Vor ihm, in den siebziger Jahren, war es fast ein Jahrzehnt lang Lutz Mack, der in Halle nach seinem Wechsel von Leipzig mit seinem ehemaligen Trainer Klaus Milbradt zu einem der besten DDR-Mehrkämpfer wurde, als langjähriger Kapitän der DDR-Riege amtierte, bei zwei Olympischen Spielen (1976, 1980), bei drei Welt- und drei Europameisterschaften zahlreiche Medaillen errang und mehrfacher Deutscher Meister – insbesondere an Sprung und Ringe – war. 

Einige der späteren deutschen Cheftrainer erwarben ihr Fachwissen in der Praxis des halleschen Vereins, wie Dieter Hofmann, nach der politischen Wende Klaus Milbradt, später Rainer Hanschke und auch der aktuelle heutige Cheftrainer der Männer, Jens Milbradt, haben alle ihre Wurzeln in der Saalestadt und begannen ihre Karrieren beim SC Chemie …!

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Zum Zeitpunkt der politischen Wende 1990 gehörte dieser SC „Chemie“ Halle (- jetzt SV Halle) neben dem Armeesportclub „Vorwärts“ Potsdam, dem SC „Dynamo“ Berlin und dem SC DHfK Leipzig sowie dem SC Cottbus zu den auch international anerkannten stärksten deutschen Leistungszentren der verflossenen DDR.

Oliver Walther und Mario Franke errangen sogar einen halleschen Doppelerfolg im Mehrkampf bei den 60. Deutschen Meisterschaften 1993 in Bremen, ergänzt durch Gerätemeister Jens Milbradt am Pferd, später Maik Krahberg (Boden), Renè Tschernitschek, (Sprung), Christian Berczes, bis es dann nach Jahren der „Flaute“ mit Matthias Fahrig wieder aufwärts ging und zuletzt das Trio Nick Klessing, Lukas Dauser und eben Nils Dunkel in der Gegenwart für Furore sorgten.

Soweit der ziemlich weit gespannte historische Bogen, den man aber betrachten solte, weil doch eben auch keine „Goldbarren“ so einfach vom Himmel fallen!

Bevor man schon wieder „voreilig von Olympia“ im Lande träumt, sollte man Im Sinne der Fortsetzung solcher Leistungsbilanzen dringend über strukturelle Notwendigkeiten und die nötigen personellen und monetären Voraussetzungen nachdenken. Denn jubeln ist schön, kommt aber nicht von alleine!

… und kurios ist auch, dass diese erfolgreiche Männerabteilung des SV Halle kein anerkannter deutscher Bundesstützpunkt ist (??)

(c) gymmedia / Eckhard W. Herholz