Die Sonne hatte er bereits im Gepäck, als Alexander Ende (45) am Mittwochmittag von seiner Familie und Heimat Grevenbroich nach Münster aufbrach. Nur einen Tag nach der Rückkehr aus dem Sardinien-Urlaub nahm Preußens neuer Cheftrainer, gut erholt und gebräunt, seine Arbeit beim Zweitligisten auf. „Bis zum Wochenende soll’s ja auch hier richtig schön warm werden,“ so Ende gut gelaunt, „ich habe jedenfalls versucht, den Sommer mitzubringen.“

BILD: Hand aufs Herz – konnten Sie in den Ferien tatsächlich abschalten oder schwirrte der „Preußen-Adler“ permanent in Ihrem Kopf?

Ende: „Es war eine absolut erholsame Zeit, keine Frage. Wir haben unsere Auszeiten gefunden, auch wenn natürlich täglich Kontakt nach Münster bestand. Aber das gehört in diesem Job doch sowieso dazu.“

Trainer Alexander Ende und Sport-Geschäftsführer Ole Kittner basteln gemeinsam am neuen Preußen-Kader

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Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto

BILD: Die Verlängerung mit Kapitän Marc Lorenz ist seit Dienstag perfekt. Er wird in Kürze 37 – gab’s da keine Bedenken?

Ende: „Nein, wir hatten ja schon vor meinem Urlaub zusammengesessen und ein sehr gutes Gespräch, in dem wir unsere Vorstellungen ausgetauscht haben. Jetzt wurde es nur noch vertraglich fixiert.“

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BILD: Lorenz bleibt, aber behält er auch die Binde?

Ende: „Das kann ich momentan nicht sagen. Ich werde erst einmal abwarten, wie sich unser Kader entwickelt. In der Regel habe ich den Kapitän selbst bestimmt und nur den Mannschaftsrat von der Truppe wählen lassen. Damit bin ich immer gut gefahren.“

BILD: Bislang wurde noch kein Neuzugang verkündet. Wann können die Fans damit rechnen?

Ende: „Auch wenn es noch ruhig erscheint, waren und sind wir nicht untätig. Wir haben eine Liste mit interessanten Spielern erstellt, die uns in der 2. Liga weiterhelfen könnten. Die arbeiten wir nun ab. Aber Auskünfte darüber kann in erster Linie unser Sport-Geschäftsführer Ole Kittner erteilen. Nur so viel – keine Sorge, alles ist im Fluss.“

Verls offensiver Mittelfeldspieler Berkan Taz (M.) soll einer der Kandidaten für die Preußen sein

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Foto: Getty Images

BILD: Werden Sie auch – wie viele vermuten – einige Spieler Ihres Ex-Clubs SC Verl mit nach Münster nehmen?

Ende: „Da sind ja längst die wildesten Gerüchte unterwegs und angebliche Namen im Gespräch, über die wir noch nicht einmal im Entferntesten nachgedacht haben. Für uns zählt wirklich nur ein Kriterium: Wie bekommen wir die beste Mannschaft auf den Platz? Dafür brauchen wir in jedem einzelnen Fall die volle Überzeugung. Allein die alte Verbundenheit zu einem Spieler reicht da ganz sicher nicht aus. Was allerdings nicht bedeutet, dass nicht vielleicht auch ein Profi aus Verl darunter sein könnte…“

BILD: Wie viele Neuzugänge sind denn überhaupt vorgesehen?

Ende: „Das lässt sich doch relativ leicht ausrechnen. Bei einer Kaderstärke zwischen 22 und 24 Feldspielern sowie drei Torhütern wären’s derzeit etwa sieben oder acht.“

BILD: Bedeutet das, dass Sie mit allen Jungs, die aktuell noch einen Vertrag besitzen, auch wirklich in die neue Saison gehen? Oder wird dem einen oder anderen womöglich noch nahegelegt, sind einen neuen Verein zu suchen?

Ende: „Dazu kann ich nichts sagen. Das müssen Sie bitte mit Ole Kittner besprechen…“

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Quelle: @michialantonio11.06.2025

BILD: Profis mit Zweitliga-Erfahrung oder doch eher junge und hungrige Spieler aus der 3. Liga, die den nächsten Schritt machen wollen – worauf richten Sie mehr Ihr Augenmerk?

Ende: „Die Mischung macht‘s!“

BILD: Trainingsauftakt ist am 24. Juni. Wollen Sie bis dahin ihren Kader komplett haben?

Ende: „Am liebsten ja, aber das wird wohl kaum gelingen. Zumal auf dem Transfermarkt aktuell noch ziemlich wenig Bewegung ist.“

BILD: Torhüter Johannes Schenk hat wegen einer Handverletzung die Teilnahme an der U21-EM verpasst. Haben sie schon mit ihm darüber reden können?

Ende: „Wir haben geschrieben. Klar ist es schade, dass er das Turnier verpasst. Aber ich habe ihm dazu gratuliert, dass er – völlig verdient – überhaupt nominiert war. Das allein ist schon eine große Auszeichnung. Zudem haben wir uns über seine Verletzung ausgetauscht, die nicht so gravierend sein dürfte. Ich gehe davon aus, dass Jojo nach seinem Urlaub, der wegen der EM-Vorbereitung noch etwas über den 24. Juni hinausgeht, wieder voll einsteigen kann.“

Die Fans dürfen sich im Preußenstadion sicher fühlen. Das wurde dem „Adlerclub“ jetzt erneut von DFB und DFL bestätigt

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Foto: Jan Fromme/ firo Sportphoto

BILD: Haben Sie sich in Münster bereits nach einer Wohnung umgesehen?

Ende: „Ich habe sogar schon eine gefunden. Bis zum Vorbereitungsstart werde ich allerdings noch pendeln, auch immer wieder mal einige Tage bei meiner Familie in Grevenbroich sein. Doch ab dem 24. Juni fahre ich nur noch an den freien Tagen heim.“

● Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) starteten 2014 mit fünf ausgewählten Vereinen aus den Bundesligen und der 3. Liga das Pilotprojekt „Zertifizierung des Sicherheitsmanagements im Profifußball“. Mit dabei war damals auch der SC Preußen Münster, der damit eine Vorreiterrolle einnahm.

Auf die Erstzertifizierung folgte 2016 eine erneute Prüfung. Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga war nun eine weitere Neuzertifizierung erforderlich, die der Sportclub im März und April ebenfalls erfolgreich durchlief. Im Juni erhielt der „Adlerclub“ nun das entsprechende Prüf-Zertifikat.