China weist Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als haltlos zurück, wonach chinesische Soldaten für Russland in der Ukraine kämpfen. „Die Ukraine solle Chinas Bemühungen und konstruktive Rolle bei der Suche nach einer politischen Lösung der Ukraine-Krise richtig einschätzen“, sagt ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. China prüfe derzeit die Lage in der Ukraine. Die Volksrepublik habe ihre Bürger aber stets aufgefordert, Gebiete bewaffneter Konflikte zu meiden und insbesondere die Teilnahme an militärischen Aktivitäten. 

+++ 11:20 Kriewald: China gibt sich neutral, ist es aber nicht +++
Bereits im März sollen erste Videos belegen, dass China Russland mit Infanterie unterstützt. Selenskyj meldet die Sichtung von sechs chinesischen Soldaten in Donezk und fordert eine Erklärung der Volksrepublik. Denn offiziell gibt sich China neutral. „Tatsächlich ist es das aber nicht“, weiß ntv-Reporterin Nadja Kriewald.

+++ 11:00 Ukrainischer Armeechef: Russland hat Offensive auf die Regionen Sumy und Charkiw gestartet +++
Laut dem ukrainischen Armeechef Syrskyj hat Russland die von Präsident Selenskyj zuvor angekündigten Angriffe auf die Regionen Sumy und Charkiw bereits gestartet. „Seit einigen Tagen, fast einer Woche, erleben wir einen fast zweifachen Anstieg der feindlichen Angriffe in allen Hauptrichtungen“, sagt Syrskyj im Interview mit dem ukrainischen Medium LB. „Und sie werden offenbar nicht aufhören … Sie sehen, dass trotz aller laufenden Verhandlungen die Intensität der Angriffe zunimmt. Ich kann sagen, dass der Präsident absolut recht hat und diese Offensive eigentlich schon begonnen hat“, so der Armeechef.

+++ 10:44 Russland greift ukrainische Region Dnipropetrowsk an +++
Bei russischen Drohnenangriffen in mehreren Landesteilen der Ukraine sind nach ukrainischen Behördenangaben in der Nacht zu Mittwoch mindestens 21 Menschen verletzt worden. Der schwerste Angriff ereignete sich in der zentralukrainischen Industrieregion Dnipropetrowsk, wo laut dem örtlichen Gouverneur Serhij Lysak 15 Menschen verletzt wurden. Auf in Onlinemedien veröffentlichten Bildern waren mehrere beschädigte Gebäude zu sehen.

+++ 10:17 „Wir hören, wie sie darüber über Funk sprechen“ – Sorgen um neue russische Aktivitäten bei Pokrowsk +++
Im Raum Pokrowsk droht laut ukrainischen Angaben weiter eine verheerende Zuspitzung der Geschehnisse. Die russische Seite versucht wieder stärker, in dem Gebiet vorzustoßen. Ein Aufklärungsoffizier sagt gegenüber CNN, dass die Kreml-Truppen in den letzten zehn Tagen wieder aktiver geworden seien und weitere Truppen und Fahrzeuge für künftige Angriffe heranschaffen würden. „Wir sehen es auf den Drohnenaufnahmen und hören, wie sie darüber über Funk sprechen.“ Auch ein Durchbruch wird weiter befürchtet. Die Frontlinie in dem Gebiet sei in eine aktive Phase eingetreten, „die Russen werden nicht aufhören“, heißt es auf Telegram von einem anderen Ukrainer, der sich Muchnoi nennt. „Sie werden in die Region Dnipropetrowsk eindringen – das ist eine der Hauptaufgaben, die das russische Kommando gestellt hat.“ Bislang haben russische Truppen keinen Fuß nach Dnipropetrowsk gesetzt. Ein Eindringen in die Region könnte Moskau in seiner Propaganda als Erfolg feiern und als Druckmittel in Verhandlungen benutzen.

+++ 09:31 Nach Festnahme: Warum kämpfen Chinesen auf der Seite Russlands? ISW gibt mögliche Erklärung +++
Dass die Ukraine chinesische Soldaten festgenommen hat (Eintrag von 08:21 Uhr), die auf russischer Seite kämpfen, löst Sorgen aus. Es stellt sich die Frage, ob Peking – das sich nach Außen hin Mühe gibt, neutral zu wirken – Moskau die Kämpfer bewusst zur Verfügung gestellt hat. Das Institut für Kriegsstudien (ISW) bringt eine andere Erklärung ins Spiel: Organisationen, die gefährdete Arbeitsmigranten für das russische Militär rekrutieren – auch im Ausland. Das ISW erinnert an indische Behörden, die 2024 ein Menschenhandelsnetz aufgedeckt hatten, das indische Staatsbürger unter falschem Vorwand nach Russland lockte und sie dann zwang, Militärverträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu unterzeichnen, um in der Ukraine zu kämpfen. Indien, einer der engeren Verbündeten Russlands, hatte Druck auf Moskau gemacht, um seine Staatsbürger zurückzuholen. „China könnte beweisen, dass es nicht in die Beteiligung ihrer Bürger an diesem Krieg verwickelt war, indem es in Zukunft ähnliche Anstrengungen unternimmt“, schreibt das ISW.

+++ 08:58 Ukraine: Mehrere russische Flugabwehrsysteme zerstört +++
Die Ukraine meldet erneut erfolgreiche Angriffe auf russische Flugabwehrsysteme. Das Verteidigungsministerium teilt einen Beitrag, in dem es heißt, zwei Pantsir-S1-Systeme seien von Drohnen ausgeschaltet worden. Bereits am Vortag hatte das Verteidigungsministerium von der Zerstörung von drei Buk-M3-Flugabwehrsystemen in der Region Luhansk durch das Bataillon „Nemesis“ berichtet. Dieses ist auf den Einsatz von unbemannten Systemen wie Drohnen spezialisiert.

+++ 08:21 Video zeigt von der Ukraine festgenommenen chinesischen Soldaten +++
Kiew meldet die Sichtung von sechs chinesischen Soldaten in der Region Donezk. Selenskyj ruft die Vereinigten Staaten auf den Plan und fordert eine Erklärung. Denn bislang gibt sich die Volksrepublik neutral. Das ukrainische Militär veröffentlicht nun ein Video, in dem einer der Soldaten aus China zu sehen sein soll:

+++ 07:47 Luftverkehr im Süden Russlands unterbrochen +++
Im Süden Russlands ist der Luftverkehr wegen ukrainischer Drohnenangriffe unterbrochen worden. Das teilen russische Behörden mit. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärt im Kurznachrichtendienst Telegram, es seien 158 Drohnen abgefangen worden, darunter 29 über der südlichen Region Rostow. In der dort gelegenen Stadt Aksai seien die Bewohner von 48 Wohnungen in Sicherheit gebracht worden. Grund sei eine nicht detonierte Drohne, teilt der Gouverneur der Region mit.

+++ 07:16 Bericht über Angriff auf russischen Militärflugplatz +++
Der Telegram-Kanal Astra berichtet unter Berufung auf Aussagen von Augenzeugen von einem Angriff auf den russischen Militärflugplatz Mosdok in Nordossetien. Die Region liegt in der Nähe der Grenze zu Georgien. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden 15 Drohnen durch Flugabwehrsysteme zerstört. Es soll keine Verletzten oder Schäden geben. Moskau behauptet jedoch meistens, alle angreifenden Objekte zerstört zu haben. Berichte über Schäden werden nur selten geteilt.

+++ 06:29 Verlieren die USA bald endgültig die Geduld mit Putin? +++
Die Trump-Regierung äußert sich längere Zeit unkritisch und wohlwollend über Russland. Moskau blockiert jedoch jegliche Friedensbemühungen, der Ton in Washington hat sich seitdem etwas verändert. Dorothy Seha, US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, sagt in einem Briefing des UN-Sicherheitsrats zur Ukraine: „Der Raketenangriff vom 4. April unterstreicht erneut die Notwendigkeit, diesen verheerenden Krieg zu beenden. Und wir werden Präsident Putins Engagement für einen Waffenstillstand letztlich an den Taten Russlands messen.“ Seha sagt zudem, man werde keine Geduld für „unehrliche Verhandlungen oder die Verletzung von Verpflichtungen aufbringen“. Am 4. April töteten die russischen Streitkräfte mit einem Angriff auf Krywyj Rih mit einer ballistischen Rakete 20 Menschen, darunter viele Kinder.

+++ 05:59 Russland greift weiter bei Pokrowsk an – Ukraine hält dagegen +++
Die russischen Streitkräfte verfolgen laut Institut für Kriegsstudien (ISW) derzeit mehrere verschiedene taktische Ziele in Richtung Pokrowsk. Das Gebiet um die Stadt ist seit Langem einer der am härtesten umkämpften Punkte an der Front. Ukrainische Drohnenoperationen und örtlich begrenzte Gegenangriffe würden weiterhin die russischen Vorstöße in diesem Gebiet erschweren, heißt es. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräftegruppe Chortyzja, Major Viktor Trehubow, erklärt, dass die russischen Streitkräfte versuchen, Pokrowsk von Westen her zu umgehen und in Richtung Nowopawliwka (südwestlich von Pokrowsk) anzugreifen. „Die russischen Streitkräfte machen begrenzte Fortschritte, scheinen aber Schwierigkeiten zu haben, unmittelbar südlich und südwestlich von Pokrowsk vorzudringen – wo die ukrainischen Streitkräfte im Februar, März und Anfang April 2025 die meisten ihrer Gegenangriffe konzentriert haben“, schreibt das ISW.

+++ 04:43 USA kommentieren Gefangennahme chinesischer Soldaten: „Verstörend“ +++
Das US-Außenministerium bezeichnet die Gefangennahme von zwei chinesischen Soldaten durch die Ukraine, die an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen, als „verstörend“. „China ist ein wichtiger Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine“, sagt die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce. Die Zusammenarbeit zwischen den „beiden Atommächten“ Russland und China werde weiter zu „globaler Instabilität beitragen und die USA und andere Länder weniger sicher, weniger geschützt und weniger wohlhabend machen“. Wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj gemeldet, dass zwei chinesische Soldaten in der Region Donezk gefangengenommen worden seien.

+++ 02:18 Russisches Militär fängt ukrainische Drohnen ab +++
Nach mehreren Nächten Pause startet die Ukraine nach russischen Angaben wieder eine größere Zahl von Kampfdrohnen. Das russische Militär teilt mit, über den Gebieten Rostow, Woronesch, Pensa, über der Halbinsel Krim, dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer seien ukrainische Drohnen abgefangen worden. Am Flughafen Uljanowsk an der Wolga wurde der Verkehr vorübergehend eingeschränkt. Auch an den Flughäfen der russischen Nordkaukasusrepubliken Nordossetien und Tschetschenien gibt es den Behörden zufolge „vorübergehende Beschränkungen“ – mutmaßlich wegen drohender Drohnenangriffe.

+++ 00:52 Polen will mit ukrainischer Rüstungsindustrie zusammenarbeiten +++
Die Ukraine und Polen sollten ihre Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie intensivieren, da beide Länder über eigene Stärken verfügen, befindet Marcin Bosacki. Er ist einer der Vorsitzenden der polnisch-ukrainischen interparlamentarischen Gruppe. „Die Rüstungsindustrien beider Länder können sich gegenseitig viel geben“, sagt der polnische Politiker. Er betont die ukrainischen Kompetenzen bei der Herstellung von Drohnen und Raketen und ergänzt: „Wir haben auch mehrere Vorteile, und diese Zusammenarbeit könnte nicht nur stärker werden, sondern sollte auch stärker werden.“ Bosacki spricht davon, dass das oberste Ziel Frieden sein müsse. „Aber im Moment ist selbst ein Waffenstillstand in weiter Ferne. Wir sehen, dass Putin den Beschuss der Ukraine verstärkt und nicht reduziert.“ Er schlägt deshalb stärkere Sanktionen gegen den Kreml vor.

+++ 23:05 Massive Drohnenangriffe auf Charkiw und Dnipro +++
Ein russischer Drohnenangriff richtet am Abend Schäden in der Millionenstadt Dnipro an. Die Militärverwaltung spricht von mindestens zehn Verletzten, der Zustand einer Frau sol ernst sein. In der Stadt gibt es mehrere Brände. Auch Charkiw greifen die Russen massiv mit Drohnen an, laut Bürgermeister Oleg Synegubov waren mindestens 15 Explosionen zu hören. Bislang ist von drei Verletzten die Rede. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine wurde in der vergangenen Woche fast täglich angegriffen.

+++ 22:02 Trump: Chinesische Beteiligung am Krieg „erhöht globale Instabilität“ +++
Die US-Regierung ist angesichts der Beteiligung von mindestens zwei Chinesen am Krieg in der Ukraine alarmiert. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, sagt auf einer Pressekonferenz laut „Ukrinform„, diese Entwicklung „ist beunruhigend“. „China ist Russlands wichtigster Unterstützer im Krieg in der Ukraine“, stellt Bruce weiter fest. Die Sprecherin verweist zudem auf die Aussage von US-Präsident Donald Trump, der zuvor betonte, dass „die fortgesetzte Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Atommächten nur die globale Instabilität erhöhen und die USA und andere Länder weniger sicher machen“ wird.

+++ 21:32 Luftwaffe zerstört russischen Stützpunkt in Kursk +++
Die ukrainische Luftwaffe hat einen Präzisionsschlag auf einen von russischen Streitkräften aktiv genutzten Stützpunkt im Dorf Ozerki in der russischen Oblast Kursk geflogen. „Infolge des Angriffs wurden Lagerhallen, mehrere Militäreinrichtungen und technische Ausrüstung zerstört. Über 30 russische Soldaten kamen ums Leben, darunter Drohnenbesatzungen und Wartungspersonal“, erklärt der Generalstab der ukrainischen Armee.

+++ 21:10 Belgien liefert Kampfflugzeuge, gibt eine Milliarde Euro und erwägt Beteiligung an Friedenstruppe +++
Der belgische Premierminister Bart De Wever versichert, in diesem Jahr zwei Kampfflugzeuge vom Typ F-16 an die Ukraine liefern zu wollen. „Wir werden dieses Jahr zwei F-16 als Ersatzteile liefern und nächstes Jahr mit Sicherheit zwei weitere Kampfflugzeuge“, so De Wever bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wolodymyr Selenskyj. „Wir hoffen, mehr liefern zu können, sind aber auf die Lieferung der F-35 angewiesen. Sobald die F-35 [in Belgien, Anm. d. Red.] eintrifft, fliegt die F-16 ab, so einfach ist das.“ Er sagte zudem, wenn Frankreich, Großbritannien und Deutschland Friedenstruppen entsenden, würde sich auch Belgien beteiligen. „Meiner Meinung nach wäre es ganz logisch, dass wir uns anschließen. Wir sind Gründungsmitglied der EU und der Nato. Wir waren stets Teil multilateraler Koalitionen und Friedensinitiativen. Daher werden wir zu gegebener Zeit an ihrer Seite stehen.“ Das Land stellt auch ein neues Verteidigungshilfepaket im Wert von einer Milliarde Euro bereit. Damit soll der Kauf von Waffen und die ukrainische Produktion neuer Waffentypen finanziert werden.

+++ 20:50 Spanien beugt sich Druck der Nato-Verbündeten und erhöht Verteidigungsausgaben +++
Spanien will seine Verteidigungsausgaben in diesem Jahr um rund 2,1 Milliarden Euro erhöhen. Die Mittel würden umgeschichtet und in Beschaffungsverträge des Verteidigungsministeriums fließen, teilt die Regierung in Madrid mit. Spanien steht unter Druck von Nato-Verbündeten, da das Land unter den 32 Mitgliedern der transatlantischen Militärallianz die niedrigsten Verteidigungsausgaben im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung aufweist. Sie liegen bei lediglich 1,3 Prozent. Um das Nato-Ziel von zwei Prozent zu erreichen, müsste Spanien jährlich etwa zehn Milliarden Euro zusätzlich ausgeben.

+++ 20:35 Staatsanwälte klagen Ukrainer wegen Überlaufens zu russischem Geheimdienst an +++
Die Staatsanwaltschaft in Charkiw hat Anklage gegen einen 55-jährigen Mann erhoben. Sie wirft ihm vor, der ursprünglich auf der Krim-Halbinsel wohnte, zu den Russen in die Region Belgorod übergelaufen zu sein. Der Mitteilung zufolge vertrat der Beschuldigte eine „prorussische Ideologie“ und wurde vom russischen Geheimdienst rekrutiert. Seit Februar 2024 sei der Mann in und um Charkiw eingesetzt worden, unter anderem um Ukrainer zu töten. Zudem verübte er „auf eigene Initiative und im Interesse Russlands Sabotageakte an wichtigen Standorten“, wie es heißt. Ein Ziel war zudem die Ermordung des Leiters der Militärverwaltung der Stadt Derhachi, doch das Vorhaben scheiterte. Die Tötung des Chefs der Militärverwaltung der Oblast Charkiw verschob der Mann, als er bemerkte, dass die Polizei ihn verfolgte. Als er Ende Oktober aus dem Land fliehen wollte, wurde der 55-Jährige festgenommen. Bald muss er sich schließlich vor einem Gericht verantworten.

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