Die russischen Truppen sollen an der Front im Nordosten der Ukraine vorgerückt sein. Laut dem ukrainischen Open-Source-Projekt „Deep State Map“ haben russische Truppen die Ortschaft Dvorichna in der Oblast Charkiw erobert. Die Ortschaft liegt etwa 15 Kilometer nordöstlich der Stadt Kupiansk. Die Russen seien auch an zwei weiteren Stellen in der Nähe von Dvorichna vorgerückt, heißt es.
+++ 13:43 Interfax: Russland hat 260 ukrainische Drohnen abgeschossen +++
Russland hat einem heimischen Medienbericht zufolge am Vortag 260 ukrainische Drohnen abgeschossen. Davon seien 62 außerhalb des Kampfgebiets unschädlich gemacht worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. Informationen zur Gesamtzahl der von der Ukraine eingesetzten Drohnen gab es bei Interfax zunächst nicht.
+++ 13:13 EU-Staaten beschließen Zölle auf russische Dünger und Nahrung +++
Die EU wird zusätzliche Zölle in Höhe von 6,5 Prozent auf Dünger und Nahrungsmittel aus Russland und Belarus einführen. Das beschließt eine Mehrheit der EU-Staaten. Ziel ist es, Russland die Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu erschweren. Mit Zusatzzöllen belegt werden sollen etwa Zucker, Essig, Mehl und Tierfutter sowie Düngemittel auf Stick- und Harnstoffbasis. Damit wären künftig alle Agrarimporte aus Russland mit Abgaben belegt. Trotz des Kriegs werden noch immer Agrarprodukte aus Russland in die EU importiert. Gerade bei Düngemitteln ist die Abhängigkeit hoch. 2023 importierte die EU etwa ein Viertel der von den neuen Abgaben betroffenen Düngemittel aus Russland.
+++ 12:50 Ukraine: Geheimdienst wollte 15-Jährige für Anschlag benutzen +++
Ukrainische Ermittler wollen einen Sprengstoffanschlag in der Stadt Iwano-Frankiwsk verhindert haben. Ein russischer Geheimdienst habe versucht, dafür über soziale Medien eine 15-jährige Schülerin aus der Region anzuwerben, schreibt der Inlandsgeheimdienst der Ukraine SBU. Ihr soll Geld geboten worden sein, damit sie den Sprengsatz nach Anweisung in einer Wohnung zusammenbaut und diesen anschließend in einer Thermoskanne versteckt in einen Park bringt. Der russische Geheimdienst habe geplant, den Sprengsatz aus der Ferne zu zünden, um Zivilisten und auch das Mädchen zu töten. Die 15-Jährige habe sich jedoch über einen Chatbot beim Inlandsgeheimdienst gemeldet, schreibt der SBU. So habe der Anschlag verhindert werden können. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
+++ 12:20 Selenskyj über russische Verluste: Moskau ist bereit, diesen Preis zu zahlen +++
„Das ist der Preis, den (der russische Präsident Wladimir) Putin und die ihm Gleichen für ihre kranken geopolitischen Fantastereien zu bezahlen bereit sind“, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Blick auf die angeblich mehr als eine Million getöteten oder verletzten russischen Soldaten seit Kriegsbeginn. Diese unüberprüfbare Zahl hatte zuvor der Generalstab in Kiew genannt. „Russland macht sich nichts aus solchen menschlichen Verlusten – das, was dem Land Sorgen bereiten würde, sind harsche Sanktionen“, sagt Selenskyj in einer Videoschalte mit der Sicherheitskonferenz Globsec in Prag. Er fordert härtere Maßnahmen gegen den Kreml, der Aufrufe zu einer Waffenruhe ignoriere.
+++ 11:47 SPD-Chef lehnt Kehrtwende in Ukraine-Politik ab +++
SPD-Chef Lars Klingbeil distanziert sich vom Grundsatzpapier mehrerer SPD-Politiker, die eine Neuausrichtung der Verteidigungspolitik und Gespräche mit Russland fordern. Zu mehreren Aussagen aus dem „Manifest“ habe er explizit eine andere Meinung, sagt der Vizekanzler nach Angaben der SPD am Mittwochabend in einer Live-Unterhaltung mit Kevin Kühnert auf Instagram. „Wir brauchen keine Kehrtwende, was die Unterstützung der Ukraine angeht.“ Deutschland müsse sich nicht entscheiden zwischen militärischer Stärke und Ukraine-Unterstützung auf der einen sowie diplomatischen Bemühungen auf der anderen Seite. „Das ist nicht ‚entweder oder‘, sondern es sind zwei Seiten einer Medaille.“
+++ 11:25 Ukrainer melden Drohnenabschüsse, aber auch Einschläge +++
Bei den Drohnenangriffen in der letzten Nacht haben die ukrainischen Luftstreitkräfte 63 russische Drohnen gezählt. Davon seien 49 abgeschossen oder durch elektronische Kriegsführung abgewehrt werden, teilt das Militär mit. An sieben Orten sei es zu Drohneneinschlägen gekommen, zudem seien Trümmerteile von Drohnen herabgestürzt. Zu den Zielen der Drohnenangriffe gehörte erneut Charkiw. Dort wurden laut dem Bürgermeister mindestens 14 Menschen verletzt. Er sagt, bei den nächtlichen Drohnenangriffen seien Wohn- und Schulgebäude in Brand geraten. Es seien auch Drohnentrümmer „direkt neben Spielplätzen“ eingeschlagen.
Charkiw an diesem Morgen: Ausgebrannte Autos stehen vor einem beschädigten Wohnhaus.
(Foto: IMAGO/Ukrinform)
+++ 10:50 Stegner: „Strategie, Russland militärisch an Verhandlungstisch zu zwingen, ist gescheitert“ +++
Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner verteidigt die von ihm mit verfassten Forderungen nach einer Wende in der deutschen Außenpolitik gegenüber Russland erneut. „Die Strategie, Russland militärisch an den Verhandlungstisch zu zwingen, ist doch gescheitert“, sagt der Bundestagsabgeordnete im ZDF-„Morgenmagazin“. Es müsse mehr „diplomatische Anstrengungen“ zur Beendigung von Kriegen wie dem in der Ukraine geben. Im Umgang mit Russland gehe es auch seiner Meinung nicht um Verzicht auf militärische Abschreckung. Es gebe „gar keinen Zweifel“ daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin „ein Kriegsverbrecher“ sei. Die Ukraine müsse auch weiter unterstützt werden, etwas bei der Flugabwehr.
+++ 10:35 Kiew spricht von einer Million getöteten oder verletzten russischen Soldaten +++
Nach nicht überprüfbaren Angaben des ukrainischen Generalstabs soll Russland seit Kriegsbeginn mehr als eine Million Soldaten verloren haben. Insgesamt seien 1.000.340 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilt die Militärführung in Kiew mit. Die Ukraine veröffentlicht die Zahl mit einer für das Land wichtigen psychologischen Marke am russischen Nationalfeiertag. Die Nato hatte schon im April die russischen Verluste mit etwa 900.000 beziffert. Mit Verlusten sind sowohl getötete als auch verletzte Soldaten gemeint. Ein ranghoher Nato-Beamter sprach von bis zu 250.000 Toten. Unabhängige Medien hatten im Mai nach Recherchen etwa in Sterberegistern und aufgrund von Todesmeldungen die Zahl der bisher getöteten russischen Soldaten mit mehr als 108.000 angegeben. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 10:15 Rubio gratuliert Russen zum Nationalfeiertag +++
Anlässlich des russischen Nationalfeiertages sendet US-Außenminister Marco Rubio eine Glückwunschbotschaft und mahnt Friedensbemühungen an. „Im Namen des amerikanischen Volkes möchte ich dem russischen Volk zum Tag Russlands gratulieren“, schreibt Rubio in einer Mitteilung. „Die Vereinigten Staaten sind weiterhin entschlossen, das russische Volk bei seinem Streben nach einer besseren Zukunft zu unterstützen.“ Zudem bekräftigt er den Wunsch der USA nach „konstruktiver Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation, um einen dauerhaften Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu erreichen“. „Wir hoffen, dass der Frieden zu für beide Seiten vorteilhafteren Beziehungen zwischen unseren Ländern führt“, so Rubio. Am 12. Juni 1990 beschloss das Parlament der Sowjetrepublik Russland die staatliche Souveränität und damit praktisch die Unabhängigkeit von der zerfallenden Sowjetunion. Russland führt seit mehr als drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
+++ 09:50 Ukraine meldet Angriff auf Fabrik für Waffenelektronik bei Moskau +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht eine Fabrik in der Region Moskau angegriffen, die Elektronik für High-Tech-Waffen und Militärausrüstung herstellt. Es habe in der Produktionsanlage Explosionen gegeben, erklärt das Militär auf Telegram. Eine Stellungnahme Russlands liegt bislang nicht vor.
+++ 09:25 Brantner beklagt „Kakophonie in der SPD“ +++
Franziska Brantner, die Co-Vorsitzende der Grünen, beklagt nach der Veröffentlichung des sogenannten Manifests zur Außen- und Sicherheitspolitik eine „Kakophonie in der SPD“. Im ntv Frühstart sagt Brantner, „man fragt sich schon: Mit wem regiert Merz eigentlich, mit welcher SPD? Ist es der Herr Walter-Borjans? Ist es der Herr Mützenich? Oder ist es Herr Pistorius, der jetzt in Kiew ist und eigentlich das Gegenteil davon sagt?“ Deutschland müsste jetzt eine starke Regierung haben, die einheitlich gemeinsam führt, so Brantner. „Und stattdessen haben wir diese Kakophonie in der SPD. Das beunruhigt mich für Europa und für unsere eigene Sicherheit.“
+++ 08:55 ISW: Reduzierung von US-Hilfen führt nicht zu dauerhaftem Frieden +++
Eine Reduzierung der US-Militärhilfe für die Ukraine werde weder zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine führen noch den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu zwingen, seine Siegtheorie zu überdenken, schreibt die Washingtoner Denkfabrik „Institute for the Study of War“. Vielmehr berge dies das Risiko von größeren Vorteilen für Russland auf dem Schlachtfeld und würde Putin wahrscheinlich in seiner Überzeugung stärken, dass Russland die Ukraine besiegen kann, schreibt das ISW. Am Dienstag hatte Pentagon-Chef Pete Hegseth erklärt, dass die USA beabsichtigten, ihre Mittel für den Kauf von Waffen für die Ukraine im Jahr 2026 zu kürzen. Angaben zum Umfang der geplanten Kürzungen machte Hegseth nicht. Dem ISW zufolge sagte Hegseth vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses, dass „eine verhandelte, friedliche Lösung“ im besten Interesse der Ukraine, Russlands und der Vereinigten Staaten liege, dass jedoch „der Begriff Sieg“ sowie der Weg zum Sieg und zum Frieden nicht klar definiert seien.
+++ 08:17 Weichert zu Reaktion in Ukraine: „SPD-Vorstoß erntet Kopfschütteln statt Empörung“ +++
Prominente SPD-Politiker wie Miersch und Stegner fordern Gespräche mit Russland. Führende Mitglieder der Bundestagsfraktion distanzieren sich von diesem Vorstoß. In der Ukraine wiederum wird das Papier laut ntv-Reporter Jürgen Weichert positiv, aber auch mit Skepsis aufgenommen.
+++ 07:50 Bericht: EU schlägt Sanktionen gegen zwei kleine chinesische Banken vor +++
Nach Informationen von Bloomberg schlägt die Europäische Union Sanktionen gegen zwei kleine chinesische Banken vor, weil diese Russland dabei geholfen haben sollen, die bestehenden Handelsbeschränkungen der EU zu umgehen. Durch die vorgeschlagenen Sanktionen würde es Finanzinstituten mit Sitz in der EU verboten, Transaktionen mit den beiden regionalen Kreditinstituten durchzuführen, die in der Nähe der chinesischen Grenze zu Russland ansässig seien, meldet Bloomberg und verweist auf eingesehene Dokumente. Die Namen der Banken nennt Bloomberg nicht, da die Maßnahmen noch nicht offiziell sind. Die EU-Mitgliedsländer müssen den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Sanktionen zustimmen. Zuletzt hatte die Regierung der Slowakei Widerstand gegen das 18. Sanktionspaket der EU angekündigt. Bratislava stört sich am geplanten Aus für den Import von Gas, Öl und Kernbrennstoffen.
+++ 07:30 Pistorius: Moskau derzeit nicht an friedlicher Lösung interessiert +++
Bei seinem Besuch in der Ukraine verurteilt Verteidigungsminister Boris Pistorius die verstärkten russischen Luftangriffe auf das Land, die „außerordentlich heftig und bedrohlich mit der großen Zahl von Marschflugkörpern und Drohnenangriffen“ seien. „Das setzt ein klares Zeichen aus Moskau: Es gibt kein Interesse an einer friedlichen Lösung derzeit, sondern es werden mit unverminderter Härte und vor allen Dingen auch wieder zunehmend zivile Bereiche in der Ukraine angegriffen“, sagt Pistorius auf dem Bahnhof in Kiew. Seine Reise zeige, dass auch die neue Bundesregierung weiter an der Seite der Ukraine stehe. „Natürlich wird es darum gehen, wie die Unterstützung Deutschlands und auch der anderen Europäer in Zukunft aussehen wird. Was wir tun können, beispielsweise im Bereich der Industriekooperation, aber auch der sonstigen Unterstützung.“
+++ 07:08 Selenskyj: „Trump sieht, dass die russische Seite nicht ehrlich ist“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überzeugt, dass Kremlchef Wladimir Putin keinen Frieden will und Verhandlungen mit der Ukraine führt, um Sanktionen zu vermeiden. Für die Russen sei es wichtig, US-Präsident Donald Trump zu zeigen, „dass es eine diplomatische Brücke zwischen der Ukraine und Russland gibt“, sagt Selenskyj der „Bild“-Zeitung. „Damit keine Sanktionen gegen Russland eingeführt werden“, solange verhandelt werde, wird der ukrainische Präsident weiter zitiert. Seinen Worten zufolge ist ein weiteres Ziel der Russen, die Ukraine zu isolieren. Sie wollten „einen Dialog ohne Europäer und ohne Amerikaner“, so Selenskyj. Trump habe Putin durchschaut, glaubt er: „Präsident Trump sieht, dass die russische Seite nicht ganz offen und ehrlich ist, was den Krieg betrifft“, sagt Selenskyj. „Ich denke, dass Russland Trump einfach anlügt.“
+++ 06:40 Grünen-Chefin bezeichnet „Manifest“ als „höchst irritierend“ +++
Die Vorsitzende der Grünen, Franziska Brantner, kritisiert das jüngste „Manifest“ prominenter SPD-Politiker für eine Abkehr von der Aufrüstungspolitik und direkte diplomatische Gespräche mit Russland. „Dass führende SPD-Politiker eine Kehrtwende in der Außenpolitik und im Umgang mit Russland fordern, ist höchst irritierend“, sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Niemand sehnt sich mehr nach Frieden als die Ukrainerinnen und Ukrainer. Und das sogenannte Manifest lässt unerwähnt, dass es seit Jahren immer wieder diplomatische Initiativen für Frieden mit Russland gibt. Die von den USA initiierten Gespräche in Riad und Istanbul sind nur die jüngsten Beispiele. Bisher ist Putins Antwort auf diese Bemühungen immer mehr Gewalt.“
+++ 06:06 Pistorius ist in Kiew +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zu politischen Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Der SPD-Politiker sagt, er wolle sich über die Lage in der Ukraine informieren und mit Regierungsvertretern über weitere Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land sprechen. Vor seiner Reise hatte er erklärt: „Wir setzen alles daran, die Ukraine so zu unterstützen, dass sie sich verteidigen kann und in eine Position kommt, in der Russland zu ernsthaften Verhandlungen bereit ist.“ Mehr dazu lesen Sie hier.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (l), kommt am Morgen mit einem Sonderzug in Kiew an und wird vom deutschen Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, begrüßt.
(Foto: dpa)
+++ 04:42 Zwölf Verletzte bei Angriff auf Charkiw +++
Charkiw wird in der Nacht erneut von russischen Drohnen angegriffen. Laut Bürgermeister Ihor Techerow gab es bei den elf Detonationen zwölf Verletzte, davon vier Kinder. „Wohngebiete, Bildungseinrichtungen, Kindergärten und die Infrastruktur wurden durch Beschuss getroffen. Dutzende von Autos wurden beschädigt, Fenster in Schulen und Häusern gingen zu Bruch“, schreibt er auf Telegram. In der Nacht zuvor starben bei einem massiven Angriff auf die Stadt zwei Menschen.
+++ 02:48 Walter-Borjans: „Putin lässt sich nicht kaputtrüsten“ +++
Der frühere SPD-Chef Norbert Walter-Borjans verteidigt das von ihm unterschriebene „Friedensmanifest“. „So wünschenswert es wäre, einem Narzissten ohne jedes Entgegenkommen eine stabile Weltordnung abzuringen – es ist leider nicht nur in diesem Fall illusorisch. (…) Wir plädierten einfach nur für Gespräche mit Russland“, sagt Walter-Borjans dem „Stern“. Namentlich nannte er den CDU-Politiker Roderich Kiesewetter, der das Manifest auf X als „ungeheuerlich“ bezeichnet hatte. „Was Herr Kiesewetter da loslässt, könnte man mit dem ebenso hanebüchenen Vorwurf kontern, da wolle jemand Krieg. Abrüstung nach innen scheint mir fast ebenso wichtig wie nach außen“, so der SPD-Politiker. Es gehe nicht darum, eine Wahrheit gegen eine andere zu stellen, sondern es gehe um das Eingeständnis, dass ein Menschenverächter wie Putin nicht kaputtzurüsten sei.
+++ 01:13 Sicherheitspolitiker: Deutschland unterschätzt Einsatz russischer „Einweg-Agenten“ +++
Sicherheitspolitiker aus Regierung und Opposition warnen vor dem verstärkten Einsatz russischer Agenten in Deutschland. „Längst spielen sogenannte „Wegwerf- oder auch Single-Use-Agenten“ bei ganz verschiedenen russischen Operationen eine entscheidende Rolle“, sagt Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz der „Rheinischen Post“. Geheimdienste werben dabei Menschen ohne geheimdienstliche Ausbildung gegen Bezahlung etwa für Sabotageaktionen an. Dass diese oft dabei auffliegen, ist Teil des Kalküls. „Leider nehmen viele noch immer nicht wahr, wie ernst die Lage ist“, so von Notz. Auch CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter hält die Gefahr für unterschätzt: „Da bislang keine nennenswerten Maßnahmen oder Reaktionen aus Deutschland erfolgt sind, hat Russland bislang nichts zu befürchten, sondern stärkt sich de facto durch unsere Schwäche“, sagt er der „Rheinischen Post“.
+++ 00:02 Trotz Widerstands aus der Slowakei: Merz rechnet mit Konsens über Russland-Sanktionen +++
Bundeskanzler Friedrich Merz geht trotz Widerstands aus der Slowakei davon aus, dass sich die EU auf neue Sanktionen gegen Russland einigen wird. Er sei und bleibe zuversichtlich, dass es auch mit dem 18. Sanktionspakt einen Konsens in der Europäischen Union gebe. Der Ausschuss der Ständigen Vertreter werde das Thema nächste Woche zum ersten Mal auf der Tagesordnung haben. „Gegebenenfalls müssen wir dann noch mal im Europäischen Rat darüber sprechen, aber vielleicht gibt es bereits in der nächsten Woche dazu eine Übereinkunft.“ Die Slowakei droht, geplante neue EU-Sanktionen gegen Russland mit einem Veto zu blockieren, weil sie keine Ausnahmegenehmigung für russische Energieimporte bekommen soll.
+++ 22:56 Selenskyj: Entzug der US-Hilfe wäre „eine Mine oder Bombe“ +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt vor massiven Auswirkungen, falls die USA die Unterstützung für sein Land kürzen oder ganz einstellen sollten. „Wenn sie wirklich die Hilfe kürzen, werden wir das spüren. Das wird die Ukraine spüren, aber auch andere Staaten. Das ist eine Welle der Risiken für andere Staaten, für alle Staaten und vor allem für Europa“, sagt Selenskyj in einem Interview mit Medien des Axel-Springer-Verlags. „Das ist eine Bombe oder eine Mine, wenn die Hilfe der Ukraine entzogen würde“, so Selenskyj in dem Gespräch weiter. „Das kann die Sicherheit in jedem Land sprengen.“ Derzeit laufe die Militärhilfe aus den USA für sein Land zwar ohne Verzögerungen weiter es gebe aber keine neuen Zusagen.
+++ 22:00 Wadephul berät in Rom mit europäischen Außenministern über Unterstützung für Ukraine +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul reist am Donnerstag nach Italien. Zunächst wird er Gespräche mit Vertretern des Vatikans führen, wie sein Ministerium mitteilt. Anschließend nimmt Wadephul an einem Treffen im Format Weimar plus mit den Außenministern Frankreichs, Polens, Italiens, Großbritanniens und Spaniens teil, bei dem über die weitere Unterstützung der Ukraine sowie die Stärkung der europäischen Verteidigung beraten werden soll. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha, die EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und Nato-Generalsekretär Mark Rutte werden ebenfalls in Rom erwartet.
+++ 21:30 Selenskyj: Kreml will Korridor bis nach Rumänien erobern +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, weitreichendere Eroberungspläne zu verfolgen, als offiziell bekannt. „Die russischen Militärpläne zielen auf diese Region – Odessa – und dann auf die Grenzen zu Moldawien und Rumänien“, sagt Selenskyj bei einem Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa in Odessa. Russland strebe danach, in der Region Chaos zu säen, um Europa insgesamt zu schwächen. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte Rustam Minnekajew, ein ranghoher General in Moskau, die Kontrolle über den Süden der Ukraine und den Landweg zu der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien zu den Kriegszielen erklärt. Offiziell hatte sich der Kreml dazu allerdings nicht bekannt.
+++ 21:05 Russland signalisiert Gelassenheit angesichts womöglich niedrigerem Ölpreis-Deckel +++
Russland hat gelassen auf Sanktionspläne der EU für einen noch niedrigeren Preisdeckel für sein Öl reagiert. „Russland lebt nicht den ersten Tag unter verschiedenen Einschränkungen, die wir vor allem für illegal halten“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. „Und Russland hat bereits einige sehr nützliche Erfahrungen gesammelt, um die Folgen solcher Entscheidungen zu minimieren.“ Die EU will den Preisdeckel für russisches Öl von derzeit 60 US-Dollar je Barrel auf 45 US-Dollar je Barrel senken. Ziel ist es, dass die Energiegroßmacht, die seit mehr als drei Jahren Krieg gegen die Ukraine führt, weniger Geld aus dem Rohstoffverkauf einnimmt.
+++ 20:21 Südosteuropäische Staaten verurteilen russischen Angriffskrieg gegen Ukraine +++
Die Regierungschefs mehrerer südosteuropäischer Staaten haben auf einem Gipfel in der ukrainischen Hafenstadt Odessa in einer gemeinsamen Erklärung die russische Invasion der Ukraine verurteilt. „Wir verurteilen den brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine auf das Schärfste“, heißt es in dem veröffentlichten Dokument. Unterzeichner waren unter anderem der neu gewählte rumänische Präsident Nicusor Dan, seine moldauische Kollegin Maia Sandu sowie die Regierungschefs Bulgarien, Griechenlands, Kroatiens und weiterer Balkanstaaten. Weiter heißt es in der Erklärung, die unterzeichnenden Staatenlenker bekräftigten ihre „Verpflichtung, der Ukraine und ihrem Volk so lange wie nötig umfassende und nachhaltige Unterstützung zu gewähren“ und forderten „alle Nationen auf, von jeglicher Art materieller oder sonstiger Hilfe für die Kriegsanstrengungen Russlands abzusehen“. Der „vollständige Rückzug russischer Truppen und russischen Militärgeräts vom gesamten ukrainischen Staatsgebiet“ seien „zentrale und nicht verhandelbare Bedingungen für einen Frieden“.
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