Tim Heldt bei der Premiere des Kinofilms 'Krass Klassenfahrt - Der Kinofilm' im Zoo Palast.

Stand: 19.06.2025 23:14 Uhr

Der bekannte Streamer KuchenTV soll 16.000 Euro Strafe zahlen: Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der Braunschweiger Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet hat.

Die Vorwürfe kreisen um einen Twitch-Liveübertragung aus dem vergangenen Jahr, einen Ausschnitt hat der Streamer unlängst selbst auf X (früher: Twitter) gepostet. Darin verwendet Tim Heldt, wie der Streamer eigentlich heißt, eine Formulierung, die als „Sieg Heil“ verstanden werden kann. Auf Bestreben der für Internetkriminalität zuständigen Staatsanwaltschaft Göttingen ist Heldt nun ein Strafbefehl zugestellt worden, wie das Amtsgericht Braunschweig dem NDR Niedersachsen bestätigte. Heldt soll demnach 16.000 Euro Strafe wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zahlen. Zuerst hatte die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet.

Influencer will sich verhaspelt haben

Der laut Zeitungsbericht 30-Jährige, dem allein auf Youtube knapp 1,2 Millionen Menschen folgen, bestreitet die Vorwürfe. Er habe sich verhaspelt, als er „Qualität“ sagen wollte, schrieb er auf X. Mittlerweile hat Heldt Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt, wie auch das Amtsgericht bestätigte. Auf X warf er der Polizei weiter vor, es gehe ihr nur um Schaden an anderen Personen. Gewinne er das nun anstehende Verfahren, werde er trotzdem die Anwaltskosten nicht komplett erstattet bekommen, beklagte Heldt weiter.

Bereits wegen Volksverhetzung verurteilt

Für die Staatsanwaltschaft Göttingen ist Heldt kein Unbekannter: Er sei mehrfach rechtskräftig verurteilt worden, unter anderem wegen Volksverhetzung, sagte ein Sprecher dem NDR Niedersachsen. An einem Versprecher will die Staatsanwaltschaft deshalb nicht glauben. „Wir gehen aufgrund der einschlägigen Vorstrafen davon aus, dass es kein Zufall war, sondern absolute Absicht“, so der Sprecher. Sollte Heldt freigesprochen werden, trage die Landeskasse die Verfahrenskosten und die notwendigen Auslagen für Anwälte, betonte der Sprecher außerdem.

Der Schriftzug "Landgericht Braunschweig" ist neben dem Niedersachsen-Wappen auf einem Schild am Haupteingangsbereich zum Landgericht Braunschweig zu lesen.

Das hat das Landgericht Braunschweig entschieden. Der Streamer soll zuvor gegen Richtlinien des Online-Dienstes verstoßen haben.