Nach einem tödlichen Autounfall hat das Amtsgericht Bochum heute ein Urteil gesprochen.

© Dan Race – stock.adobe.comBewährungs- und Geldstrafe

Ein tragischer Verkehrsunfall in Bochum hat rechtliche und emotionale Spuren hinterlassen. Am Amtsgericht wurde ein 31-jähriger Student zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt, nachdem er bei einem Abbiegevorgang einem Motorrad die Vorfahrt genommen hatte. Der Fahrer des Motorrads erlitt dabei schwere Verletzungen und verstarb sechs Tage später im Krankenhaus. Sein Sohn, der als Beifahrer mitfuhr, überlebte ebenfalls schwer verletzt. Nach Angaben des Gerichts war der Angeklagte beim Abbiegen zu einem Schnellrestaurant abgelenkt und übersah das herannahende Motorrad. Er gestand die Tat und zeigte sich im Verlauf des Verfahrens mehrfach tief betroffen. In seinem letzten Wort erklärte er, das Geschehene habe ihn nachhaltig geprägt. Die emotionale Belastung war auf beiden Seiten des Verfahrens spürbar. Besonders deutlich wurde dies durch die Worte der Witwe des Verstorbenen, die dem Angeklagten vorwarf, mit seinem Verhalten eine Familie zerstört zu haben. Auch der Staatsanwalt zeigte Verständnis für die tiefe Betroffenheit der Angehörigen. Gleichzeitig betonte er, dass keine gerichtliche Entscheidung das emotionale Leid der Familie heilen könne.

Neben der Bewährungsstrafe wurde der Student zu einer Zahlung von 2.400 Euro an ein Kinderhospiz verpflichtet. Das Urteil soll auch als Mahnung verstanden werden, wie folgenreich Unachtsamkeit im Straßenverkehr sein kann.