Argentinien deckt eine russische Geheimdienstoperation auf, die darauf abzielt, kremlfreundliche Desinformationen zu verbreiten und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Dies gibt der argentinische Präsidentensprecher Manuel Adorni unter Berufung auf die Geheimdienste des Landes bekannt, wie Infobae berichtet. Das Netzwerk La Compania, das angeblich mit der russischen Regierung und dem Kreml-Projekt Lakhta in Verbindung steht, wurde nach Angaben der Behörden von dem russischen Staatsbürger Lew Konstantinowitsch Andriaschwili und seiner Frau Irina Jakowenko geleitet, die beide in Argentinien leben. Andriaschwili und Jakowenko wird vorgeworfen, finanzielle Unterstützung erhalten zu haben, um lokale Mitarbeiter zu rekrutieren und Einflussoperationen zur Förderung der geopolitischen Interessen Moskaus durchzuführen. Ihr Ziel sei es gewesen, „eine für russische Interessen loyale Gruppe zu bilden“, um Desinformationskampagnen gegen den argentinischen Staat zu entwickeln, sagt Adorni bei einem Pressegespräch. Der Sprecher ergänzt, dass die angebliche Operation die Produktion von Inhalten für soziale Medien, die Beeinflussung von Nichtregierungsorganisationen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, die Organisation von Fokusgruppen mit argentinischen Bürgern und das Sammeln von politischen Informationen umfasste.

+++ 10:52 Wiese: „Reden kann man immer. Putin hat sich nie bewegt“ +++
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion zeigt sich offen für Gespräche mit Wladimir Putin, glaubt aber nicht an dessen ernsthaften Willen für Verhandlungen. „Reden kann man immer. Aber dass es wirklich eine Dialogbereitschaft auf russischer Seite gibt, da mache ich mal ein großes Fragezeichen dran“, sagt Dirk Wiese im Frühstart von RTL und ntv. Russlands Präsident hat sich bei einer Pressekonferenz zu einem Gespräch mit Kanzler Friedrich Merz bereiterklärt – wenn dieser den Kontakt zu ihm suchen sollte. Laut Wiese seien Putins Pressekonferenzen „reine Inszenierungen und Showveranstaltungen“. Wiese weiter: „Es ist ja nicht so gewesen, dass niemand versucht hat mit Putin zu sprechen.“ Sowohl der frühere Bundeskanzler Olaf Scholz, als auch andere Staatsoberhäupter hätten dies bereits getan. „Putin hat sich nie bewegt.“

+++ 10:15 Wie ernst ist Putins Drohung an Deutschland zu nehmen? +++
Putin spricht beim Wirtschaftsgipfel in Sankt Petersburg vor internationalen Pressevertretern über Wirtschaftspolitik, zum Israel-Iran-Krieg und erstmals auch zu Kanzler Merz. Beim Thema Taurus richtet der russische Präsident eine Drohung an Deutschland. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet aus Moskau.

+++ 09:38 Viele tote Zivilisten in Kiew – Putin behauptet: Russland „zielt nicht auf Wohngebiete“ +++
Russland „zielt nicht auf Wohngebiete“, behauptet der russische Präsident auf einer Pressekonferenz vor ausländischen Journalisten. Er antwortet damit auf die Frage eines Journalisten von Associated Press nach dem Raketenangriff auf Kiew zwei Tage zuvor, bei dem 28 Menschen getötet und mehr als 140 verletzt wurden. In einem von russischen Kanälen verbreiteten Video des Interviews behauptet Putin, dass AP-Journalisten nicht Zeuge des Einschlags einer russischen Rakete in ein Wohnhaus gewesen sein können, weil sie sonst „wahrscheinlich nicht überlebt hätten“. Er behauptet, dass der russische Angriff auf Kiew „nicht auf Wohngebiete, sondern auf Einrichtungen des verteidigungsindustriellen Komplexes, auf Fabriken, die militärische Ausrüstung herstellen, gerichtet war“. Er konnte jedoch nicht erklären, wie bei einem Angriff auf „militärische Ziele“ Dutzende Zivilisten in der Hauptstadt getötet und verletzt wurden.

+++ 09:04 Russland schießt mehr als 100 Drohnen auf die Ukraine – 28 Menschen werden verletzt +++
Russische Drohnen- und Artillerieeinschläge haben in den vergangenen 24 Stunden in der Ukraine mindestens 28 Zivilisten verletzt, berichten regionale Beamte. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe haben die russischen Streitkräfte allein in der Nacht 104 Drohnen vom Typ Shahed und unbemannte Täuschungskörper (UAVs) gestartet. Die ukrainische Luftabwehr kann 40 Drohnen davon abfangen, 48 verschwinden vom Radar oder werden von der elektronischen Kampfführung abgefangen.

+++ 08:23 Propaganda für den Westen: Putin plant Gespräche mit Journalisten „unfreundlicher Länder“ +++
Neben dem Versuch, der eigenen Bevölkerung Optimismus zu vermitteln, soll der Kreml das Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburg auch dazu nutzen, seine Propaganda in westlichen Medien unterzubringen. Das berichtet das „Institute for the Study of War“ (ISW) unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der erklärt, dass Präsident Putin sich während der Veranstaltung mit zahlreichen Journalisten treffen werde, darunter auch solche aus „unfreundlichen Ländern“ und dem Globalen Süden. Dort wolle er dem westlichen Publikum den russischen Standpunkt vermitteln. Welche Medienvertreter das sein werden, wird nicht mitgeteilt. Wahrscheinlich, so die ISW-Einschätzung, will Putin dieses Treffen nutzen, um Kreml-Narrative zu verbreiten und so die Ziele der russischen Außenpolitik zu unterstützen, einschließlich der Abschreckung westlicher Unterstützung für die Ukraine und der Unterstützung russischer Bemühungen um eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.

+++ 07:39 Generalstab zieht Bilanz: Gestern mehr als 1000 russische Soldaten tot oder verwundet +++
Wieder vierstellig: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs auf Facebook werden binnen 24 Stunden erneut mehr als 1000 russische Soldaten in der Ukraine getötet oder verwundet. Seit Kriegsbeginn soll die Zahl damit bei insgesamt 1.008.240 liegen. Zudem seien zwar nur wenige weitere Panzer (vier) zerstört worden, allerdings jeweils mehr als 60 russische Artilleriesysteme und Drohnen, so der Generalstab weiter. Die Zahlen lassen sich schwer überprüfen. Das in den Niederlanden ansässige unabhängige Militärgeräteportal Oryx zählt nur anhand von Fotos oder Videos belegte Verluste. Auch die sind auf russischer Seite enorm, reichen aber an die ukrainischen Angaben nicht heran. Allerdings erfasst Oryx die Zahlen teils mit einiger Verzögerung.

+++ 07:02 Russland nutzt Wirtschaftsforum, um Bevölkerung auf langen Krieg einzustellen und abzulenken +++
Vom 18. Bis 21. Juni findet das Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburger statt. Wie das russische Exilmedium Meduza berichtet, soll dieses auch dazu genutzt werden, die russische Gesellschaft auf einen langwierigen Krieg vorzubereiten. Demnach kursiere rund um die Veranstaltung ein Dokument, in dem kremlnahe Medien angewiesen werden, über welche Themen sie berichten sollen. Da ist etwa die Rede von der Präsentation eines neuen Fahrzeugs eines russischen Automobilherstellers, Flaggenhissungszeremonien für Fischereifahrzeuge, Zeremonien zum Anschluss eines Dorfes und einer Fabrik im Gebiet Tambow an das Gasnetz sowie Veranstaltungen, die von der Präsidialverwaltung unterstellten Organisationen ausgerichtet werden. Ein ehemaliger Mitarbeiter der russischen Präsidialverwaltung sagte Medzua, dass sich die Veranstaltung früher an ausländische Investoren und hochkarätige Gäste aus aller Welt richtete – nun aber soll sie vor allem nach innen wirken. Sie solle der russischen Bevölkerung Optimismus vermitteln und den „Anschein zu erwecken, dass sich alles vorwärts bewegt“. Der Internetzugang rund um die Veranstaltung soll teils eingeschränkt sein. Es wird spekuliert, dass dies aktiv geschieht, um den Informationsraum besser kontrollieren zu können.

+++ 06:22 Putin: Nächste Istanbul-Gesprächsrunde nach dem 22. Juni +++
Die in diesem Jahr zweimal in Istanbul unter Vermittlung der türkischen Regierung geführten Gespräche sollten nach dem 22. Juni fortgesetzt werden. Das kündigt der russische Präsident Wladimir Putin an. In humanitärem Fragen hätten die Treffen Ergebnisse gebracht, darunter den Austausch von Gefangenen und toten Soldaten.

+++ 05:45 Behörden: Acht Verletzte nach russischen Angriffen auf Cherson +++
Bei russischen Angriffen auf die Oblast Cherson sind acht Menschen verletzt worden, berichte der „Kyiv Independent“ mit Verweis auf örtliche Strafverfolgungsbehörden. Den Behörden zufolge hat das russische Militär mehrere Siedlungen in der Region mit Artillerie und Drohnen angegriffen. Bis zum frühen Abend wurden demnach acht verletzte Zivilisten gemeldet, darunter zwei Männer in Komyshany und Romashkovo sowie sechs weitere in Bilozerka, Beryslav, Antonivka und der Regionalhauptstadt Cherson. Auch zivile Infrastruktur, darunter Privathäuser und Wohngebäude, seien bei den Angriffen beschädigt worden.

+++ 04:45 Putin warnt Bundesregierung vor Taurus-Lieferung +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Bundesrepublik vor Konsequenzen bei einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gewarnt: Dies würde die deutsch-russischen Beziehungen „komplett ruinieren“ und hätte gleichzeitig „keinerlei Auswirkungen“ auf Moskaus Offensive gegen Kiew, sagte der Kreml-Chef bei einem Gespräch mit Vertretern ausländischer Medien in Sankt Petersburg. Die Bundesregierung hatte bislang keine Lieferungen von Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von über 500 Kilometern an die Ukraine zugesagt.

+++ 03:48 Daten auf russischen Servern: Moskau nennt Bedingung für Unternehmen +++
Moskau will die Speicherung aller Daten auf russischen Servern zur Bedingung für die Rückkehr ausländischer Unternehmen nach Russland machen. Das sagt der russische Wirtschaftsminister Maxim Reshetnikov laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg. „Die Technologien sollten [hier] sein, die Daten sollten auf unseren Servern gespeichert werden“, wird der Minister von Tass zitiert.

+++ 02:43 Putin gibt sich gelassen gegenüber Nato-Aufrüstung +++
Russlands Präsident Wladimir Putin betont angesichts eines Nato-Vorstoßes zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben die Stärke der russischen Streitkräfte: „Wir betrachten jegliche Aufrüstung der Nato nicht als Bedrohung für die Russische Föderation, da wir unsere eigene Sicherheit gewährleisten können“, sagt Putin bei einem Gespräch mit Vertretern ausländischer Medien in Sankt Petersburg. Zwar räumt der Kreml-Chef ein, dass eine Aufrüstung der Nato-Staaten Russland vor „spezifische“ Herausforderungen stellen würde. Putin erklärt jedoch, dass die russischen „Streitkräfte und Verteidigungsfähigkeiten ständig modernisiert“ würden. Es bestehe kein Zweifel daran, dass Russland allen Bedrohungslagen begegnen könne.

+++ 01:25 EU-Staaten einigen sich auf Rüstungsprogramm +++
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben sich auf ein 1,5 Milliarden Euro schweres Programm zur Finanzierung von Verteidigungsausgaben geeinigt. Das teilen Diplomaten am Abend mit. Es werde erwartet, dass die Botschafter der 27 EU-Länder dem Abkommen am kommenden Montag zustimmen werden. Danach müsse es das Europäische Parlament passieren, um in Kraft treten zu können. Die Diplomaten rechnen damit, dass die Mittel für das Programm in Zukunft aufgestockt werden.

+++ 00:20 Putin würde auch Selenskyj treffen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt sich bereit, sich im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg mit jedem zu treffen. Dazu gehöre auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, sagt Putin in St. Petersburg. Er könne das ukrainische Staatsoberhaupt in der Endphase von Verhandlungen treffen. Wichtig sei dabei, wer von ukrainischer Seite die Dokumente unterzeichne und dass der nächste Präsident des Landes ein solches Abkommen nicht in Frage stelle. Eine Stellungnahme der Ukraine liegt zunächst nicht vor.

+++ 23:09 Putin: Bin bereit zu Gespräch mit Kanzler Merz +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich zu einem Gespräch mit Kanzler Friedrich Merz bereiterklärt. Wenn Merz anrufe und reden wolle, dann sei Russland immer offen für Kontakte, sagt Putin in St. Petersburg der Deutschen Presse-Agentur. Mit Blick auf seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagt der Präsident, dass Russland Deutschland nicht als neutral und deshalb nicht als Vermittler in dem Konflikt sehe. Deutschland stehe auf der Seite der Ukraine, liefere Panzer an das Land und sei so an den Kampfhandlungen beteiligt. Der Kremlchef äußert sich bei dem Treffen mit Vertretern großer internationaler Nachrichtenagenturen erstmals öffentlich zum Kanzler seit dessen Wahl im Mai.

+++ 22:14 Identifizierung aller übergebener Leichen könnte über ein Jahr dauern +++
Bis alle 6000 Leichen identifiziert sind, die Russland der Ukraine übergeben hat, könnte es bis zu 14 Monate dauern. Das teilt der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko im ukrainischen Fernsehen mit. Um die Arbeit so schnell wie möglich abzuschließen, würden Forensiker und Ermittler in drei Schichten arbeiten, sagt Klymenko laut dem Nachrichtenportal „Ukrajinska Prawda“ in der nationalen Nachrichtensendung. Der Minister wirft Russland vor, die Identifizierung der Soldaten absichtlich zu erschweren. Bei ersten Untersuchungen seien die Körperteile einer Person in mehreren Leichensäcken gefunden worden. „Jeder Leichensack kann Körperteile von einer, zwei oder drei Personen enthalten.“

+++ 21:32 Bericht: Kiews „unumkehrbarer Weg“ zur Nato nicht in Gipfelerklärung +++
Werden die Bestrebungen der Ukraine, zukünftig der Nato beizutreten, im Abschlusscommuniqué des anstehenden Gipfels des Militärbündnisses erwähnt? Die britische „Times“ schreibt, dass Russland in dem Kommuniqué zwar weiterhin als „direkte Bedrohung“ bezeichnet werden solle, jedoch frühere Erklärungen, wonach die Ukraine einen „unumkehrbaren Weg“ zur NATO-Mitgliedschaft eingeschlagen habe, nicht wiederholt werden sollen.

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