In Venedig regt sich Widerstand gegen die geplante Luxushochzeit von Amazon-Gründer Jeff Bezos und seiner Verlobten Lauren Sánchez. Aktivisten wollen auf dem Rialto-Markt, einem der ältesten Plätze der Lagunenstadt, öffentlich demonstrieren.
Die Gruppe „No Space for Bezos“ (Kein Platz für Bezos) entrollte bereits ein Transparent mit einem roten Kreuz über dem Namen des Milliardärs am Glockenturm der Kirche San Giorgio – auf einer Insel gegenüber der prunkvollen Altstadt.
Zudem tauchten in der Stadt Poster mit Bezos‘ Gesicht und einem veränderten Amazon-Logo auf. „Venedig ist nicht zu verkaufen“, hieß es von der Gruppe. Der Vorwurf? Venedig werde zum Spielplatz für Superreiche, während sich Einheimische das Leben in ihrer eigenen Stadt kaum noch leisten könnten. Auf Instagram schrieb die Gruppe, man habe nicht vor, „die Krümel aufzuheben, die vom Tisch eines Milliardärs fallen“.
Die Stadt weist die Kritik zurück. Es sei ein privates Fest ohne Einschränkungen für die Bevölkerung. Zwar seien Wassertaxis für Gäste reserviert, der reguläre Bootsverkehr bleibe jedoch unbeeinträchtigt. Bürgermeister Luigi Brugnaro sprach laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa von einer Ehre für die Stadt und bezeichnete die Demonstranten als Minderheit.
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Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, schrieb auf Facebook: „Ich wünsche mir, dass Jeff Bezos mit offenen Armen empfangen wird.“ Es sei unangemessen zu protestieren, man solle stolz, nicht ablehnend sein.
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Laut italienischen Medien soll zwischen dem 24. und 26. Juni gefeiert werden. Erwartet werden rund 250 Gäste, darunter Promis wie Leonardo DiCaprio und Katy Perry (mit der Sánchez ins All flog), aber auch Ivanka Trump, Tochter des US-Präsidenten. Für die musikalische Begleitung soll Lady Gaga sorgen.
Es wäre nicht die erste Promi-Hochzeit in der Lagunenstadt: Auch Schauspieler George Clooney heiratete hier die Anwältin Amal Alamuddin, ebenso wie Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger und Tennisspielerin Ana Ivanović. Venedig zählt zu den beliebtesten Reisezielen Italiens – und leidet seit Jahren unter den Folgen des Massentourismus. (dpa)