schwächen zeigte. So ging die Amerikanerin mit 5:3 in Führung und gewann wegen der deutlich konstanteren Leistung letztlich verdient.