Einst war Apple bekannt dafür, seinen Nutzern nur wenige Möglichkeiten zu geben, das Design der Benutzeroberfläche von Rechner, Telefon oder Tablet zu verändern. Je nach Plattform sprangen hier Spezial-Apps ein, sofern dies technisch möglich war. Schon seit iOS 18 und iPadOS 18 ist Apple hier zugänglicher geworden: So kann man seit dem vergangenen Jahr beispielsweise alle Icons (nahezu) beliebig einfärben. Mit iOS 26, iPadOS 26 und macOS 26 legt Apple beim Thema User-Interface-Konfigurierbarkeit nochmals eine Schippe drauf: So sind dank „Liquid Glass“-Gestaltung nun Dinge möglich, die man so gar nicht erwartet hätte. Ein Extrembeispiel sind die Icons: Neben dem standardmäßigen hellen und dunklen Modus (plus zusätzlich Einfärbung auf Wunsch) kann man diese nun auch komplett durchsichtig machen.
Alles so schön durchsichtig
Auf dem iPhone hat man damit einen Homescreen, der sehr ungewöhnlich aussieht: Man erkennt mehr vom Hintergrundbild als von seinen Apps. Auch die optional einblendbaren Widgets werden durchsichtig, das Kontrollzentrum ist es bereits standardmäßig. Nach ersten Experimenten mit dem neuen „Clear“-Modus für die Icons stellt sich allerdings die Frage, warum man ihn überhaupt aktivieren sollte. Insbesondere ältere Augen erkennen ohne Lesebrille dann fast gar nichts mehr.
App-Icons lassen sich nur noch über die Beschriftung oder sich nur leicht vom Hintergrund absetzende Symbole erkennen. All das wirkt wie eine UI-Demonstration aus einem Uni-Designkurs, selbst wenn die Glaseffekte inklusive Dynamik beeindrucken mögen. Immerhin wird niemand dazu gezwungen, den Clear-Look zu nutzen. Eine „komplett neue Art der Konfigurierung“ des Designs sei das, sagt Apple. Der IT-Comedian Sam Tucker auf YouTube fragt gut gelaunt, wie man „transparentes Glass“ denn nennt. „Ah, das ist richtig! Windows!“
Nicht nur auf dem iPhone
Durchsichtige Icons gibt es nicht nur unter iOS. Auch auf dem iPad und dem Mac lassen sich diese in iPadOS 26 beziehungsweise macOS 26 Tahoe aktivieren, wenn man das denn möchte. Weiterhin kann man erstmals auch direkt vom System aus Ordner einfärben und mit Emoji-Aufdruck versehen, dazu brauchte es bislang eigene Tools.
Beide Funktionen sind nicht die einzigen umstrittenen aktuellen Designentscheidungen aus Cupertino. So wurde auch das berühmte Finder-Icon ohne erkennbaren Grund invertiert. Die helle Seite ist jetzt dunkel und umgekehrt, nach Jahrzehnten der Konsistenz.
(bsc)
Dieser Link ist leider nicht mehr gültig.
Links zu verschenkten Artikeln werden ungültig,
wenn diese älter als 7 Tage sind oder zu oft aufgerufen wurden.
Sie benötigen ein heise+ Paket, um diesen Artikel zu lesen. Jetzt eine Woche unverbindlich testen – ohne Verpflichtung!