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In „Wut und Liebe“ skizziert Martin Suter die komplexe Beziehungsdynamik zwischen Liebe und finanzieller Abhängigkeit in einer Metropole.
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Martin Suter, bekannt für Bestseller wie „Small World“ und „Der Koch“, hat mit seinem neuen Roman „Wut und Liebe“ erneut ein literarisches Highlight geschaffen. Suter, dessen präziser und filmreifer Stil von seiner Vergangenheit als Werbetexter und Drehbuchautor geprägt ist, zählt zu den meistgelesenen deutschsprachigen Autoren unserer Zeit. In „Wut und Liebe“ widmet er sich den bröckelnden Fundamenten einer Beziehung, die im Alltag der Generation Dreißigplus verankert ist. Martin Suters Roman „Wut und Liebe“ landete gleich nach Erscheinen auf den oberen Plätzen der Spiegel-Bestsellerliste.
Martin Suter „Wut und Liebe“: Darum geht‘s im Buch
Buch der Woche: „Wut und Liebe“ – Martin Suters neuer Roman beleuchtet moderne Beziehungsdramen. Ein moralisches Dilemma und unerwartete Wendungen sorgen für Spannung. © Sebastian Gollnow/dpa/Diogenes (Montage)
Im Zentrum des Romans steht Noah, ein freischaffender Künstler, der Anfang dreißig und finanziell am Ende ist. Seine Freundin Camilla, emotional zerrüttet von der prekären Lebenssituation, zieht einen Schlussstrich. Sie verlässt ihn nicht aus Mangel an Liebe, sondern weil sie erkannt hat, dass Liebe allein keinen Alltag trägt. Diese Ausgangslage verleiht dem Roman eine realistische Note, denn Suter interessiert sich nicht für romantische Euphorie, sondern für die Herausforderungen, die das echte Leben an Beziehungen stellt.
Noah ist ein Künstler Anfang dreißig. Das Gehalt seiner Freundin Camilla reicht knapp für sie beide. Camilla jedoch hat sich mehr vom Leben erhofft, weshalb sie sich von Noah trennt. Es ist eine Kopfentscheidung, doch wann, wenn nicht jetzt, soll sie ihre Zukunft in die Hand nehmen? Um seine verlorene Liebe zurückzugewinnen, ist Noah zu allem bereit. Als eine ältere Dame ihm die Chance bietet, zu einem Vermögen zu kommen, lässt er sich auf den zweifelhaften Deal mit ihr ein.
Martin Suter „Wut und Liebe“
► 2025 Diogenes, ISBN-13 978-3-257-07333-1
► Preis: gebunden 26 €, 293 Seiten
Martin Suter gelingt es, mit seinem reduzierten Stil und der psychologisch dichten Erzählweise eine packende Spannung zu erzeugen. Die moralischen Dilemmata und Grauzonen, in denen sich die Charaktere bewegen, sind allgegenwärtig. Noah, verzweifelt und auf der Suche nach einem Ausweg, trifft in einer Bar auf die 65-jährige Betty Hasler. Sie bietet ihm eine Million für den Mord an einem Mann, den sie für den Tod ihres Mannes verantwortlich macht. Diese Begegnung wirft Noah in einen Strudel aus Intrigen und falschen Erzählungen, in dem er sich zwischen Liebe, Verrat und dem Streben nach persönlicher Freiheit verliert.
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Die Rolle von Geld und Macht in Beziehungen
Suter beleuchtet in „Wut und Liebe“ die Rolle von Geld und Macht in zwischenmenschlichen Beziehungen. Camilla, die nach finanzieller Sicherheit strebt, findet einen vermögenden Mann, der jedoch verheiratet ist und nur leere Versprechungen macht. Diese Dynamik spiegelt sich auch in Noahs verzweifeltem Versuch wider, seine künstlerische Freiheit zu bewahren, während er gleichzeitig von der Aussicht auf finanzielle Unabhängigkeit verführt wird. Der Roman wirft die Frage auf, wie weit man für die Liebe gehen würde und wie ehrlich diese sein kann, wenn sie an Bedingungen geknüpft ist.
Suters reduzierter Stil und die psychologische Tiefe seiner Figuren verleihen dem Roman eine eindringliche Wirkung. Ohne literarischen Überbau und Effekthascherei schafft er es, die emotionalen Wahrheiten seiner Charaktere im Subtext zu vermitteln. „Wut und Liebe“ thematisiert prekäre Arbeitsverhältnisse, emotionale Überforderung und die Rolle von Geld als Machtmittel. Diese Themen spiegeln die Realität einer urbanen, akademisch geprägten Generation wider, in der Autonomie, Unabhängigkeit und Liebe miteinander konkurrieren.
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Fotostrecke ansehenMartin Suter „Wut und Liebe“: Fazit
Trotz der stilistischen Einfachheit besticht der Roman durch seine tiefgründige Charakterzeichnung und die realitätsnahe Darstellung urbaner Lebensverhältnisse. Die Leser werden mit der Frage zurückgelassen, wie frei man wirklich ist, wenn man ökonomisch abhängig ist, und ob Liebe unter solchen Umständen überhaupt ehrlich sein kann.