Düsseldorf. In einer neuen Studie zur Standortattraktivität der Kommunen in NRW landen gleich drei Städte aus Ostwestfalen-Lippe auf den ersten fünf Plätzen. Die Erhebung stellt zugleich deutliche Unterschiede zwischen dem Westen und Osten der Region fest.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat die 396 Kommunen in NRW anhand verschiedener Indikatoren in den Themenbereichen Arbeiten, Wohnen, Wirtschaft und Lebensqualität verglichen. Das Ergebnis: Blomberg im Kreis Lippe belegt als beste Kommune des Regierungsbezirks landesweit Rang 2, gefolgt von Verl und Harsewinkel im Kreis Gütersloh auf den Rängen 3 und 4. Die drei Kommunen zeigten „besondere Stärken“ in den Teilbereichen Wirtschaft und Arbeiten, heißt es in der Studie, die die Unternehmervereinigung „Unternehmer NRW“ in Auftrag gegeben hatte.

Blomberg als Sitz des Unternehmens Phoenix Contact steche insbesondere bei den Patentanmeldungen mit dem landesweiten ersten Platz hervor. Verl überzeuge mit seiner Steuerkraft und Harsewinkel unter anderem durch die Höhe der Gewerbesteuer.

Wissenschaftler haben 17 Indikatoren verwendet

Für die Studie hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) anhand von 17 Indikatoren zum Beispiel untersucht, wie gut die Breitbandversorgung in den Kommunen ist, wie es um die Wohnfläche und um Baugenehmigungen steht, wie hoch die Beschäftigungsrate ist und wie sich die Kaufkraft und Arztpraxen-Dichte vor Ort gestaltet.

Der Regierungsbezirk Detmold punktet mit „flächendeckend günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen“, heißt es in der Studie. Insbesondere im ostwestfälischen Verdichtungsraum entstünden so „leistungsfähige Arbeitsmärkte“.

Blomberg ist der Standort des Unternehmens Phoenix Contact. - © Archivfoto: Vera Gerstendorf-Welle

Blomberg ist der Standort des Unternehmens Phoenix Contact.
(© Archivfoto: Vera Gerstendorf-Welle)

Auffällig ist, dass vor allem der westliche Teil von OWL mit den Kreisen Gütersloh und Paderborn deutlich besser abschneidet als der Osten mit den Kreisen Lippe und Höxter. So landen zum Beispiel Schlangen und Augustdorf im Kreis Lippe landesweit auf hinteren Plätzen. Marienmünster im Kreis Höxter schneidet vor allem bei der Lebensqualität schlecht ab.

Regierungsbezirk Detmold landet auf zweitem Platz

Die Wissenschaftler haben auch untersucht, wie sich die Kommunen in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Bei der sogenannten Dynamik schneidet Bad Wünnenberg im Kreis Paderborn besonders gut ab, ebenso Enger im Kreis Herford.

Detmold landet im Kreise der NRW-Regierungsbezirke auf dem zweiten Platz hinter Münster und vor Arnsberg, Düsseldorf und Köln. Am besten schneidet im Ranking Monheim am Rhein ab. „Dank niedriger Gewerbesteuern und starker Großunternehmen wie Bayer und BASF“ habe die Stadt in den vergangenen Jahren hohe Einnahmen und eine überdurchschnittliche Steuerkraft erzielt, schreiben die Studienautoren.

Deutschlandweit gibt es für NRW im Ranking Luft nach oben

Unternehmer-Chef Arndt Kirchhoff sieht mehr Potenzial in den NRW-Gemeinden. - © Andreas Zobe

Unternehmer-Chef Arndt Kirchhoff sieht mehr Potenzial in den NRW-Gemeinden.
(© Andreas Zobe)

Deutschlandweit gibt es für NRW beim Ranking Luft nach oben. Laut IW stehen nur fünf NRW-Kommunen in den Top 1.000. Den ersten Rang belegt die bayerische Stadt Herzogenaurach, vor Oberkochen in Baden-Württemberg und der Insel Helgoland in Schleswig-Holstein.

„Wir haben in NRW unter dem Strich weiterhin zu wenige Gemeinden auf den vorderen und zu viele auf den hinteren Plätzen. Da müssen wir noch besser werden – auch damit NRW als Ganzes weiter aufholen kann“, sagt NRW-Unternehmerchef Arndt Kirchhoff.