„Dieser Zug ist uns zu dreckig, um damit weiterzufahren.“ Mit ungefähr diesen Worten hat am Dienstag das Bordpersonal eines ICE alle Reisenden aus dem Zug geworfen. Der ICE war von München aus auf dem Weg nach Hamburg, doch schon in Nürnberg war Schluss. Zuerst hatte der „Merkur“ darüber berichtet.
Die Deutsche Bahn bedauert den „Einzelfall“ in einer Stellungnahme gegenüber der Zeitung. Der ICE 886 war kurz nach 6 Uhr in der bayerischen Landeshauptstadt gestartet, eine Stunde später ertönte jene Durchsage.
Ein Unternehmer machte den Vorfall auf sozialen Netzwerken bekannt, die Bahn bestätigte die Ereignisse. Am Hauptbahnhof in Nürnberg mussten die unfreiwilligen Vagabunden längere Zeit auf Anschlusszüge warten, am Service-Büro habe es lange Schlangen gegeben.
„In aller Form“ entschuldigt bei Reisenden
„Wir entschuldigen uns in aller Form bei unseren Reisenden im ICE 886“, teilt die Bahn gegenüber dem „Merkur“ mit. Es sei der Anspruch der DB, „dass ein Fernreisezug bei einer Fahrt durch ganz Deutschland hohe qualitative Standards erfüllt. Dies war bei dieser Fahrt leider nicht gegeben und die Fortsetzung der Weiterfahrt nach Einschätzung des Bordpersonals nicht zumutbar.“
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Das Bordpersonal kann selbst über eine Weiterfahrt oder einen Stopp entscheiden. Beim vorliegenden Fall habe es sich dennoch um einen klaren Einzelfall gehandelt, betont die Bahn.
sli