Die Berliner Aktivistin Yasemin Acar, die gemeinsam mit Greta Thunberg auf einem Schiff der „Gaza Freedom Flotilla“ zum Gazastreifen reisen wollte, ist am Donnerstagabend am Berliner Flughafen BER gelandet. Dort wurde sie lautstark von Dutzenden Unterstützern empfangen worden. Zwischen den Menschen mit Palästina-Flaggen und Palästinensertüchern herrschte dichtes Gedränge. Es wurde „Freiheit für Palästina“ und „Freiheit für Yasemin“ gerufen. Einigen hatten Blumen dabei.

Acar wirft Israel vor, die Besatzungsmitglieder des Segelschiffs „Madleen“ in internationalen Gewässer gekidnappt zu haben, wie sie in einem Pressestatement am Flughafen sagte. „Wir werden nicht aufhören“, sagte Acar. „Wir werden wiederkommen, bis wir die Belagerung stoppen.“

Acar zu Netanjahu: „Wir kommen wieder“

In einem Statement auf Instagram sagte Acar weiter: „Wir wurden gefangen gehalten. Einmal wurden wir gezwungen, 20 Stunden lang mit Elitesoldaten zusammenzusitzen, die für einige der grausamsten Massaker verantwortlich waren. Killermaschinen, die auf ein humanitäres Hilfsschiff geschickt wurden“. Doch in ihren Augen habe sie „Angst“ gesehen, da die Soldaten wüssten, dass sie verloren hätten. Von der deutschen Seite hätte sie keinerlei Unterstützung erhalten. Zum israelischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte Akar: „Wir kommen wieder“.

Bei ihrer Ankunft sagte Acra weiter: „Ihr könnt mich 100 Jahre lang aus Palästina verbannen – ihr werdet nicht mehr so lange existieren, dass ich Palästina nicht wiedersehen werde“. Sie bezichtigt Israel dann noch als „Kindermörder“.

Der Empfang am Flughafen wirkte nach Angaben eines dpa-Reporters chaotisch. Die Menschen drängten sich dicht um Acar, es wurde laut gerufen, ein Mann hob die Aktivistin kurz auf seine Schulter. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf einen niedrigen dreistelligen Bereich. Auf Instagram sind Videos zu sehen, wir Acar von mehreren auch internationalen Reportern umringt wird.

Die israelische Armee hatte die „Madleen“ am Montag gestoppt und die zwölf Aktivistinnen und Aktivisten, zu denen auch Greta Thunberg gehört, am Dienstag ausgewiesen. Die Aktivistengruppe war Anfang Juni auf Sizilien in See gestochen. Sie wollte nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen. Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten.