Bremen – Eine 62-Jährige ging ins Krankenhaus, in der Hoffnung, wieder gesund zu werden. Doch die Frau fand dort den Tod. Nicht, weil ihre Krankheit so schwer war, sondern weil eine Mitpatientin sie getötet hatte.
Am Dienstag begann vor dem Landgericht Bremen der Prozess gegen eine 42-Jährige. Der Angeklagten wird Totschlag vorgeworfen. Sie soll am Heiligabend 2024 ihre Bettnachbarin in einer psychiatrischen Einrichtung in der Klinik in Bremen-Ostholz erwürgt haben.
Die beiden Frauen sollen aus bisher ungeklärtem Grund in Streit geraten sein. Dann soll die Jüngere der 62-Jährigen zunächst ein Kissen auf das Gesicht gedrückt haben. Nachdem das Opfer aus dem Bett gefallen war, soll die Angeklagte die Frau bis zum Tode gewürgt haben.
Im Klinikum Bremen Ost soll die Angeklagte eine Mitpatientin erwürgt haben
Foto: picture alliance/dpa
Die 42-Jährige wurde direkt nach der Tat von der Polizei festgenommen. Das Klinikpersonal hatte noch versucht, die 62-Jährige zu reanimieren – erfolglos! Ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Der Auftritt der Angeklagten am Dienstag vor Gericht war nur kurz. Nachdem die Staatsanwältin die Anklage verlesen hatte, forderte die Verteidigung den Ausschluss der Öffentlichkeit und kündigte an, dass sich die Angeklagte, die sich wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung befinde, vor dem Gericht äußern würde.
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Daraufhin wurde der Prozess ausgesetzt, bis der Richter über diesen Antrag entschieden hat. Die Fortsetzung soll am Donnerstag sein. Dann ist eine Krankenschwester als Zeugin geladen.
In diesem Prozess geht es weniger darum, ob die Angeklagte die Tat begangen hat, als vielmehr darum, inwieweit sie schuldfähig ist. Sie kam nach ihrer Festnahme durch die Polizei wieder in eine Psychiatrie, in der sie sich auch jetzt noch befindet. Das Urteil soll im August fallen.