Bei der politischen Aufarbeitung des Terroranschlags in Solingen zieht die Opposition die Daumenschrauben an. Auslöser sind Berichte, wonach Fluchtministerin Josefine Paul (Grüne) am Tag nach dem Terroranschlag während eines Frankreichaufenthalts auch für hochrangige Kabinettsmitglieder kaum telefonisch zu erreichen war. Am Sonntag, also zwei Tage nach dem Anschlag mit drei Toten und zahlreichen Verletzten, versuchte beispielsweise ab dem Mittag zunächst der stellvertretende Regierungssprecher zweimal vergeblich Paul ans Handy zu bekommen. Auch die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) scheiterte sogar bis 12.59 Uhr gleich dreimal binnen einer Viertelstunde. Paul reagierte erst am Nachmittag um 14.24 Uhr, als Ministerpräsident Hendrik Wüst höchstselbst zum Hörer griff. Das Telefonat dauerte sechs Minuten. Rund eine Stunde später klappte es auch mit dem Telefonat mit Neubaur.