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Die Regierung hat bestätigt, dass sich die Eröffnung von HS2 über das bisherige Zieldatum 2033 hinaus verzögern wird, ohne dass ein neuer Zieltermin genannt wurde. Verkehrsministerin Heidi Alexander erklärte am Mittwoch vor dem Parlament, dass es „keine vernünftige Möglichkeit gibt, die Bahnlinie im Zeit- und Kostenrahmen zu realisieren“. Sie sagte zudem, eine „Litanei des Versagens“ habe zu verpassten Terminen und ausufernden Kosten geführt, die zwischen der Genehmigung von HS2 im Jahr 2012 und dem letzten Jahr um 37 Mrd. GBP (ca. 20 Mrd. EUR) gestiegen seien.

Die Verkehrsministerin erklärte ferner, sie werde noch vor Jahresende einen aktuellen Überblick über Kosten und Fristen geben.

Frau Alexander erklärte jedoch im Parlament, dass sie in Bezug auf das angeschlagene Eisenbahnprojekt “ jetzt einen Schlussstrich“ zieht, da die Regierung versucht, die Art und Weise neu zu gestalten, wie das Vereinigte Königreich große Infrastrukturprojekte realisiert. Die Regierung beabsichtigt, aus den Fehlern von HS2 zu lernen, um bei zukünftigen Projekten wie dem Northern Powerhouse Rail und der Lower Thames Crossing bessere Arbeit zu leisten.

Die Verjehrsministerin bestätigte gleichzeitig die Ernennung von Mike Brown, dem ehemaligen Kommissar von Transport for London, zum neuen Vorsitzenden von HS2.

Matthew Pennycook, Minister für Wohnungsbau und Raumordnung, ergänzte, es gebe „ernsthafte Probleme“ mit HS2 „in Bezug auf die Verantwortlichkeit, Projektüberschreitungen und Kosten“. Er erklärte, dass das neue Planungs- und Infrastrukturgesetz eine Reihe von Änderungen enthält, die „das Genehmigungsverfahren für national bedeutsame Infrastrukturen beschleunigen werden“. Wörtlich betonte eer, „Offen gesagt, wenn es um HS2 geht, sind wir in gewisser Weise eine Art Lachnummer in der Welt, wenn es darum geht, wie wir mit Infrastruktur umgehen. Doch als Regierung sind wir fest entschlossen, dies zu ändern.“

Ein zweiter Bericht von Mark Wild, dem Geschäftsführer von HS2, der im Oktober letzten Jahres im Rahmen der Bemühungen um eine Eindämmung der steigenden Kosten eingesetzt wurde, bewertet den Bau des Projektabschnitts von London nach Birmingham.

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Erste Einschätzung des CEO von HS2 Ltd zur aktuellen Lage von HS2 hinsichtlich Kosten und Zeitplan
Neustart des Hochgeschwindigkeitsbahnprojekts
Verkehrsminister zieht mit mutigem Neustartplan einen Schlussstrich unter die „Misswirtschaft” bei HS2A

RL, WKZ, Michael Laudahn, Quellen  BBC, Independent, Daily Mail, Financial Times u.a.