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Stand: 17.06.2025 02:33 Uhr

US-Präsident Trump wird das Treffen der G7-Staaten in Kanada vorzeitig verlassen. Das Weiße Haus begründete die Abreise mit den „Ereignissen im Nahen Osten“. Zuvor hatte Trump zur Evakuierung Teherans aufgerufen.

US-Präsident Donald Trump verlässt den G7-Gipfel in Kanada nach Angaben des Weißen Hauses vorzeitig. „Präsident Trump wird heute Abend nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern“, teilte seine Sprecherin Karoline Leavitt mit.

Die US-Regierungszentrale nannte die Lage im Nahen Osten als Grund für die vorgezogene Abreise vom Treffen der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte in Kananaskis. „Es wurde viel erreicht, aber wegen der Ereignisse im Nahen Osten wird Präsident Trump heute Abend nach dem Abendessen mit den Staatschefs abreisen“, schrieb Leavitt auf der Plattform X. Ursprünglich war geplant, dass Trump bis Dienstagabend bleibt.

Trump fordert zur Evakuierung in Teheran auf

Kurz vor der Ankündigung seiner Abreise hatte Trump die Bewohner der iranischen Hauptstadt Teheran zur Evakuierung aufgerufen. „Jeder sollte Teheran unverzüglich verlassen“, schrieb Trump ohne Angabe von Gründen auf seiner Plattform Truth Social.

In der iranischen Hauptstadt, die seit Tagen von israelischen Angriffen erschüttert wird, leben schätzungsweise rund neun Millionen Menschen. Bereits seit dem Wochenende gibt es Berichte über lange Staus auf Ausfallstraßen, weil viele Einwohner fliehen. Im Großraum Teheran sollen insgesamt um die 15 Millionen Menschen leben. 

In seinem Post schrieb Trump, Teheran hätte im Streit um das iranische Atomprogramm das von ihm vorgeschlagene Abkommen unterschreiben sollen. Das sei eine „Verschwendung von Menschenleben“. In Großbuchstaben ergänzte Trump: „Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen.“

Kein Treffen mehr mit Selenskyj

Die Ankündigung von Trumps Abreise kommt überraschend. Aus deutschen Regierungskreisen war zuvor zu hören, der US-Präsident sei bei dem Gipfel kooperativ aufgetreten, die Stimmung in der ersten Arbeitssitzung sei „enorm harmonisch“ gewesen – und Trump habe den G7-Partnern zugesagt, bis zum Ende des Gipfels zu bleiben und das geplante Gipfelprogramm zu absolvieren.

Mit Trumps vorgezogener Abreise wird es nicht zu der für Dienstag vorgesehenen Begegnung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kommen, der als Gast zu dem Gipfel nach Kananaskis reist. Selenskyj hatte angekündigt, bei Trump für eine weitere Unterstützung seines Landes im Verteidigungskrieg gegen Russland zu werben. Unter anderen wollte er dem US-Präsidenten den Kauf von Waffen in den USA durch die Ukraine vorschlagen.