Prenzlauer Berg

Solidaritätsaktion für bedrohten Gaza-Aktivisten

19.06.2025 – 07:46 UhrLesedauer: 1 Min.

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Hamza Howidy: Der Aktivist soll nach Griechenland abgeschoben werden. (Quelle: Privat/X)

Hamza Howidy entkam Hamas-Folter und Morddrohungen in Griechenland. Trotzdem soll er dorthin abgeschoben werden. Das wollen einige verhindern.

Ein Berliner Restaurant wird zum Hoffnungsträger für einen verfolgten Aktivisten: Das „Kanaan“ an der Schliemannstraße in Prenzlauer Berg organisiert eine Solidaritätsaktion für den Palästinenser Hamza Howidy. Dem Aktivisten droht die Abschiebung nach Griechenland – wo er bereits mit dem Tod bedroht wurde, berichtet unter anderem die „Berliner Morgenpost“.

Howidy hatte 2023 Gaza verlassen müssen, nachdem ihn die Hamas wegen regimekritischer Äußerungen gefoltert hatte. In Griechenland angekommen, wurde er erneut zum Ziel: Hamas-Sympathisanten unter den Geflüchteten drohten ihm mit Mord, weil er die Terrororganisation weiterhin öffentlich kritisierte. Daraufhin floh er nach Berlin.

Hier arbeitete der 28-Jährige an Schulen und Universitäten, sprach über Antisemitismus und die Unterdrückung in Gaza. Trotzdem lehnte das Bundesamt für Migration seinen Asylantrag ab – nach der Dublin-Verordnung muss er zurück nach Griechenland, sein Erstankunftsland in der EU.

Das israelisch-palästinensische Restaurant „Kanaan“ in Prenzlauer Berg will das verhindern. Am Sonntag lädt es zu einem Benefizabend ein, bei dem Howidy seine Geschichte erzählen wird. „Wir können nicht zusehen, wie jemand, der gegen Extremismus kämpft, in Gefahr gebracht wird“, erklärt das Team des Restaurants, das selbst bereits Ziel von Vandalismus war.

Die Restaurantbetreiber haben auch Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner um Hilfe gebeten. Wegner hatte das „Kanaan“ nach einem Einbruch 2023 besucht und Solidarität gezeigt. Ob er sich auch für Howidy einsetzen wird, ist noch offen. Der Aktivist hofft derweil auf Unterstützung aus der Berliner Zivilgesellschaft.