Berlin – Als sie das letzte Mal in Berlin auftraten – es war der 12. Juni 2017 – war Chester Bennington noch der Frontmann am Mikro. Doch die Linkin-Park-Legende ist tot, starb nur fünf Wochen später durch Suizid in Kalifornien. Jetzt ist die legendäre Band zurück in der Hauptstadt. Mit neuer Frontfrau, neuen Songs – und viel Nostalgie-Gefühl.

Die Stadion-Tour „From Zero World Tour 2025“ umfasst mehr als 50 Shows (Nordamerika, Europa, Asien, Südamerika). Berlin war einer der wenigen Deutschland-Stopps.

Schock für Millionen Fans: Linkin-Park-Legende Chester Bennington (hier 2014) starb 2017 im Alter von 41 Jahren

Schock für Millionen Fans: Linkin-Park-Legende Chester Bennington (hier 2014) starb 2017 im Alter von 41 Jahren

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Und Linkin Parks Berlin-Rückkehr glich einem eigenen Festival-Gig: Das ausverkaufte Olympiastadion (mehr als 70.000 Tickets) öffnete seine Türen schon um 16 Uhr, der VIP-Bereich gegen 16.30 Uhr. Überall waren Food-Stände aufgebaut, die Schlangen vor den Bierwagen am warmen Sommertag waren ellenlang. Bevor die Band um Mike Shinoda dann um 20.24 Uhr die Bühne betritt, heizten Grandson und die Architects den Fans ein.

Gute Laune in der Hauptstadt! Linkin Park spielen das erste Konzert seit acht Jahren in Berlin

Gute Laune in der Hauptstadt! Die Band Linkin Park spielte das erste Konzert seit acht Jahren in Berlin

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Emily Armstrong heißt die neue Frau von Linkin Park. Blonde Haare, lässiger Jogginganzug, Augen, die fokussiert die Menge scannen. Die Chemie stimmt! Die Band harmoniert, ist gut drauf – auch die Fans in Berlin lieben Emily. Sprechchöre mit ihrem Namen hallen durchs Stadion. Sie versucht nicht, Chester Bennington zu kopieren, sondern bringt ihren eigenen Stil und eigene Stimmgewalt mit – haucht so den alten Kult-Songs neues Leben ein.

Emily Armstrong (39) aus Los Angeles ist seit 2024 Sängerin bei Linkin Park. Die Band zog sich 217 nach Benningtons Tod zurück, verkündete dann vergangenes Jahr das Comeback mit neuer Besetzung, neuem Album und neuer Tour

Emily Armstrong aus Los Angeles ist seit 2024 Sängerin bei Linkin Park. Die Band zog sich 2017 nach Benningtons Tod zurück, verkündete dann vergangenes Jahr das Comeback mit neuer Besetzung, neuem Album und neuer Tour

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Direkt zu Beginn haut die US-Band alte Klassiker raus („Somewhere I Belong“, „New Divide“), mixt das zweistündige Konzert dann mit Lasershow, Soundeffekten und Hits ihres neuen Albums „From Zero“. Zum großen Finale singen zehntausende Fans dann Kultsongs wie „What I’ve Done“, „Numb“, „In the End“ oder „Bleed it Out“.

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Die Interaktion mit dem Publikum übernimmt Linkin-Park-Ikone Mike Shinoda, das nun bekannteste Gesicht der Band und Gründungsmitglied (1996). Autogramme hier, Bad in der Menge da. Niedlichster Moment: Er liest von einem Spickzettel wenige Sätze Deutsch ab, plaudert: „Ich fühle mich wie ein Berliner, ich hatte die beste Currywurst.“

Über seinen engen Freund Chester Bennington spricht Shinoda nicht, doch dessen Geist ist auch ohne direkte Worte der Band im Olympiastadion spürbar. Und lebt in der neuen Dynamik von Linkin Park – die Headliner bei „Rock am Ring“ 2026 sind – weiter.

Mike Shinoda (48) plauderte mit den Fans in Berlin und versprach, wiederzukommen

Mike Shinoda plauderte mit den Fans in Berlin und versprach, wiederzukommen

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Chester Bennington im Juni 2017 beim Konzert in Berlin. Rund fünf Wochen später wurde er leblos in seiner Villa in Palos Verdes Estates (Kalifornien) aufgefunden

Chester Bennington im Juni 2017 beim Konzert in Berlin. Rund fünf Wochen später wurde er leblos in seiner Villa in Palos Verdes Estates (Kalifornien) aufgefunden

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