Nach dem Amoklauf in Graz mit elf Toten hat die österreichische Polizei bei einer Hausdurchsuchung beim Täter unter anderem auch eine Rohrbombe gefunden. Das sagte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, am Mittwoch dem ORF-Radio. Die Rohrbombe sei aber offenbar nicht funktionstüchtig. Zudem seien auch ein digitaler sowie ein handschriftlicher Abschiedsbrief entdeckt worden. Beide Schriftstücke richten sich laut Polizei an die Eltern des Täters, lassen jedoch keine Rückschlüsse auf ein Tatmotiv zu.
Am Dienstag hatte ein 21-Jähriger aus dem Bezirk Graz-Umgebung in einer Schule in Graz zehn Menschen und anschließend sich selbst getötet. Er war ehemaliger Schüler der Schule, hat diese aber laut Polizei nie abgeschlossen. Gerüchte, wonach der Täter gemobbt wurde, wurden von den Ermittlern nicht bestätigt.
Der Täter besaß zwei Waffen, eine Langwaffe und eine Faustfeuerwaffe, mit denen er die Tat verübt hatte. Alle sichergestellten Gegenstände würden derzeit kriminaltechnisch untersucht. Parallel dazu laufen intensive Ermittlungen des Landeskriminalamts Steiermark. „Die Rekonstruktion am Tatort wird gerade durchgeführt und die Spuren gesichert und ausgewertet“, sagte Ruf.
Darüber hinaus registrierte die Polizei am Dienstagabend mehrere Nachahmungstäter, die Drohungen gegen ein Gymnasium in Graz ausgesprochen hätten. Laut Ruf wurde umgehend eine polizeiliche Sicherung aufgebaut. Er betonte, dass Bombendrohungen seit geraumer Zeit ein zunehmendes Problem darstellen.