Wie sauber sind die Autos in Nordrhein-Westfalen? Die Spanne der Autos mit relativ veralteter Abgastechnik reicht je nach Zulassungsbezirk von knapp einem Drittel bis zu einem Fünftel, wie eine Auswertung von Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) durch die Deutsche Presse-Agentur zeigt. Auch bei den saubersten Autos sind die Unterschiede groß. Düsseldorf belegt einen der vordersten Plätze.

Nimmt man den Anteil an reinen Elektroautos und Fahrzeugen mit der relativ neuen Abgasnorm Euro 6, kommt der Kreis Euskirchen auf 60,8 Prozent, Düsseldorf auf 60,1 Prozent. Dahinter folgen die Stadt Bochum und der Kreis Siegen-Wittgenstein mit 56,7 und 56,4 Prozent.

Dagegen gibt es den höchsten Anteil von Fahrzeugen in NRW, die nach den alten und weniger strengen Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 zugelassen sind, laut KBA in Duisburg. Dort liegt er bei 30,7 Prozent. Auch Gelsenkirchen und Herne haben Werte über 30 Prozent. Dahinter folgen Hamm sowie die Kreise Minden-Lübbecke (beide 29,3) und Lippe (28,5). Im bundesweiten Vergleich belegt Duisburg den dritten Platz.

Den bundesweit höchsten Anteil von Fahrzeugen, die nach den Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 zugelassen sind, gibt es laut KBA im niedersächsischen Lüchow-Dannenberg. Dort machen sie 33,7 Prozent aus. Dahinter folgt Elbe-Elster mit 31,7 Prozent. Auch Emmendingen, Nienburg, Spree Neiße und Görlitz haben neben den bereits erwähnten NRW-Städten Gelsenkirchen und Herne Werte über 30 Prozent.

Am anderen Ende der Skala in NRW steht der Kreis Euskirchen mit 20,1 Prozent vor der Stadt Düsseldorf (21,3) und den Kreisen Siegen-Wittgenstein (21,6) und Olpe (21,7). Dort ist der Anteil von Fahrzeugen, die nach den Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 zugelassen sind, am niedrigsten. An der Spitze dieser Kategorie im Bundesvergleich liegt Wolfsburg mit einem Wert von 10,9 Prozent, gefolgt von Wiesbaden mit 15,4 Prozent, Suhl (15,9) und München Landkreis (16,1) und Stadt (17,8).

Bundesweit liegt die Autostadt Wolfsburg bei den besonders sauberen Autos mit 77,2 Prozent vorn. Als Sitz von VW hat die Stadt im Vergleich aber einen unfairen Vorteil, da dort große Mengen an relativ neuen Eigenzulassungen und Firmenwagen zugelassen sind, was die Statistik zugunsten sauberer Fahrzeuge verzerrt. Teilweise fahren die Autos auch nicht alle in dem Bezirk, in dem sie zugelassen sind. Bei Wolfsburg als VW-Heimat ist dies besonders sichtbar: Dort kommen rein statistisch auf 1000 Bewohner 973 Autos – also mehr als ein Wagen pro Erwachsenem.

Mutmaßlich spielt auch das Einkommen eine Rolle: In wohlhabenden Gegenden werden mehr neue und dementsprechend sauberere Autos gekauft.