Julia Seiffert

In der Schulzeit wurde Fiona Erdmann gemobbt. Die Gründe kann die in Dubai lebende Influencerin mittlerweile nachvollziehen. Freundschaften haben heute keine oberste Prio mehr in ihrem Leben – sondern ihre Familie und das Business.

„Ich habe ganz viele Freundschaften verloren. Ich hatte unterschiedliche Phase in meinem Leben, die von unterschiedlichen Personen begleitet wurden“, erzählt Fiona Erdmann, 36, im GALA-Interview. Eine ihrer engsten Freund:innen ist die österreichische Sängerin Julia Kautz, 44. Gemeinsam feiern die beiden ihre besondere Verbindung nun mit dem Song „Besser sad“, der sich auf dem Debütalbum „Kautz!“ befindet, das am 30. Mai 2025 erschienen ist.

Julia hat Fiona über die dunkelste Zeit ihres Lebens hinweggeholfen: den Tod ihrer Mutter. Luzie Erdmann habe ihre Tochter selbstbewusst erzogen. Für Fiona war das essenziell, denn nur so konnte sie „besser mit dem Mobbing umgehen“. Über diese schlimme Erfahrung hat die einstige GNTM-Kandidatin mit GALA gesprochen und verraten, welche Promis ihr besonders nahestehen, dass sie „nicht mehr so viele Freunde habe“ – und wieso.

Fiona Erdmann: „Ich sollte mir mehr Zeit für meine Freundinnen nehmen, aber …“

GALA: Was macht deine Freundschaft zu Sängerin Julia Kautz so besonders und wie habt ihr euch kennengelernt?
Fiona Erdmann: Wir haben uns genau wie im Songtext in Berlin auf dem Klo eines Clubs kennen- und lieben gelernt. Wir hatten damals eine gemeinsame Freundin, die uns an dem Abend im Soho House eingeladen hatte. Es hat sich schnell herauskristallisiert, dass wir beide sehr viele Gemeinsamkeiten haben. Eine davon war, dass wir mit Männern – ich damals mit meinem, sie mit ihrem – Probleme hatten. Darüber haben wir uns dann immer ausgetauscht.

Welche Lebenstiefen haben euch derart zusammengeschweißt?
Julia half mir sehr in meinen dunkelsten Tagen, als meine Mutter verstorben ist. Da war sie mein Fels in der Brandung.

Hattest du jemals Schwierigkeiten, Freunde zu finden?
Ich hatte nie Schwierigkeiten, Freunde zu finden, weil ich ein sehr offener Mensch bin. Aber ich muss auch dazu sagen:

Ich habe nicht mehr so viele Freunde. Das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber ich habe einfach keine Zeit dafür.

Ich habe Kinder, mehrere sehr zeitintensive Businesses, die mich von morgens bis abends fordern. Wenn ich dann mal frei habe, möchte ich die Zeit mit meinen Kindern verbringen. Ich weiß, dass ich mir mehr Zeit für meine Freundschaften nehmen sollte, aber momentan läuft das Business sehr erfolgreich und da setze ich den Fokus drauf.

„In meiner Schul- und Teenagerzeit hatte ich keine engen Freundschaften“

Hast du schon einmal eine Freundschaft verloren?
Ich habe ganz viele Freundschaften verloren. Ich hatte unterschiedliche Phasen in meinem Leben, die von unterschiedlichen Personen begleitet wurden. Ich glaube, das ist total normal und auch gut so. Man lernt viel aus Freundschaften: Welche tun einem gut, wo wird nur genommen und wo wird auch gegeben. Das ist ein ganz wichtiger Teil in einer Freundschaft: dass man ganz schnell merkt, ob eine Person einem positive Vibes gibt oder einen nur runterzieht.

Gab es eine Zeit in deinem Leben, in der du dich einsam gefühlt hast?
In meiner Schul- und Teenagerzeit hatte ich keine engen Freundschaften. Ich hatte eine Freundin in meiner Klasse – Marie – und sonst kaum welche. Ich bin nicht oft auf Geburtstage eingeladen worden. Ich habe immer nur Brieffreunde gehabt.

Mobbing in der Schulzeit: „Ich bin sehr selbstbewusst, das hat viele gestört“

Wurdest du mal gemobbt?
Die meisten aus meiner Klasse haben mich nicht gemocht. Das lag daran, dass ich anders war. Heute verstehe ich das gut. Ich bin da, wo ich bin, weil ich anders bin. Ich bin sehr selbstbewusst, das hat viele gestört. Ich bin als extrovertiertes Kind oft angeeckt und wurde gemobbt.

Damals hieß es: Wer Fiona mag, der soll den Finger heben und dann hat keiner den Finger gehoben.

Was hat das mit dir gemacht?
Ich war schon ab und zu traurig, aber meine Mutter hat gute Arbeit geleistet, mich selbstbewusst zu erziehen, damit ich mit dem Mobbing besser umgehen kann. Da bin ich sehr dankbar für.

Haben deine Kinder Mobbingerfahrungen machen müssen?
Meine Kinder haben zum Glück noch keine Erfahrungen damit machen müssen. Sollte denen sowas passieren, dann hoffe ich, dass ich sie selbstbewusst genug erzogen habe und dass es nicht so nah an sie rankommt.

Mit diesen Promis ist Fiona am engsten befreundet – und das sind die Gründe dafür

Sind Freundschaften unter Influencerinnen genauso echt wie Freundschaften mit unbekannten Menschen?
Ich habe durchaus Freunde, die aus der Influencer-Szene kommen und prominent sind. Nur weil die bekannt sind, heißt das nicht, dass man nicht auch mit denen gute Freundschaften haben kann.

Welche Freundschaften mit prominenten Personen schätzt du am meisten?
Eine Person, die mir da sofort einfällt, ist Rhea Harder, die ich noch aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ kannte, als ich klein war. Wir sehen uns nicht oft, aber wenn, dass ist es immer sehr vertraut. Wir sind sehr eng miteinander und ich finde es total schön, dass man selbst auf so eine Distanz eine enge Freundschaft haben kann.

Fiona Erdmann: Sie spricht erstmals über Mobbingerfahrung

© instagram.com/fionaerdmann

Aus Dubai ist es Sarah Harrison, mit der ich gut befreundet bin. Wir sehen uns zwar auch nicht oft, weil wir beide sehr busy sind. Aber wenn wir uns treffen, fühlt sich das sehr natürlich an. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, sie hat ja auch drei Kinder wie ich.

Wurdest du von einer Freundin aufgrund deines Bekanntheitsgrades schon mal ausgenutzt?

Ich hatte einige Freunde, die die Situation, dass ich bekannt bin, interessanter fanden als mich als Freundin. Ich merke schnell, wenn Leute nur von meiner Bekanntheit profitieren wollen, anstatt mit mir befreundet zu sein.

Fiona Erdmann wurde ausgenutzt

Welche Freundschaften haben dir nicht gut getan und wieso?
Eines der für mich schwierigsten Sachen ist, wenn jemand mir nicht das Gefühl gibt, dass er mich bedingungslos unterstützt und für mich da ist, ohne dass etwas im Gegenzug erwartet wird. Ich hatte leider schon häufiger Freunde, die so waren. Ich möchte keine Freunde, die mir vorhalten, dieses und jenes für mich getan zu haben. Entweder macht man etwas aus Überzeugung und weil man es will oder man macht es lieber gar nicht.

Wie gehst du mit Konflikten in Freundschaften um?
Ich finde es super wichtig, in egal welcher Beziehung, dass man offen über Situationen spricht. Wenn einem irgendwas nicht passt, sollte man das direkt ansprechen und klären und nicht unter den Tisch kehren. Dabei macht der Ton die Musik. Man sollte es in einer Art ansprechen, dass der andere sich nicht sofort angegriffen fühlt. Fehler passieren. Wichtig ist auch, empathisch zu sein. Manchmal fragt man sich, wieso das Gegenüber so handelt, und denkt sich: Das geht ja gar nicht. Dann hilft es mir, mich in mein Gegenüber und dessen Situation hineinzuversetzen und habe mehr Verständnis für sein Handeln.

Fiona Erdmann und ihr Mann Mohamed fokussieren sich sehr auf Familie und Business, anstatt auf ihr Social Life.

Fiona Erdmann und ihr Mann Mohamed fokussieren sich sehr auf Familie und Business, anstatt auf ihr Social Life.

© Fiona Erdmann

Verstehst du dich mit den Freunden deines Mannes gut?

Ich verstehe mich gut mit den Freunden meines Mannes, aber ich glaube, er versteht sich besser mit meinen Freunden, weil er tatsächlich auch nicht so viele Freunde hat. Wir sind sehr in unserer eigenen Bubble und fokussieren uns sehr auf Familie und Business, anstatt auf unser Social Life.

Warst du jemals eifersüchtig auf weibliche Freundschaften deines jetzigen Partners oder bei deinen Ex-Freunden?
Ich war noch nie eifersüchtig auf weibliche Freundschaften und habe damit gar kein Problem. Ich glaube, es ist total wichtig, dass man seinem Partner in einer Beziehung eine gewisse Freiheit lässt und Vertrauen schenkt. Das ist auch umgekehrt der Fall. Mein Mann ist ebenfalls super entspannt. Er lässt mich alles machen.

Gala

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